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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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abgefüttert.
    Finn und ich saßen jetzt schon seit einer guten Stunde hier. Finn beobachtete die attraktiven Studentinnen, die das Diner frequentierten, während ich nach Donovan Caine Ausschau hielt.
    »Was glaubst du, wo Caine bleibt? Es ist schon fast eins. Er hätte inzwischen hier sein müssen.«
    Finn zuckte mit den Achseln. »Meine Quelle meinte, dass er gewöhnlich gegen halb zwölf ins Restaurant geht. Seine Kreditkartenabrechnungen belegen, dass er gewöhnlich gegen Viertel nach eins, halb zwei wieder verschwindet. Vielleicht hat er einen Fall übernommen?«
    Ich hatte mich gerade wieder dem Fenster zugewandt, als ich Caine um die Ecke biegen sah. Er schlenderte die Straße entlang und bewegte sich wieder mit diesem lockeren, lässigen Selbstbewusstsein, das ich so attraktiv fand. Er trug einen zerknitterten blauen Anzug und ein weißes Hemd. Seine Haut glänzte wie polierte Bronze, und eine silbergestreifte Krawatte hing locker um seinen Hals. Caines Frisur war ein wenig hinüber, als wäre er sich frustriert mit den Händen durch die schwarzen Haare gefahren, und sein Gesicht zeigte einen grimmigen Ausdruck. Ich konnte das harte Glitzern in seinen haselnussbraunen Augen sogar aus dieser Entfernung erkennen. Der Detective erinnerte mich an einen spanischstämmigen Dirty Harry, bereit, jedem eine Kugel in den Leib zu jagen, der ihm in die Quere kam. Da hatte wohl jemand einen nicht allzu tollen Morgen gehabt. Ich fragte mich, ob es wohl daran lag, dass seine Kollegen ihm erklärt hatten, er solle sich aus dem Mord an Gordon Giles heraushalten.
    Caine riss die Tür zum Cake Walk auf und betrat das Restaurant. Ich blieb, wo ich war, und beobachtete den Fluss von Fußgängern und Autos. Ungefähr dreißig Sekunden nachdem Caine durch die Tür verschwunden war, tauchten zwei Kerle in dunklen Anzügen am Ende des Häuserblocks auf.
    Ihre Tarnung als Geschäftsmänner war fast perfekt. Zwischen den restlichen Anzugträgern fielen sie kaum auf, bis auf ein paar Kleinigkeiten. Erstens hatten sie es nicht eilig, ins Büro zurückzukommen, wie alle anderen auf der Straße. Zweitens waren ihre Mienen härter, kälter als die der ganzen Banker um sie herum. Und drittens, und das war am verräterischsten, standen ihre Arme in leichtem Winkel vom Oberkörper ab, was darauf hinwies, dass jeder von ihnen eine Pistole unter dem Jackett trug. Vielleicht sogar zwei.
    Einer von ihnen kaufte dem Verkäufer an der Ecke eine Zeitung ab, während sich der andere eine Zigarette anzündete.
    »Der brave Detective wird beschattet«, verkündete Finn.
    »Das hatte ich schon erwartet«, murmelte ich. »Die Frage ist, weiß er es oder weiß er es nicht? Gehören sie zum Team des Luftelementars? Sind es Cops?«
    »Definitiv keine Cops«, erklärte Finn. »Selbst der korrupteste Detective ist klug genug, keinen Fünftausend-Dollar-Anzug zu tragen. Diese Kerle tragen die neuste Designlinie aus Fiona Fines Herbstkollektion.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du und deine Klamotten. Schlimmer als jede Frau. Als Nächstes redest du über Budapester.«
    »Nö«, meinte Finn gelangweilt. »Es hängt alles am Anzug. Niemand achtet auf die Schuhe eines Mannes.«
    Ich starrte die beiden Kerle an. Der eine schien vollkommen damit zufrieden, seine Zeitung zu lesen, während Caine zu Mittag aß. Der Raucher war schon unternehmungslustiger. Er wanderte zu drei Frauen, die am Gebäude lehnten, eisgekühlte Moccas tranken und alle vorbeiwandernden Geschäftsmänner neugierig beäugten. Ihren engen Röcken, den glitzernden Bauchnabel-Piercings und den Rucksäcken zufolge waren es Studentinnen auf der Jagd nach ihrem Abschluss als gute Ehefrau. Der Kerl mit der Zigarette fing ein Gespräch mit den Mädchen an, dann zog er ein Stück Papier aus der Tasche und gab es einer der drei. Hmm. Das konnte noch nützlich werden.
    »Behalt diese Mädchen im Blick. Stell sicher, dass sie nicht verschwinden, während ich drin bin.«
    »Nur zu gerne«, antwortete Finn.
    Ich wartete noch ein paar Minuten, aber Caines Spitzel machten keine Anstalten, sich dem Restaurant zu nähern. Sie sahen nur jedes Mal auf, wenn jemand hineinging. Mir gefiel nicht besonders, dass Caine unter Beobachtung stand, aber trotzdem war das hier meine beste Chance, mich dem Detective zu nähern und herauszufinden, warum er so an Gordon Giles interessiert gewesen war und was Giles vorgehabt hatte. Ich musste es riskieren. Und falls ich die beiden Kerle schlafen legen musste, die dem Detective

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