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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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zu finden ist heutzutage wirklich nicht mehr so leicht.
    Meine Wangen brennen vor Scham. Genau so muss sich Doris immer fühlen.

    Sam und ich nehmen Boots mit zum
Falafel des Schreckens
und bestellen alles zum Mitnehmen. Von dort aus schlendern wir zur Sampson-Dachterrasse, wo wir eine Bank mit Blick auf die Transamerica Pyramid und North Beach ergattern. Jetzt, wo Boots jeden in der Firma kennt, hatte sie Gelegenheit, sich Fragen über RoyceDurand & Assosciates und über ihre Kollegen zurechtzulegen. Sam und ich erklären abwechselnd.
    »Grusel-Ken, der IT-Typ, der ist eigentlich gar nicht so gruselig … wenn man ihn erst einmal näher kennt. Aber pass auf, er ist ein Lufterfrischer«, erläutert Sam.
    »Ein was?« Boots schaut mich Hilfe suchend an.
    »Er furzt im Gehen.« Ich wende mich an Sam. »Ist dir schon mal aufgefallen, wie oft wir übers Furzen reden?«
    Sam nickt. »Das gehört ja auch zu den dreizehn natürlichen Bedürfnissen. Lasst mal sehen, da hätten wir Durst, Hunger, Niesen, Gähnen, Weinen, Pinkeln, Scheißen, Furzen, Rülpsen, Ejakulieren, Schlafen, Aufwachen und … das Letzte hab ich vergessen.«
    »Shoppen?«, schlage ich vor. Wir nicken.
    Nachdem wir unsere Falafel aufgegessen haben, will Sam wissen, wie tief ich denn in der Scheiße stecke. Ich wische mir mit der Papierserviette den Mund ab und zerknülle sie dann mitsamt der Verpackung zu einem Ball. Irgendwie ist das auch so ein natürliches Bedürfnis, über das wir dauernd sprechen.
    Ich werfe meinen Ball in den Müll und Sam erklärt: »Für das Zuspätkommen heute Morgen.«
    Ich schaue sie an. »Ich bin nicht zu spät gekommen. Wer hat dir denn das erzählt?«
    »Na ja, eigentlich niemand so direkt. Ich habe ein Telefonat zwischen Royce und Scott belauscht. Scott hat irgendwas davon gesagt, dass du immer noch nicht da wärst und Royce hat geantwortet, dass das ja kein besonders guter Start wäre. Dann hat Scott noch gemeint, er müsse dir wohl sagen, dass du wenigstens anrufen sollst, wenn du zu spät dran bist, damit er weiß, wann er dich erwarten kann.«
    »Ich war nicht zu spät dran«, beharre ich. Als Sam nicht antwortet, wende ich mich an Boots. »Hilf mir hier mal. Wann war ich heute Morgen da?«
    Boots kneift die Augen zusammen. »So gegen zehn nach neun.«
    »Erwischt!«, ruft Sam und deutet mit dem Finger auf mich.
    Ich biege ihren Finger zurück und wende mich noch einmal an Boots. »Hatte ich etwas in der Hand und falls ja, was?«
    »Ein Schachtel mit Gebäck für das Meeting« sagt sie und sieht dann Sam an. »Tomi hat mir sogar ein Croissant mitgebracht.«
    »Ein Schokoladencroissant«, korrigiere ich. Es zahlt sich immer aus, nett zu der Rezeptionistin zu sein. »Das verstehe ich nicht«, sage ich kopfschüttelnd. »Warum sollte Scott behaupten, ich sei zu spät dran gewesen? Er war es doch, der mich zu dieser blöden Bäckerei geschickt hat.«
    »Weiß ich auch nicht«, erwidert Sam. »Vielleicht solltest du das mit Scott klären.«

    Das hier ist definitiv der längste Arbeitstag meines ganzen Lebens! Scott ist den Nachmittag über nicht da, sodass ich dieses Missverständnis nicht aus der Welt räumen kann, und das geht mir wirklich an die Nieren. Also sitze ich hier, arbeite vor mich hin und starre auf die Uhr. Seit mindestens fünf Minuten hat sich der Zeiger nicht mehr bewegt. Warum dehnt sich eigentlich das Wochenende nie so endlos aus?
    Um Punkt fünf mache ich, dass ich hier wegkomme. Als ich die Schachtel mit den Scones auf Scotts Schreibtisch stelle, fällt mein Blick auf die Aktentasche.
    Die holt er bestimmt noch.
    Ich kritzele eine Nachricht auf ein gelbes Post-it:
    S.
    Scones in Ihrer Aktentasche für Sie und Vilma.
    T.
    Ich öffne die Aktentasche und erstarre. Völlig verwirrt blicke ich auf die Akte des Nelson-Gebäudes.
    Und genau in diesem Augenblick kommt Scott herein. Ich halte die Akte hoch und warte auf eine Erklärung.
    »Ich habe sie gefunden«, sagt er feixend.
    »Wo?«
    »Im Aktenschrank.«
    Ich schüttele den Kopf. »Das kann nicht sein. Da habe ich mehrmals nachgesehen.«
    »Haben Sie auch unter der Adresse gesucht?«
    Ich bin mir fast sicher, dass ich das getan habe. Fast.
    »Was ist das?«, fragt Scott und verwirrt mich damit nun restlos.
    Ich starre auf die rosafarbene Schachtel in meiner Hand. »Scones … für Vilma«, antworte ich, als ich wieder zu mir komme. Zum Beweis zeige ich ihm das Post-it, das ich gerade auf seinen Schreibtisch legen wollte.
    »Großartig«, erklärt

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