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Spitfire: Kühler Tod

Spitfire: Kühler Tod

Titel: Spitfire: Kühler Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Sandoval
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Scott, nimmt mir die Schachtel aus der Hand und schiebt sie in seine Tasche. »Hey, könnten Sie mir noch einen Gefallen tun, bevor Sie gehen? Am Ersten fliege ich übers Wochenende nach New York. Ich möchte mittags ankommen und am Montagmorgen wieder abfliegen. Buchen Sie mir doch bitte einen Flug.«
    Ich weiß, eigentlich sollte ich Scott zur Rede stellen, aber sein Ton ist so abgehackt und abweisend, dass ich einfach auf dem Absatz kehrtmache und in mein Büro zurückgehe.

KAPITEL 7
    Dienstag, 19. Juli
    Heute ist Waschtag. Woher ich das weiß? Weil Dienstag ist und ich meine letzte saubere Unterwäsche trage. Dieses kratzige Teil mit dem Riss im Saum. Nachdem ich den ganzen Tag über Angst hatte, wir (meine Oma-Unterwäsche und ich) könnten irgendwie allen Blicken preisgegeben in der Notaufnahme landen, schaffe ich es doch ohne Zwischenfall bis nach Hause.
    Ich betrete das Treppenhaus meines Mietshauses und versuche mich daran zu erinnern, ob ich überhaupt noch genug Kleingeld habe, als mir eine Visitenkarte ins Auge sticht, die im Schlitz meines Briefkastens steckt. Sie kommt von einem Detective Vincent Dalton vom San Francisco Police Departement. Anders als bei den für Streifenpolizisten üblichen Karten trägt diese hier sowohl einen gedruckten Namen als auch den dazugehörigen Titel. Auf der Rückseite steht eine handschriftliche Notiz:
    Rufen Sie mich an. Dringend.
    V. D.
    Das muss ein Irrtum sein. Ich lasse den Blick über die Reihe der Briefkästen schweifen und frage mich, für wen die Karte wohleigentlich bestimmt war. Vielleicht für den Typen aus Apartment vier. Der ist ein Vampir mit Fangzahnimplantaten. Oder für den Troll aus dem Kellergeschoss. Aber möglicherweise ist sie ja auch für Irene aus dem ersten Stock. Sie muss zwanghaft sämtliche Lichtschalter ablecken und brüllt Menschen mit Hüten an. Schwierige Entscheidung. Also ziehe ich letztendlich doch mein Handy aus der Tasche, um den Detective zurückzurufen, doch mein Akku ist leer.
    In meiner Wohnung angekommen, stelle ich mich meinem Wäschekorb. Ich schwöre bei Gott, seit heute Morgen ist der Berg mit Schmutzwäsche um mindestens einen halben Meter gewachsen. Ich schlüpfe in Freizeitklamotten, stopfe die Wäsche in eine Umhängetasche und mache mich auf den Weg. Bevor ich gehe, hänge ich aber noch mein Handy ans Ladekabel.
    Die
Gehirnwäsche
befindet sich in der Folsom Street und genau dort haben Justin und ich uns zum ersten Mal getroffen. Wer auch immer auf die Idee gekommen ist, einen Waschsalon mit einer chemischen Reinigung und einem Café mit Livemusik zu kombinieren, ist ein verdammtes Genie! Ich wäre bereit, mein gesamtes Geld auf den Kopf hauen, nur um mir die Zeit zu vertreiben, bis die Wäsche fertig ist.
    Ich fülle zwei Maschinen und gehe dann ins Café. »Ist dieser Stuhl noch frei?«, frage ich einen Typen mit Laptop und Armen wie Hefeteig. Treibt sich vermutlich mehr im Second Life rum als in der echten Welt. Seine Augen leuchten auf und er gestikuliert lebhaft nickend in Richtung Stuhl.
    »Danke«, sage ich und ziehe den Stuhl hinüber zu meinem Stammtisch, an dem schon meine übliche
Gehirnwäsche-
Clique auf mich wartet. Bei einem Blick zurück auf den Laptop-Typen sehe ich, wie seine strahlende Miene in sich zusammenfällt, und da wird mir klar, dass er gedacht haben muss, ich wolle mich zu ihm setzen. Als hätte man vor den Augen eines Kindes einen Christbaum erstrahlen lassen, nur um ihn dann in einen Hackschnitzler zu stecken.
    Herpes und Whim sehen mir mit so ernsten Gesichtern entgegen, dass ich »Wer ist gestorben?« frage.
    »Justin«, antwortet Herpes. Eigentlich heißt er ja Herman, aber alle nennen ihn Herpes, weil er immer mal wieder verschwindet, nur um ganz plötzlich unverhofft wieder aufzutauchen.
    »Das ist nicht komisch«, gebe ich zurück und lasse mich auf den geliehenen Stuhl fallen. Ich schaue an Herpes riesiger Nase vorbei in seine fesselnden, dunklen Augen. Er könnte ein Bruder von Steve Buscemi sein – ein hässlicher Bruder.
    »Es stimmt«, schnieft Whim, ihre Augen sind rot und geschwollen. »Wo warst du denn, Tomi? Ich habe den ganzen Nachmittag versucht, dich anzurufen.« Whim sieht ganz genauso aus wie Peppermint Patty von den Peanuts, bis hin zu den Baggyshorts und den Sandalen. Sie arbeitet für den einzigen lesbischen Fahrradkurierdienst der Stadt. Er heißt
Quicky.
    Bei der Nachricht, Justin sei tot, blockiert mein Verstand einfach. »Mein Akku ist leer. Was ist mit

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