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Splitter im Auge - Kriminalroman

Titel: Splitter im Auge - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Durchrollen nicht entdeckte. Wie viele Leute mochten hier wohnen, fragte er sich. Wahrscheinlich keine tausend. Von irgendwo hier hatte Caroline Thamm ihre letzten SMS gesendet und war danach nicht mehr lebend gesehen worden. War sie auf der Durchreise gewesen? Dagegen sprach die Gegend, denn innerhalb des Kreises verlief keine Autobahn. War sie danach noch lebend wieder nach Dortmund zurückgekehrt, obwohl niemand sie gesehen hatte? Oder war hier irgendwo der Ort, an dem sie festgehalten und getötet worden war? Zwischen den SMS lagen etwa fünfundvierzig Minuten, ohne dass dieser Sektor verlassen worden war. Das könnte dafür sprechen, fand er, dass hier die Endstation gewesen war.
    Steiger verließ den Ort, und rechts und links waren jetzt Felder, auf manchen wurde etwas geerntet. Manchmal sah er Traktoren, manchmal standen nur Anhänger wie vergessen herum, selten sah er Menschen. In einer langen Allee fuhr er an den Straßenrand, stieg aus und legte den Atlas auf die Motorhaube. Eine Anhöhe wäre jetzt brauchbar gewesen, um sich einen Überblick zu verschaffen, aber die Gegend war so flach wie eine Tischtennisplatte.
    Er besah sich die Karte, drehte sich dann einmal um die eigene Achse und ließ dabei den Blick schweifen. Obwohl es hier ziemlich ländlich war und es nur ein paar Käffer gab, war es für einen allein verdammt viel Gegend, um ein Allerweltsauto zu suchen, dachte er.
    Steiger stellte sich wieder die Frage, die Batto ihm vor ein paar Tagen gestellt hatte: Warum machst du diesen ganzen Zirkus eigentlich? Er hatte keinen Schimmer, es drängte sich nur immer in seinen Kopf, und ständig sah er Bilder, die mit dieser Sache zu tun hatten. Es geschah von selbst, und er konnte nichts dagegen tun.
    Aber warum tat man überhaupt das, was man tat? Warum führte man sein Leben so, wie man es führte?, fragte er sich. Warum hatte er in diesem Job mal viel Spaß gehabt, ihn dann irgendwann völlig zum Kotzen gefunden, und warum verhielt er sich jetzt so, als ob das nicht so wäre? Er wusste es nicht und hatte auch keine Lust, weiter darüber nachzudenken. Es war eben so. Aber Batto, da war er sich sicher, hatte bestimmt irgendein psychologisches Modell zur Hand, mit dem man das erklären konnte.
    Er war wieder an einem Punkt, an dem er sich entscheiden musste. Wenn er davon ausging, dass Caroline Thamm hier in der Gegend festgehalten worden war, und zwar von demselben Mann, zu dem Yameogo ins Auto gestiegen war, dann suchte er einen silbernen VW Passat. Aber vielleicht waren seine Gedanken ja völlig abgedreht. Vielleicht übersah er etwas. Er musste die Sache mit jemandem besprechen, und da kam eigentlich nur einer infrage.
    Er stieg ein und fuhr los.

41
    Steiger hatte in der Asylantenunterkunft auf Daouda Bamogo gewartet, weil der Hüne mit den perfekten Zähnen mehrfach gesagt hatte, er käme gleich. Nach über einer Stunde, in der er dem Mann beim Kochen zugesehen hatte, bekam er den Verdacht, dass die Bedeutung des Wortes »gleich« von dem Afrikaner irgendwie anders ausgelegt wurde. In manchen afrikanischen Sprachen, davon hatte Steiger gehört, gab es keine Worte für bestimmte Dinge wie Krieg oder Zukunft, und die Menschen konnten sich dadurch keine Vorstellung davon machen, was gemeint war. Bei »gleich« schien es ähnlich zu sein.
    In dem Augenblick, als Steiger hatte gehen wollen, war Bamogo gekommen. Er hatte sich Körtners Foto lange angesehen und schließlich genickt, aber mit Skepsis.
    »Das könnte er sein«, hatte Bamogo gesagt, und wieder hatte sich Steiger über die perfekten Deutschkenntnisse des Afrikaners gewundert. »Aber das Foto ist wirklich nicht so gut. Die Mütze war auf jeden Fall anders, es war eine dunkle und keine helle wie auf dem Bild. Aber vom Typ und von der Brille her passt es schon.«
    Als er das Asylantenheim verließ, war Steiger ein Steak essen gegangen. Seit dem Frühstück war das das Erste gewesen, was er zu sich genommen hatte. Und in dem Zustand jemanden dabei beobachten zu müssen, wie er mit Hingabe etwas sehr Wohlriechendes zubereitete, machte Appetit.
    In der Innenstadt hatte es einen bewaffneten Überfall auf einen Drogeriemarkt gegeben, bei dem der Täter zu Fuß geflüchtet war, deshalb traf Steiger auf der Wache nur die Wachhabende an. Alle anderen, auch der Chef, jagten den Räuber.
    Steiger war unsicher, ob er schon zum ET gehen sollte, er hätte dringend einen dienstlichen Rechner gebraucht, um ein paar Dinge zu recherchieren. Aber um diese Zeit am

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