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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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Dann streckte er Jason die Hand entgegen.
    „Anfassen!“, kommandierte er.
    „Warum?“
    „Damit du mir nicht verloren gehst.“
    „Wir haben auch nicht Händchen gehalten, als du mich nach Undina …“
    „Udeah!“
    „… gebracht hast.“
    „Da war der Spiegel größer. Nun wird es ein bisschen komplizierter. Und du willst bestimmt in einem Stück ankommen.“
    „Wo komme ich denn an, wenn ich ankomme?“
    Mijo verdrehte die Augen. „Es wird nicht Disney-World sein. Wir haben lediglich genug Magie für einen kurzen Spiegeltrip. Danach wirst du dich meinen Fähigkeiten anvertrauen müssen.“
    „Die da wären?“, fragte Jason und verschränkte störrisch die Arme vor der Brust.
    „Wir könnten mit umwerfendem Charme anfangen und mit außerordentlicher Schwanzakrobatik aufhören. Nun nimm endlich meine Hand. Uns läuft die Zeit davon.“
    Widerwillig ergriff Jason Mijos Hand.
    „Schön festhalten.“ Mijo tat eine Bewegung, als wolle er kopfüber in den lächerlich kleinen Spiegel eintauchen. Doch auf einmal spürte Jason einen seltsamen Sog. Gleich darauf ließ Mijo ihn los. Sie standen vor einem kistenartigen Bett.
    „Wo sind wir?“
    „Hilfe! Haben wir dein Hirn in der Zelle vergessen? Du warst bis vor kurzem noch in diesem Zimmer. Das ist meine Bude!“
    Jason schnaufte frustriert. „Oh natürlich. Ich hätte sie gleich an den vielen persönlichen Dingen erkennen müssen. Oder an dem Riesenego, das an diesem Ort auf dich gewartet hat.“
    Mijo ignorierte ihn und riss die Tür zu seinem Schrank auf. Hektisch begann er darin zu wühlen.
    „Weiter weg ging es nicht? Das war ja wirklich bloß ein Katzensprung.“
    „Ich sagte ja, dass die Energien nicht für mehr ausreichten“, drang es dumpf aus dem Schrank. Auf einmal flog eine Maschinenpistole auf das Bett. Ihr folgten zwei weitere Pistolen und etliche Messer. Dann kramte Mijo einen prall gefüllten Rucksack hervor.
    „Als hätte ich es geahnt“, murmelte er dabei, während er sich eine Pistole in den hinteren Hosenbund schob und die Maschinenpistole in den Rucksack stopfte. Ein Messer befestigte er mit einer dafür vorgesehenen Scheide an seinem Unterschenkel, ein zweites in einer Halterung unter seinem Arm und das dritte fand einen Platz an seinem Unterarm.
    „Schnapp dir die andere Pistole und nimm dir ebenfalls ein Messer mit.“
    Stumm schüttelte Jason den Kopf.
    „Nun mach schon.“
    „Ich will das nicht.“
    „Jason, das hier ist kein Kindergeburtstag.“ Kein vergnügtes Grinsen zeigte sich um Mijos Mundwinkel und kein amüsiertes Glitzern lag in seinem Blick, als er das sagte.
    „Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus“, murmelte Jason. Der Dämon nahm die Pistole auf, demonstrierte still, wie man sie lud und entsicherte, bevor er sie ihm auffordernd entgegenhielt.
    „Ich kann nicht auf jemanden schießen“, protestierte Jason, der die Waffe mit einigem Abscheu betrachtete.
    „Nicht einmal, wenn es um dein Leben geht?“
    „Ich verabscheue Gewalt.“
    Mijo lachte kurz auf. „Du wirst deine Meinung ändern.“ Ehe Jason weitere Einwände hervorbringen konnte, hatte ihm der Dämon die Pistole in den Hosenbund geschoben.
    „Immer daran denken, sie zu sichern, damit du dir nicht die Eier abschießt.“
    „Danke für den Tipp.“ Das kalte Metall fühlte sich unangenehm auf seiner Haut an. Jason merkte, dass er unwillkürlich den Bauch einzog, um so wenig Kontakt wie möglich mit der Waffe zu haben.
    „Befestige das Messer an deinem Gürtel und beeil dich.“
    „Was ist in dem Rucksack?“, fragte Jason, als er dem Befehl folgte.
    „Eine Decke, ein Seil, Trinkwasser, Nahrung … was man eben braucht, wenn man sich verdrücken muss.“
    Erstaunt schaute Jason auf. „Du hast dich auf eine Flucht vorbereitet? Warum?“
    „Ich bin gerne auf alle Möglichkeiten vorbereitet. Das zahlt sich ja nun aus, nicht wahr?“ Mijo warf Jason etwas zu, das der reflexartig auffing. Es handelte sich dabei um eine kleine silberne Pfeife, die an einer Kette hing.
    „Häng sie dir um den Hals. Wir werden sie brauchen.“
    „Wozu?“
    Mijos Grinsen kehrte zurück. „Für unser Taxi.“
    Ehe Jason eine Chance zum Protestieren erhielt, wurde er am Arm gepackt und aus dem Zimmer gezogen. Im Laufschritt schleppte ihn Mijo über eine Hintertreppe aus dem Gebäude, setzte seine eigene Pfeife an und blies hinein. Tatsächlich war kein Laut zu hören, aber nur einen kurzen Moment später kamen zwei Adras angesegelt und landeten mit einem

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