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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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der die Magie erhält. Ach ja, und ich weiß auch, wohin wir gehen müssen, um zu erfahren, was es mit dieser Legende von Sharnak auf sich hat. In der Hoffnung, dass Nirta sich nicht bloß einfach aufspielen wollte.“
    Jason öffnete den Mund, vergaß, was er hatte sagen wollen und schloss ihn wieder.
    „Du meinst das wirklich ernst, oder?“, fragte er ohne Hoffnung.
    „Worauf du einen lassen kannst, Baby.“
    Nach dieser Ansage blieben sie einige Zeit still nebeneinander sitzen und frühstückten. Jason fühlte sich unbehaglich. Nicht nur wegen der allgemeinen Situation, sondern weil er sich nach der Nacht im Wald verschwitzt, klebrig und unglaublich schmutzig fühlte. Eine Dusche war vermutlich nicht drin, und selbst wenn es hier einen Bach oder Fluss gegeben hätte, würde er nicht freiwillig hineinspringen. Nicht mit diesem dauernotgeilen Dämon an seiner Seite!
Wie aufs Stichwort kuschelte Mijo sich plötzlich seitlich an ihn an, legte einen Arm um seine Schulter und sagte: „Besteht da keine Hoffnung, dass du dir das mit dem Sex noch einmal überlegst? So gut wie ich kann es dir keiner besorgen, ich schwör’s. Nicht mal dein Calael.“
    „Oh Mann!“ Jason riss sich genervt los. „Für jemanden mit einem solch übergroßen Ego hast du echt Komplexe, kann das sein? Calael interessiert mich nicht. Ich hätte ihn ganz bestimmt nicht von der Bettkante geschubst, wären die Umstände anders, doch das sind sie nun mal nicht. Also: Reg dich ab, er ist keine Konkurrenz für dich. Und ja, du bist eigentlich durchaus mein Typ, rein äußerlich betrachtet, aber ich bin nie, ich wiederhole, NIEMALS Bottom. Seit meine Eltern … Jedenfalls, ich gebe die Kontrolle nicht ab. Schon gar nicht an jemanden wie dich, den es einen Scheiß interessiert, ob er mir weh tut oder nicht.“ Er hatte so ruhig und ernst gesprochen, wie es ihm bei diesem Thema möglich war. Mijo musterte ihn seltsam intensiv, bevor er erwiderte:
    „Stockholm. Das war’s.“
    „Hä?“
    „Stockholm-Syndrom. Der Grund, warum du nicht mehr flennst, schreist oder kurz vorm Durchdrehen stehst. Irgendwas in deinem Kopf hat Klick gemacht. Glaub ich. Na du weißt schon, wenn Opfer auf ihre Retter losgehen und sich vor ihre Entführer werfen, um diese vor Kugeln zu beschützen, weil sie sich …
    Ähm – lassen wir das.
    Ihr Menschen macht es euch viel zu kompliziert, weißt du das? Als Dämon ist das alles einfacher mit dem Sex. Es ist ein Bedürfnis, genau wie Atmen, Essen und Trinken. Wir essen, wenn wir Hunger haben, trinken, wenn wir durstig sind, und wenn wir Lust auf Sex haben, steigen wir halt miteinander in die Kiste. Keine Komplikationen à la: Du hast mit mir geschlafen, also sind wir quasi verheiratet. Ohne Seele gibt es keine Liebe, keine Eifersucht oder sonstige Dramen.“
    Keine Eifersucht? Da hatte Jason irgendwie einen anderen Eindruck gewonnen. Und ganz so seelenlos, wie Mijo von sich selbst behauptet, erschien er ihm auch gar nicht. Dass sprach er allerdings lieber nicht laut aus, denn ob mit oder ohne Stockholm oder anderer Syndrome, er brauchte diesen Spinner, wenn er überleben wollte.
    „Wenn Sex bedeutungslos ist, warum lässt du mich nicht oben liegen?“, fragte er mit gespielt naivem Augenaufschlag. „Ich kann’s dir auch gut besorgen, Schätzchen.“
    „Keine Chance! Ich mache für niemandem die Beine breit, ich hab immer die volle Kontrolle, das Ruder in der Hand, die … Egal, du verstehst, was ich meine.“ Mijo knurrte bedrohlich, machte sich von ihm los und stopfte ihre geringe Habe in den Rucksack zurück.
    „Nun los, Kleiner. Wir haben zu viel Zeit vertrödelt, wir müssen weg von hier!“
     

     
    Stolpernd rannte Jason hinter Mijo her. Die Decke, die er nicht wieder herausgerückt hatte, blieb an ein paar Zweigen hängen und daher war er gezwungen, kurz anzuhalten und sie zu befreien. Gleich darauf hastete er weiter, denn Mijo dachte nicht daran zu warten. Ohne sich umzusehen eilte er mit langen Schritten durch das Unterholz des Waldes. Jason verfluchte ihn stumm, weil ihm für laute Unmutsäußerungen der Atem fehlte. Wieso hatte Mijo in aller Gemütsruhe gefrühstückt, um anschließend wie eine angesengte Wildsau durch den Wald zu stürmen? Er selbst keuchte inzwischen wie ein alter Blasebalg.
    „Na, Aikido-Mann? Geht dir die Puste aus?“, rief Mijo über die Schulter zurück.
    „Müssen wir so hetzen?“ Vor Jasons Augen tauchten Lichtblitze auf und er fasste sich an die schmerzende Seite.
    „Es hilft

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