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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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dich gefickt. Können wir jetzt weiter, damit ich diese beschissene Welt endlich hinter mir lassen kann?“, fragte er kühl. Mit einem Satz stand Mijo neben ihm, natürlich deutlich eleganter als sein Plumps vom Baum.
    „Habe ich etwas falsch gemacht?“ Mijo berührte ihn am Arm, aber Jason wischte seine Hand fort. Überrascht trat sein Liebster einen Schritt zurück.
    Jetzt gib ihm den Todesstoß , befahl sich Jason.
    „Falsch nicht gerade. Bloß dafür, dass du die ganze Zeit derartig getrommelt hast, war das eine der schlechtesten Nummern, die ich jemals erlebt habe.“
    Er registrierte, wie sich Mijos Augen weiteten.
    „Oh …“
    „Bin ich froh, dass ich das nicht wiederholen muss.“ Jason wandte Mijo absichtlich den Rücken zu, um sich die Schuhe zuzuschnüren. Er kämpfte nämlich gerade gegen seine Tränen an. Mijo derartig verletzt zu sehen, tat ihm selbst unbeschreiblich weh. Doch besser, der Bruch zwischen ihnen würde so tief wie möglich sein, dann würde Mijo ihm wenigstens nicht hinterhertrauern.
    „Jason … ich … ich dachte … äh …“
    Er riss sich mit aller Kraft zusammen, bevor er sich umwandte und Mijo verächtlich musterte. „Ey, du bist ja eine richtige Niete. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich dir nicht auch noch den begeisterten Bottom vorspielen müssen, nur um dich endlich rumzukriegen. Es ist ja schon Kunst beim Sex mit dir nicht einzuschlafen. Könntest du Null dich langsam mal anziehen oder willst du mit deinem Anblick dafür sorgen, dass ich impotent werde?“
    Mijo taumelte zurück, als hätte er ihn geschlagen, griff schließlich fahrig nach seiner Kleidung und zog sie sich über. Ohne ein Wort oder einen weiteren Blick marschierte er gleich darauf los. Jason biss sich so heftig auf die Unterlippe, dass er Blut schmeckte. Es hielt ihn davon ab, Mijo in seine Arme zu reißen und ihm zuzuraunen, dass er sich ebenfalls rettungslos in ihn verliebt hatte und ihn niemals mehr verlieren wollte.
    Scheiße!
     
    Zum ersten Mal in seinem Leben fuhren Mijos Gefühle Achterbahn. Jason hatte ihn verarscht! Nach Strich und Faden verarscht!
    Der Sex war Wahnsinn gewesen und weil es Jason gewesen war, hatte er die Kontrolle nicht nur abgeben, sondern auch genießen können, was sein … mit ihm angestellt hatte. Und in dem Moment, wo er vor Liebe regelrecht high war, nannte ihn dieser … eine Null und eine Niete. Nie, niemals hätte er gedacht, dass Jason zu so einem perfiden Spiel in der Lage war. War das alles ein Fake gewesen? Dieses ach-ich-bin-so-schüchtern-und-ängstlich? Er warf Jason, der ihm hinterherlief und sich in seine dämliche Decke krallte, einen raschen Blick zu. Na sicher hatte er sich durch dieses hilflose Verhalten stark und cool gefühlt. Alles Taktik? Konnte jemand dermaßen durchtrieben sein? Er holte aus und schmetterte einen Zweig, der ihm im Weg hing, regelrecht zur Seite. Gleich darauf riss er an einer Ranke, ungeachtet der zahlreichen Dornen, die ihm die Handfläche zerfetzte. Er brauchte Schmerz, der ihn von den Qualen in seiner Brust ablenkte. Einen heftigen, alles verzehrenden Schmerz.
    Wie gut, dass ich das Ich liebe dich nicht durch die Welt posaunt habe. Sonst hätte dieser … wahrscheinlich vor Lachen am Boden gelegen.
    „Mijo!“
    Er wirbelte herum, wütend und enttäuscht.
    „Was?“, fauchte er. Jason zuckte zurück und hob in einer nahezu schutzsuchenden Geste die Decke an seine Brust. Niedlich. Beinahe wäre er erneut dahingeschmolzen. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich zusammenreißen.
    „Deine Hand. Du blutest wie verrückt“, sagte sein … Mijo knurrte. Es war vorbei mit Schatz, Schnuckel, Knusperkeks und Krümel. Arsch, Wichser, Pisser waren passendere Bezeichnungen. Der beste Sex seines Lebens und das Schwein gähnte. Un-glaub-lich!
    „Mijo.“ Das Arschloch hielt ihn am Arm fest – und lag im nächsten Moment am Boden. Blut strömte aus seiner Nase. Entsetzt starrte Mijo ihn an. War er das eben gewesen? Du liebe Güte, das hatte er nicht gewollt. Er wirbelte herum und rannte weg. Weg von dem anklagenden Blick, mit dem der Süße ihn bedachte. Rannte und rannte. Wie immer, wenn er mit einer Situation nicht zurecht kam. Jason war das Arschloch. Und er war ein Looser!
     

Jason blieb liegen, wo er gelandet war. Die Benommenheit von dem Schlag ließ zwar rasch nach, auch die Blutung hatte längst aufgehört, aber irgendetwas nahm ihm die Kraft aufzustehen. Möglicherweise lag es daran, dass er gar keinen Grund dafür hatte,

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