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Spock läuft Amok

Spock läuft Amok

Titel: Spock läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Blish
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auf seinem Unterscheidungsvermögen von solchen ,weißen Lügen’ und hinterhältigen oder bösartigen. Und das ist weitaus schwieriger, als einfach immer und überall die Wahrheit zu sagen, ohne Rücksicht darauf, wie verletzend oder verhängnisvoll diese Wahrheit sein mag. Und es gibt auch Situationen, wie zum Beispiel diese, in der man eine Lüge, die verletzen muß, und die Wahrheit, die der Gesellschaft Schaden brächte, gegeneinander abwägen muß. Ihr Versuch, mich zu verführen und dadurch auf Ihre Seite zu ziehen, ist ein Beispiel dafür. Wenn es sich zu etwas anderem entwickelt hat, so tut es mir leid; aber die Gefahr des Scheiterns ist allen solchen Versuchen inhärent.“
    „Ich kann auf ihr Mitleid verzichten“, sagte die Kommandantin, „und auch auf Ihre kleine moralische Lektion. – Bitte, fahren Sie fort!“
    „Wie Sie wünschen. Der Eid, den ich als Offizier der Star-Flotte geleistet habe, ist sowohl eindeutig als auch für immer bindend. Solange ich diese Uniform trage, ist es meine Pflicht, die Sicherheit der Föderation zu bewahren und sie zu beschützen. Ihre Tarnabschirmung stellt, wie Sie zugeben müssen, eine ernste Bedrohung dieser Sicherheit dar. Ich habe also nur meine Pflicht getan, wie es meine Befehle und mein Eid von mir verlangten.“
    „Jeder von uns tut seine Pflicht, Mr. Spock“, sagte die Kommandantin.
    „Selbstverständlichkeiten brauchen Sie nicht besonders anzuführen.“
    „Es gibt keine Vorschriften über den Inhalt der Aussage. Darf ich jetzt fortfahren?“
    „Bitte. Ihre zwanzig Minuten sind gleich abgelaufen.“
    „Ich hoffe, daß Sie mir die Zeit, die wir durch Ihre Fragen und meine Beantwortung dieser Fragen verloren haben, nicht anrechnen werden. Ständige Unterbrechungen während der Verteidigungsrede des Angeklagten sind ungesetzlich.“
    „Was sollen diese juristischen Haarspaltereien“, sagte die Kommandantin gereizt.
    „Würden Sie freundlicherweise wieder zur Sache kommen?“
    „Gern. Ihr Appell an meine Loyalität zu meinem Heimatplaneten Vulkan, im Namen unserer gemeinsamen rassischen Wurzeln, mußte fehlschlagen, weil es, jenseits der historischen Tradition vulkanischer Loyalität auch die vulkanischromulische Tradition der Treue zur Pflicht gibt – und der Planet Vulkan gehört, wie Sie wissen, seit langem der Föderation an. Mit anderen Worten…“ Während er sprach, hörte er ein vertrautes Summen, das rasch lauter wurde. Die Kommandantin wußte sofort, was das zu bedeuten hatte. Aber anstatt die Waffe zu ziehen und zu feuern, sprang sie auf Spock zu und schlang ihre Arme um seinen Hals. Und dann verschwanden beide in einem Schauer von Funken und standen im Transmitterraum der Enterprise.
    Als sich die Türen des Lifts öffneten und die beiden auf die Brücke traten, hörte Spock Kirk sagen: „Schalten Sie das Gerät ein, Scotty!“
    „Es ist eingeschaltet, Sir“, antwortete Scottys Stimme. „Es funktioniert nicht.“ Die Kommandantin blickte zu Kirk hinüber und stieß einen überraschten Ausruf aus. Kirk hatte noch immer die romulische Uniform nicht abgelegt und war auch noch nicht dazu gekommen, die grünliche Farbe seiner Haut zu entfernen und die veränderte Form seiner Ohren wieder in eine menschliche verwandeln zu lassen.
    Jetzt wußte sie, wie das Tarngerät gestohlen worden war.
    Spock ließ sie stehen und setzte sich auf seinen Platz an den Computer. Hinter sich hörte er sie sagen: „Ich muß Ihnen gratulieren, Captain, daß Sie Ihren Plan bis jetzt durchführen konnten. Aber da Sie in wenigen Sekunden tot sein werden, kann ich es mir sparen.“
    Kirk beachtete sie nicht. „Leutnant Uhura“, sagte er, „stellen Sie eine Verbindung mit dem romulischen Flaggschiff her.“
    „Zu Befehl, Sir.“ Und nach wenigen Sekunden: „Ich habe Verbindung mit Commander Tal.“
    Tal starrte verdutzt auf den Bildschirm, als er einen seiner eigenen Offiziere im Kommandantensessel der Enterprise zu sehen glaubte. Aber er wußte sofort, daß jeder Offizier, den er nicht kannte, nur ein Betrüger sein konnte. „Wir haben Sie vor den Rohren unserer schweren Phasengeschütze, Enterprise. Sie können nicht mehr entkommen.“
    „Dies ist Captain Kirk unter dem Maskenkostüm. Ich würde mir die Sache noch einmal überlegen. Wir haben nämlich Ihre Kommandantin bei uns.“ Tal warf einen raschen Blick auf den Bildschirm und erstarrte.
    „Commander Tal!“ sagte die Frau hart. „Ich gebe Ihnen hiermit einen dienstlichen Befehl. Eröffnen Sie

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