Spookies (German Edition)
Waldsteppe der mongolischen Altai war nicht nur bekannt für seine Erdbeben, sondern auch für seine Bären, Wildkatzen und Wölfe, die neben Yaks und Wildpferden hier die Gegend bevölkerten.
Luis hatte mit todtraurigen Augen seine gesamte technische Ausrüstung für diesen Auftrag in einen einzigen Rucksack gepackt und sich dann knurrend auf den Rücksitz des Transporters gehockt, von wo aus er alles in seiner Macht stehende tat um eine brauchbare Verbindung zu einem der Satelliten herzustellen. Alex und Kyle luden drei weitere Kisten mit Waffen und Ausrüstungsgegenständen auf, die sie brauchten um ein Lager aufzuschlagen, während Tim seine Werkzeuge verstaute und noch einmal über den Motor des Transporters sah.
Trafker hatte eine Karte der Gegend auf dem Boden ausgebreitet und saß im Schneidersitz davor. Ein kalter Wind wehte über das weite Land, auch wenn es schon beinahe Sommer war, so dass die Spookies leicht gefütterte Jacken trugen, deren fellbesetzte Kapuze der Wind Trafker von hinten ständig gegen den Kopf schlug. Mit einem gemurmelten Fluch hielt sie sie im Nacken fest, während sie sich mit Hilfe des GPS-Kompasses orientierte.
Der Pilot wechselte noch ein paar Worte mit Kyle, dann hob er noch einmal grüßend die Hand und brachte seine Maschine innerhalb weniger Minuten wieder in die Luft.
Trafker sah der Maschine noch eine Weile hinterher, dann faltete sie die Karte zusammen und warf sie auf den Beifahrersitz des Transporters. Tim knallte die Motorhaube zu und wischte sich die Hände ab, nachdem er Kyle und Alex einen Daumen hoch gezeigt hatte.
„Alles klar?“, Trafker sah nacheinander zu Kyle, Alex und Tim und wartete ihr Nicken ab, dann steckte sie den Kopf in den Transporter. „Wie sieht`s aus? Hast du eine Verbindung?“
Luis gab ein Brummen von sich, das alles bedeuten konnte.
„Ich habe zwei Balken.“, er klang als hätte er das kleinste Stück Kuchen erwischt.
„Nach den Koordinaten, die die Nasa errechnet hat müssen wir einmal quer durch den Wald, ehe wir den eigentlichen Suchradius erreicht haben.“, Trafker nickte zum Vordersitz. „Laut Karte gibt es in der Gegend nur ein paar Nomaden und Tiere. Du bist dann gefragt.“
Luis kniff die Augen zusammen und hielt sein Handy hoch, dessen Antennenanzeige flackernd zwischen einem und zwei Balken wechselte.
„Ich hoffe du spielst jetzt nicht auf meine Nase an, denn ich eigne mich trotz ihrer Größe ganz sicher nicht zum Spürhund.“, er verzog unzufrieden den Mund und sah wieder auf das zierliche Gerät in seiner Hand. „Für alles Andere werden wir uns auf die Götter verlassen müssen, die für Satellitenempfang zuständig sind.“
„Können wir?“, Kyle machte Trafker eine Geste einzusteigen und sah zu Alex hinter, der ein letztes Mal die Ladefläche kontrollierte.
Tim schwang sich zu Trafker und Luis nach hinten, Kyle war wie immer ihr Fahrer und seiner Körpergröße geschuldet war der Beifahrersitz stets für Alex reserviert, weswegen sich die restliche Drei wie üblich die geräumige Rückbank teilten.
„Los.“, kommandierte Trafker und Tim tippte Kyle mit einem Finger gegen den Hinterkopf.
„Und lass die Scheiße wie in Chile!“, warnte er. „Guck dir die Straße an, auf der du fährst!“
Kyle lachte dunkel.
„Aus Mangel an Straße wird es wohl nicht sanfter werden, euer Hochwohlgeboren!“
Tim tippte ihm wieder an den Kopf.
„Ich rede auch nicht davon!“, stellte er richtig. „Pass! Auf! Gräben! Auf!“
Wieder ein dunkles Lachen, dann startete er den Motor und trat das Gaspedal durch, so dass Tim in seinen Sitz zurückfiel.
„Bring ihn doch nicht noch auf Ideen!“, Trafker suchte nach irgendetwas an dem sie sich festhalten konnte. „Er hat so schon genug Spaß am Querfeldein.“
„Wir haben Treibstoff und Munition hinten drin!“, warnte Tim und Kyle gab ein gespielt enttäuschtes Geräusch von sich.
„Spielverderber!“
„Fahr einfach nur anständig!“
Sie schlugen ihre Zelte am frühen Abend neben einem kleinen Flusslauf auf, der sich quer durch einen dicht bewaldeten Hügel zog. Die Waldsteppe zog sich dahin und mächtige Gebirge hoben sich gegen den Horizont ab.
Selbst die Spookies, die schon einige Kulissen in ihrem Leben gesehen hatten, hielten einen Moment inne und ließen die Landschaft im Abendrot auf sich wirken, ehe sie sich daran machten ihr Lager aufzuschlagen.
Alex, Kyle und Trafker stellten das Zelt auf, während Tim und Luis sich um eine Antenne für den
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