Spookies (German Edition)
Stück aus der Stadt heraus um zu den kleineren Rollfeldern des Militärflughafens zu kommen, an dessen Ostseite es ein Rollfeld gab, von dem aus auch Privatflugzeuge starten konnten.
Sie selbst waren auf demselben Flughafen nur auf der westlichen Seite gelandet, als sie gestern im Morgengrauen eingetroffen waren.
Als der Jeep und der PKW nun die Hauptstraße verließen, drückte Kyle den kleinen Knopf, der sein Headset aktivierte.
„500.“, sagte er dumpf in seinen Helm hinein, erhielt jedoch keine Antwort.
Drei Autos und ein Lastwagen hinter den Zielwagen beschleunigte er nun, scherte knapp hinter dem LKW aus und bog auf einen sehr schmalen ausgetretenen Schotterweg ab, der normalerweise nicht für Verkehr freigegeben war, der aber auf direkterem Weg als die Nebenstraße zum Flughafen führte. Trafker hatte Stellung bezogen und würde Tschernikow und die Makarows in Schach halten. Seine Aufgabe war es die Leibwächter auszuschalten oder zu beschäftigen, bis Tim, Alex und Luis kamen um das Kräfteverhältnis auszugleichen.
Kyle drehte den Gashebel bis zum Anschlag und gönnte sich selbst ein wenig Geschwindigkeit. Vom Helm eingezwängt puckerte sein lädiertes Ohr immer noch und für einen Augenblick grinste er etwas dümmlich vor sich hin, während die Schottersteine vom Hinterrad des Motorrads aufspritzten. Trafkers Lippen waren wirklich so weich, wie er es sich die ganze Zeit vorgestellt hatte.
Ein Maschendrahtzaun tauchte vor ihm auf und Kyle drückte den Bremshebel durch, fing den Schwung der Maschine mit herausgestrecktem Fuß ab und stellte sie quer. Er hängte den Helm über einen der Spiegel und ließ das Motorrad stehen, wo es war, dann zog er eine Zange aus einer der Taschen an seiner Hose und schnitt sich ein Loch in den Zaun, durch das er den Flughafen betreten konnte.
Kyle hatte keine Ahnung, wo Trafker Stellung bezogen hatte, aber er näherte sich dem Privatrollfeld von hinter dem Hangar aus. Ein schlanker G-6 Jet stand vor dem Hangar und ein Mann in Pilotenuniform lief vor der heruntergeklappten Gangway hin und her und warf nervöse Blicke auf seine Uhr. Kyle drückte sich gegen die Seitenwand des Hangars und warf einen schnellen Blick um die Ecke, wo zwei Männer in schmuddeligen Overalls gerade dabei waren einen mobilen Tankwagen in einer der Ecken der großen Halle zu verstauen.
Aus Gewohnheit registrierte Kyle am Rande die Fässer mit Warnaufklebern in der hinteren Ecke des Hangars und das Wrack einer alten russischen Maschine in der entgegengesetzten Ecke.
Deckung und improvisierte Waffen, die sie hoffentlich nicht brauchen würden.
Er hatte den Gedanken kaum zu Ende gebracht, als Motorengeräusche laut wurden und der Pilot aufhörte Runden zu drehen und seinem Chef entgegensah.
Kyle ging hinter einem Stück Wellblech in die Hocke und zog die SIG aus dem Holster.
Kein Blut machte es etwas knifflig an ihre Zielperson zu kommen, aber auch in ihrer Branche war der Kunde nun mal König und verärgerte Landesoberhäupter nie gute Publicity, weswegen er die SIG erst einmal neben sich legte und dann den Riemen des Gewehres über den Kopf zog, das er auf dem Rücken unter der Jacke getragen hatte.
Er lud das Gewehr durch und kam sich dabei vor wie ein moderner Großwildjäger, denn es enthielt nicht etwa scharfe Munition, sondern acht kleine Nadelpatronen, die beim Aufprall ein hochkonzentriertes Betäubungsmittel abgaben. Luis hatte diese speziellen Waffen für einen Auftrag in Borneo organisiert, nachdem sich Trafker strikt geweigert hatte mit scharfer Munition auf Tiere zu schießen, die ihr Lager damals bedrohten, und seither schleppten sie sie mehr oder weniger nutzlos in ihren Kisten von Auftrag zu Auftrag mit sich herum.
Kyle wackelte noch einmal am Ladestreifen um zu sehen, dass er auch festsaß, dann stellte er das Gewehr in Reichweite und nahm wieder die SIG zur Hand, denn der Jeep und der PKW hatten den Jet erreicht.
Sie kannten das Gesicht eines der Makarow-Männer und Kyles erste Aufgabe in dieser Szene bestand darin die restlichen Beiden zu enttarnen, sobald er das Signal erhielt.
Die Autos kamen zum Stehen und dieses Mal erinnerten sich die Bodyguards doch tatsächlich an einige Punkte ihrer Ausbildung, auch wenn sie sicherlich schon eine ganze Weile zurücklag, und stiegen zuerst aus dem Wagen, sahen sich einen Augenblick um und öffneten dann erst die Wagentür um ihren Boss aussteigen zu lassen. Der Pilot hatte sich neben die Gangway gestellt und sah mit gerunzelter
Weitere Kostenlose Bücher