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Sprich nicht darüber

Sprich nicht darüber

Titel: Sprich nicht darüber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Lynne
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nach und hängte das Telefon aus.
    “Von jetzt an redest du mit keinem ein Wort. Zieh dich an”, befahl er.

5. KAPITEL
    R osie betrachtete im Badezimmerspiegel ihr trauriges Gesicht. Wie hatte Maurice ihr so etwas Ungeheuerliches antun können? Warum hatte er die Presse informiert? Er musste doch wissen, was für einen Vertrauensbruch das bedeutete. Er wusste genau, dass sie Thespina die ganze traurige Sache ersparen wollte. Sie öffnete die Badezimmertür und spähte hinaus.
    Constantin zog gerade ein elegantes Maßjackett über seine breiten Schultern. Rosies Mund wurde trocken. Sie sah die Bewegungen der geschmeidigen Muskeln unter dem feinen Seidenhemd und den dunklen Schatten seiner Brustbehaarung, die sie in der vergangenen Nacht so nah vor sich gehabt hatte, als er sie geweckt hatte.
    “Warum ziehst du dich nicht um?” wollte er wissen.
    Rosie nahm sich zusammen und sagte statt einer Antwort: “Ich möchte mit Maurice telefonieren.”
    Constantin schüttelte den Kopf. “Das kann ich nicht erlauben.”
    Rosie blieb stur. “Bitte.”
    “Die wichtigste Regel für eine griechische Ehefrau ist Gehorsam”, belehrte Constantin sie. Mit den geschmeidigen Bewegungen eines Leoparden auf Beutejagd kam er auf sie zu. “Und wenn du nicht spurst, kleine Hexe, dann werde ich dich dazu erziehen. Bald wird es dir ganz normal vorkommen, mein Schlafzimmer auf allen Vieren zu betreten wie deine berühmten Haremsdamen.”
    Rosie knallte die Tür zu. Gedämpft hörte sie Constantins Lachen von der anderen Seite.
    “Ich kann nicht nach Griechenland mitkommen”, fing Rosie im Lift wieder an.
    “Gut, dann schlage ich Maurice zusammen und ruiniere ihn geschäftlich. Ist das ein Gegenangebot?” Constantin lächelte in ihr entsetztes Gesicht. “Glaub mir, ich habe die Mittel dazu. Ich habe nämlich ein paar Nachforschungen anstellen lassen. Maurices alter Onkel mag seinen Neffen zwar, aber er ist genauso profitsüchtig, muss wohl in der Familie liegen. Für eine passende Summe wäre Onkel Dennis bereit, euch beide mit tiefstem Bedauern auf die Straße zu setzen.”
    Einen Augenblick lang war Rosie niedergeschmettert. Wie konnte Constantin so schnell in Erfahrung bringen, dass ihr Vermieter mit Maurice verwandt war? “Du wusstest also …”
    “Ich kündige nie eine Maßnahme an, die ich nicht auch durchführen kann”, gab er mit arrogantem Lächeln zurück. “Je mehr Schwierigkeiten du machst, desto unangenehmer werden meine Reaktionen. Maurice Carter wird es noch bedauern, je das Bett mit dir geteilt zu haben.”
    “Du bist wütend und weißt nicht, was du redest.”
    “Wut schärft meinen Verstand.”
    “Maurice ist völlig unschuldig an dieser Sache”, beteuerte Rosie. Falls Maurice wirklich die Presse informiert hatte, dann nur, weil er ernsthaft fürchtete, Constantin wollte Rosie um ihre Rechte bringen. Die öffentliche Bekanntmachung der Hochzeit aber würde ihre Position stärken. Maurice hatte einzig Rosies Wohl im Auge, also lag die Verantwortung für die Geschichte letzten Endes bei ihr. “Ich kann einfach nicht glauben, dass du Maurice wirklich etwas antun könntest.”
    “Und du behauptest, Anton hätte dir soviel von mir erzählt?” konterte Constantin ironisch.
    Rosie wurde nachdenklich. Was hatte Anton eigentlich genau über seinen Ziehsohn gesagt? Dass er als Unternehmer ein kühner Stratege war und von seinem ganzen Wesen her unfähig, Niederlagen hinzunehmen. Ein gnadenloser Feind, der Beleidigungen nie verzieh und einzig seiner Familie treu ergeben war. Ein unermüdlicher Kämpfer, der sich keine Muße gönnte – außer, wenn es um Frauen ging. Waren es die sexuellen Aktivitäten, die Constantin körperlich so fit hielten?
    Rosie verbot es sich, in dieser Richtung weiter zu phantasieren. Sie musste jetzt wirklich ihre Vernunft beisammen halten. Anton hatte Constantin geliebt und bewundert wegen all der Eigenschaften, die er selbst nicht besaß, überlegte sie nüchtern. Es wäre interessant zu wissen, wie Constantins Feinde über ihn dachten.
    Im Foyer des Hotels war es kühl. “Ich komme mir albern vor in diesem Fähnchen”, beschwerte sie sich. Sie fror an den nackten Armen und Schultern. “Es ist eigentlich ein Abendkleid.”
    “Du siehst genauso aus, wie ich es momentan richtig finde – ein Flittchen, das keine Ahnung hat, wie man sich bei Tageslicht anzieht.” Rosie wäre vor Wut und Scham am liebsten im Boden versunken. “Du brauchst kein Lächeln für die Paparazzi

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