Sprich nicht darüber
du ständig versichert, du würdest dich in den nächsten Jahren auf keinen Fall binden. Ich weiß nicht, ob ich es aushalte, jetzt noch weiter deine Geliebte zu sein”, klagte Louise und machte einen Schmollmund. Sie warf die dunkle Mähne dekorativ in den Nacken und überprüfte mit ihrem stahlblauen Blick, ob sie den gewünschten Eindruck machte.
Rosie konnte Constantin nicht sehen, aber das hinderte sie nicht. Sie stieß die Tür auf und baute sich kriegerisch im Rahmen auf. Aus ihren grünen Augen schossen mörderische Blitze. “Vielleicht kann ich Ihnen die Entscheidung erleichtern”, sagte sie honigsüß. “Wenn Sie in den nächsten hundert Jahren noch einmal in Constantins Nähe kommen, kratze ich Ihnen die Augen aus.”
Die Dunkelhaarige fuhr auf wie von der Tarantel gestochen, Constantin drehte sich abrupt um. Er schien äußerst verblüfft.
“Und dir, mein Lieber”, säuselte Rosie ihrem Quasi-Ehemann zu, indem sie genüsslich die Arme verschränkte, “möchte ich raten, die Lady auf der Stelle aus meinem Haus zu entfernen. Ich kündige nämlich nie Dinge an, die ich nicht durchführen kann.”
Bei dieser Wiederholung seiner eigenen Worte wurde Constantin blass. In seinen dunklen Augen blitzte es auf, bevor er die Lider senkte. Seine sinnlichen Lippen bildeten eine schmale, blutleere Linie. Er schwieg. Sieh mal an, wie schnell ich dich von deinem Sockel holen kann, triumphierte Rosie.
Die andere Frau stolzierte herausfordernd langsam an Rosie vorbei hinaus. Louise war um einiges größer als ihre Rivalin. Unter der Tür blieb sie stehen und schickte ein bösartiges Lächeln in Constantins Richtung. “Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber deine freche kleine Frau macht mir richtig Spaß. Ich glaube, dein Leben wird sich ziemlich verändern. Sie wird dir die Hölle heiß machen, und das hast du auch verdient.” Damit ging sie.
Rosie war insgeheim beeindruckt von Louises kühlem, würdevollen Abgang. Als die Haustür ins Schloss fiel, seufzte sie leise. “Ich bin froh, dass du ihr nicht das Herz gebrochen hast. Und, wie war ich?”
Constantins Schweigen war explosiv. “Wie du warst?” brachte er endlich zähneknirschend heraus.
“Ja, war ich als frisch verheiratete Ehefrau überzeugend? Ich meine, so etwas kann ich doch in meinem eigenen Haus nicht hinnehmen, oder? Du hast selbst gesagt, ich bin nicht als Gast hier.”
Constantin wandte sich ab und hob entnervt die Hände. Er schien den Auftritt noch nicht ganz verarbeitet zu haben. Abgehackt stieß er hervor: “Kennst du überhaupt so etwas wie Mitgefühl?”
Rosie schüttelte nachdrücklich den Kopf, dass ihre Locken flogen. “Was dich betrifft, nein. Ich habe mich kurz gefragt, ob ich vielleicht falsch läge und deine Freundin ehrlich an dir interessiert wäre. Aber das ist sie nicht, stimmt’s? Also wo liegt das Problem?”
“Das hast du aus Rache getan. Ich habe dich daran gehindert, diesen Höhlenmenschen Maurice anzurufen, und dafür wolltest du in mein Privatleben hineinpfuschen.”
“Frisch verheiratete Männer haben kein Privatleben mehr.”
“Ach, nein?” schnurrte Constantin wie eine Dschungelkatze. Er umkreiste sie in immer engeren Schleifen, um sie einzuschüchtern. “Bist du nicht ein Bestandteil meines Privatlebens? Hast du mich nicht eben gezwungen, dich als meine Frau anzuerkennen?”
Rosie merkte, wie die Selbstsicherheit sie verließ. “Constantin …”
“Was?”
Rosie trat einen Schritt zurück. Das Herz klopfte ihr in der Kehle. “Ich glaube, ich sollte zu Bett gehen.”
“Finde ich auch.” Ohne Vorwarnung nahm Constantin sie in die Arme und hob sie hoch.
“Was hast du vor?” rief sie erschrocken.
“Was ich schon letzte Nacht hätte tun sollen.” Entschlossen ging er zur Treppe.
6. KAPITEL
“L ass mich runter! Bist du verrückt geworden?” rief Rosie aufgebracht.
“Es ist deine eigene Schuld. Herrgott, du machst mich wahnsinnig!” Vorwurfsvoll sah Constantin auf sie herunter. “Ich habe dich so weit weg von mir untergebracht, wie irgend möglich in diesem Haus. Ich wollte mich nicht mehr von dir in Versuchung führen lassen. Ich bin auf Distanz gegangen …”
“Aber momentan verhältst du dich nicht gerade so, nicht wahr?” zischte Rosie wütend. “Und wenn du mich nicht sofort loslässt, schlage ich dich so, dass du bis nächste Woche außer Gefecht gesetzt bist.”
“Dein Mundwerk ist zu groß”, bemerkte Constantin lediglich. Seine tiefe Stimme war belegt, und
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