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Spur ins Eis

Spur ins Eis

Titel: Spur ins Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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wegen dem, was er mit Ihrer Frau gemacht hat. Dann werden wir nie herausfinden, was mit ihr passiert ist. Und was dann mit der Anklage gegen Sie wird, kann ich nicht abschätzen.«
    »Wird es denn normalerweise so gehandhabt ?«
    »Nein.«
    »Ist es legal ?«
    Kalyn blickte ihn an. »Eines sollten Sie über FBI -Agenten wissen.«
    »Was ?«
    »Wir bewegen uns immer im Rahmen der Gesetze.«
    Sie fuhren mittlerweile durch ein Villenviertel. Die Häuser waren lächerlich groß und überladen.
    »Wie sind Sie Agentin geworden ?«, fragte Will.
    »Nach dem College war ich erst einmal vier Jahre lang Polizistin. Dann studierte ich Jura und ging auf die Akademie. Der übliche Weg.«
    »Wussten Sie immer schon …«
    »Hören Sie mal, ich kann so ein Gespräch im Moment nicht führen. Ich versuche, einen klaren Kopf für den Zugriff zu behalten.«
    Schweigend fuhren sie eine Zeit lang weiter, und dann bog Kalyn in eine bewachte Siedlung ein. Am Torhäuschen zeigte sie ihren Ausweis. Das Tor ging auf, und sie fuhren an den protzigsten Villen vorbei, die Will je gesehen hatte. Die meisten hatten mindestens tausend Quadratmeter Wohnfläche und Einfahrten, die aussahen wie Handelsniederlassungen von Jaguar und Porsche.
    Sie folgten dem Superstition View Boulevard einen felsigen Hügel mit Wüstenflora hinauf. Die Grundstücke waren exquisit und exotisch angelegt. Hunderte von Kakteen. Yuccas. Felsen statt Rasen.
    Etwa einen halben Kilometer vom Wachhäuschen entfernt hielt Kalyn am Straßenrand.
    »Ist es hier ?«, fragte Will.
    »Das Haus rechts daneben. Haben Sie Ihr Handy dabei ?«
    »Ja.«
    Kalyn nahm ihres aus ihrer Handtasche. »Geben Sie mir Ihre Nummer.« Sie programmierte Wills Nummer ein, dann schaltete sie den Motor aus und öffnete die Tür.
    »Warten Sie. Ich dachte …«
    Sie warf ihm die Schlüssel zu und sagte : »Lassen Sie Ihr Handy an und setzen Sie sich auf den Fahrersitz.«
    »Nein, ich will wissen, was genau jetzt …« Sie schlug die Tür zu. Mit raschen Schritten ging sie die Straße entlang und verschwand hinter einer Hecke. Er rutschte hinter das Lenkrad. Da die Klimaanlage aus war, wurde die Hitze bald schon unerträglich.
    Will schwitzte wieder. Das fühlte sich alles falsch an.
    Er drehte sich um und blickte durch das Rückfenster. Die Straße führte den Berg hinauf und lag einige Hundert Meter über Scottsdale. Die Aussicht von hier oben war großartig. Die Berge im Osten schimmerten mythisch in der Nachmittagssonne.
    Er dachte an Devlin. Hoffentlich hatte sie etwas gefunden, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Sein Handy klingelte. Kalyn rief an.
    »Bringen Sie das Auto jetzt in die Einfahrt.« Im Hintergrund war Lärm zu hören.
    »Haben Sie …« Sie legte auf. Will ließ den Wagen an, gab ein wenig Gas und fuhr auf die Einfahrt zu. Innerlich wappnete er sich davor, gleich dem Mann zu begegnen, der Rachael entführt hatte. Überraschenderweise war er nicht wütend, nur nervös und ängstlich. Er wollte es endlich hinter sich bringen und mit Devlin wieder nach Colorado fahren.
    Als er in die Einfahrt bog, sah er aus den Augenwinkeln das ausgedehnte, mehrstöckige Anwesen, viel Stahl, Glas und Lehmziegel, wie aus einem Architektur-Handbuch. Im Vorgarten stand ein ganzer Wald von Saguaros und Säulenkakteen. Zwei Autos – ein schwarzer Landrover und ein silberner Lotus.
    Er hielt hinter dem Sportwagen. Seine Handflächen waren feucht. Wo bleibst du, Kalyn ? Mit jeder Sekunde, die verging, wurde die Angelegenheit schlimmer und schlimmer.
    Schließlich ging die Haustür auf. Ihm war schwindlig, und er holte tief Luft. Jetzt geht es los. Aber ein Junge trat aus der Tür. Er hatte dunkle Haare, dunkle Augen und hellbraune Haut. Neben ihm ging eine dünne Blondine in Hotpants und einem violetten Trägertop, mit rotem Gesicht, barfuß, die Hände hinter dem Rücken gefesselt.
    Sie kamen aufs Auto zu. Kalyn folgte ihnen, eine Pistole in der Hand. Was zum Teufel sollte das ? Kalyn öffnete die Tür hinter dem Fahrersitz, und der Junge und die Frau stiegen ein. Die Frau weinte, der Junge war ruhig und sagte keinen Ton.
    Kalyn stieg auf der Beifahrerseite ein und schlug die Tür zu.
    »Sie haben nicht das Recht dazu !«, sagte die Frau.
    Kalyn hockte sich auf den Beifahrersitz und drehte sich um. Sie blickte den Jungen an. »Wie heißt du ?«, fragte sie. Er warf seiner Mutter einen Blick zu. »Du brauchst sie nicht anzusehen. Ich habe dich gefragt …«
    »Wagen Sie es nicht, so mit meinem Sohn zu reden, Sie

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