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Spur ins Eis

Spur ins Eis

Titel: Spur ins Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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Strom abstellen ? Das könnte uns einen Vorteil verschaffen, da wir die Lodge besser kennen als sie.«
    »Nicht, wenn sie Nachtsichtbrillen tragen. Die Alphas sind dafür bekannt, dass ihre Ausrüstung hochmodern ist.« Sie senkte das Fernglas. »Was ist eigentlich meine Rolle von hier an ? Ich habe euch bei den Vorbereitungen geholfen. Vertraust du mir und lässt mich mitkämpfen ?«
    »Du meinst, ob ich dir eine Waffe gebe ?«
    »Will, niemand hier kann so gut damit umgehen wie …«
    »Ich weiß, aber ein Teil von mir hat mehr Angst vor dir als vor dem, was kommt.«
    »Will, du …«
    »Ich verstehe vieles. Komm, wir überprüfen die andere Seite.«
    Will traf Rachael und Devlin in der Küche an, wo sie mit den anderen die Reste der letzten Mahlzeit aßen.
    Er bat sie mitzukommen, und sie folgten ihm in die Bibliothek. Sie setzten sich in eine Ecke neben den Verandatüren, wo sie vor Blicken von draußen geschützt waren.
    Am Horizont wurde der Himmel tief violett.
    »Bald ist es dunkel«, sagte Will. Traurigkeit schnürte ihm die Kehle zu. Er blickte seine Frau und seine Tochter an. »Es wird eine lange, lange Nacht, und wir wissen nicht, was passieren wird. Ob wir morgen früh noch zusammen sein werden, oder ob das hier das letzte …« Er kämpfte gegen seine Emotionen an. Du musst stark sein für sie. Er streichelte das Gesicht seiner Tochter. »Ich bin so stolz auf dich, Devlin. Du hast solchen Mut gezeigt.«
    »Aber ich habe Angst, Dad.«
    »Ich weiß. Wir haben alle Angst, und das ist okay. Es kommt nur darauf an, wie du damit umgehst. Lass dich nicht von ihr überwältigen.« Sie umarmten einander fest.
    Als sie sich voneinander lösten, ergriff Will Rachaels Hand. »Ich möchte dir das kleine Farmhaus zeigen, was wir in Colorado haben. Es ist umgeben von Bergen. In der Nähe ist ein Fluss, und manchmal kannst du ihn bis in unser Schlafzimmer hören. Ich möchte dort mit dir leben, und mit Devlin und diesem kleinen Jungen.« Er berührte Rachaels runden Bauch. »Heute Nacht werde ich alles dafür tun, um das möglich zu machen. Wisst ihr, was ihr zu tun habt ?« Seine Frau und seine Tochter nickten. »Ganz gleich, was passiert, ich liebe dich, Rachael. Ich liebe dich, Devlin.« Devlins Kinn bebte. »In Ordnung«, sagte Will. »Ich glaube, es ist Zeit.«

62
    In Ethans ehemaliges Zimmer hatten sie Nahrungsmittel und Wasser gebracht, außerdem genügend Decken, weil sie das Licht oder den Geruch eines Feuers nicht riskieren konnten. Will und Kalyn hatten die schwächsten Frauen in Decken eingehüllt auf Matratzen gelegt. Devlin hatte die Aufgabe, die Frauen, die nicht kämpfen konnten, zu beschützen.
    »Das ist jetzt dein Zimmer, Devi«, sagte ihr Vater. »Du bist für diese Frauen verantwortlich. Du tötest jeden, der durch diese Tür kommt und euch bedroht.«
    »Das mache ich.«
    »Da sind noch zwei weitere geladene Gewehre und drei Schachteln mit Munition. Ganz gleich, was du draußen hörst, bleib hier drin.«
    »Ja, Sir.«
    Draußen wurde es dunkel.
    »Halte die Frauen still. Ihr dürft nicht in die Nähe des Fensters gehen und kein Licht anmachen.« Will tippte auf das Walkie-Talkie, das in der Tasche ihres Parkas steckte. »Nur im Notfall. Weißt du noch, welcher Kanal ?«
    Draußen im Flur schloss Will die Tür ab. Er blickte Kalyn an. »Komm mit mir.« Er ging mit ihr in den Lagerraum und schloss ihn auf. »Nimm dir, was du brauchst.«
    Kalyn nahm ein Gewehr aus einer der Glasvitrinen und öffnete eine Schachtel Munition. Sie lud es und steckte den Rest der Patronen in die Taschen ihrer Fleecejacke. Dann öffnete sie eine Schublade und holte eine Browning 9-mm heraus.
    »Will ?«, sagte sie, als sie die Pistole lud.
    »Was ?«
    »Danke, dass du meiner Schwester nicht gesagt …«
    »Dazu haben wir jetzt keine Zeit.«
    Kalyn hängte sich das Gewehr über die Schulter, und sie wandten sich zum Gehen.
    Suzanne und Lucy saßen, mit den Gewehren auf dem Schoß, nebeneinander am Ende des Flurs im Südflügel, ein paar Meter vom Alkoven entfernt.
    Es war vollkommen still – man hörte nur das Summen einer Deckenlampe über ihren Köpfen.
    Sean und Ken warteten im Durchgang, ihre Gewehre auf die schwere Holztür gerichtet, die auf die Veranda führte.
    Der Durchgang wurde nur von einer Laterne beleuchtet, die an der Wand hing.
    »Dad ?«, sagte Sean.
    »Ja.«
    »Wir stecken in Schwierigkeiten.«
    Ken warf seinem Sohn einen Blick zu. »Dein Vater arbeitet bereits daran, uns hier heil

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