ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
Kontakt. Quark vermittelte Leck immer mal wieder einen Auftrag, darunter einige seiner interessantesten Klienten.
Einer von ihnen war Quark selbst gewesen, als vor ein paar Jahren das Dominion seine Mutter entführt hatte. Quark heuerte Leck als Mitglied des Rettungstrupps an. Und die Mission hatte seine Hilfe wahrlich gebraucht, denn das restliche Team hatte aus einem ruinierten Waffenhändler, einem ebenfalls ruinierten Ex-Liquidator, zwei Ingenieuren und Quark selbst bestanden. Sie war schlampig geplant und amateurhaft ausgeführt gewesen. Und Leck hatte sich seit seinem letzten Ausflug in die Badlands nicht mehr so gut amüsiert.
Der Helm piepste schon wieder. Nur noch wenige Meter bis zum Ziel.
Das Glat-Archiv war vor etwas mehr als einem Jahrhundert entstanden und die oberste Instanz, wenn es um die Echtheit von Verträgen ging. Es speicherte Kopien jedes einzelnen, und seine Speicher galten als unantastbar. Die Natur selbst half bei der Sicherung der Einrichtung, bestand das Archiv doch im Grunde aus einem sehr großen Computer in einer noch größeren metallenen Kiste. Diese war nach ihrer Erbauung im Mayak-Sumpf versenkt worden, dem tiefsten, schlammigsten, schmutzigsten und zugemülltesten Sumpf des gesamten Planeten. Wer sich ungeschützt dem giftigen Wasser des Sumpfs aussetzte, dem war ein frühes Grab sicher.
Leck ließ die Scanner seines Anzuges nach Eingängen suchen. Er fand drei. Einer war groß genug für ein Schiff und keine Option, würde er doch nur Schiffen Einlass gewähren. Der Zweite befand sich auf der Oberseite der Einrichtung und bot jenen leichtesten Zugang, die den direktesten Weg durch den Sumpf genommen hatten. Da Leck kein Narr war, hatte er eine umständlichere Route gewählt und verwarf auch diesen Eingang. Er war der naheliegendste, und das bedeutete für Leck, ihn um jeden Preis zu meiden.
In der ganzen Galaxis gab es nur zwei Personen, die das Glat-Archiv betreten durften. Entsprechend eindeutig waren die Sicherheitsvorkehrungen ausgerichtet: Jeder, der nicht Glat oder Torf war, durfte nicht rein. Es sei denn, er überzeugte das Sicherheitssystem davon, dass er einer der beiden war.
Quark hatte genau zur rechten Zeit angerufen. Drei Monate früher hätte Leck dieser Einbruch deutlich mehr Schwierigkeiten bereitet, doch vor zweieinhalb Monaten hatte Janx Outdoor-Kleidung ihn angeheuert, um ein Mitglied des Forschungs- und Entwicklungsteams ihres Hauptkonkurrenten Sorv Raumanzüge Und So zu eliminieren. Das Design des Sumpfanzugs, den Leck gerade trug, hatte Janx allem Anschein nach bei Sorv geklaut, und der Sorv-Angestellte, der dies ermöglicht hatte, war danach zur Bedrohung geworden. Er drohte den Diebstahl publik zu machen, wenn er nicht mehr Geld bekäme, eine Summe, die Janx nicht zu zahlen bereit war. Der Präsident von Janx fürchtete eine jahrelange Erpressung und hielt es für kosteneffektiver, den Angestellten eliminieren zu lassen.
Statt eines Honorars hatte sich Leck einen der Anzüge erbeten, mit denen man nicht nur gut getarnt war, sondern sich auch selbst in Ferenginars tiefsten Sümpfen noch frei bewegen konnte. Der Tarnaspekt machte sich besonders bezahlt, wenn man den vielen Sumpflebensformen entgehen wollte, die gefährlicher als die Aale waren.
Bei seiner Eliminierung des Angestellten hatte Leck erfahren, dass Janx zwei Anzüge an Glat verkauft hatte – und dass die Sumpfanzüge die Lebenszeichen ihres Trägers abschirmen konnten. Manche Gegner in den Sümpfen waren nun einmal keine natürlichen.
Nach Quarks Anruf war es für Leck ein Leichtes gewesen, Torfs Biosignatur herauszufinden und in seinen Anzug zu programmieren.
Doch Leck wusste, dass es damit nicht getan sein würde. Deswegen machte er einen Bogen um die ersten zwei Archiveingänge, die er fand.
Nummer drei befand sich auf der Unterseite des Bauwerks, begraben unter einer Tonne von Algen und Abfall.
Leck dachte anders als die meisten Ferengi, aber er wusste wie diese dachten. Er kannte auch die achtundachtzigste Erwerbsregel: »Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.« Die meisten wären davon ausgegangen, dass es genügen sollte, das Archiv im Sumpf zu versenken und seine Eingänge mit Bioscannern zu versehen. Sie hätten nicht verstanden, dass es damit nicht getan war – und wären von den weiteren Sicherheitsvorkehrungen an den anderen Zugängen gestoppt worden.
Leck wusste aber, dass der Eingang am Dach des Archivs
alle
abweisen sollte. Deshalb ließ er ihn links liegen und
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