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ST - New Frontier 5: Ort der Stille

ST - New Frontier 5: Ort der Stille

Titel: ST - New Frontier 5: Ort der Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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imstande schien, ihm gefährlich zu werden.
    Das ungewöhnlich geformte Schiff, das Atik schon einmal gesehen hatte, wurde hinter ihm flimmernd sichtbar. Ein Schott glitt auf, sodass der Humanoide eintreten konnte, ohne sich umdrehen zu müssen. Er nickte Atik noch einmal zu, als wollte er ihn mit diesem Gruß verspotten, dann schloss sich das Schott.
    Atik kam wankend auf die Beine und knurrte in hilfloser Wut, als das Schiff startete. Weitere Explosionen erschütterten die Stadt, doch das Schiff war längst mit der Beute, die die Hunde des Krieges jagten, in den Himmel verschwunden.

VII

    Von überall kamen Berichte herein. Fr’Col wusste gar nicht, was er sich zuerst ansehen oder anhören sollte. Das Volk drängte sich in sein Büro, alle schrien wild gestikulierend durcheinander. Die Leute waren rußbeschmiert oder bluteten aus grässlichen Wunden, und in der Luft hing der Gestank der Panik. Jeder buhlte um seine Aufmerksamkeit und wollte wissen, was er in der gegenwärtigen Lage zu unternehmen gedachte. Er konnte sich kein Gehör verschaffen. Er konnte nicht einmal denken.
    »RUHE!«
    Die Stimme bellte so laut durch den Raum, dass urplötzlich alle Anwesenden verstummten. Sie breitete sich wie die Schockwelle einer Explosion aus, und zwei Montosianer fielen vor Schreck tatsächlich in Ohnmacht. Alle Augen wandten sich dem Ursprung dieser Stimme zu, die sich als das wandelnde Gebirgsmassiv entpuppte, das in Begleitung des Thallonianers Si Cwan und der Vulkanierin Soleta vor Kurzem auf diesem Planeten eingetroffen war. Kebron blickte sich im Raum um und erstickte jede potenzielle Erwiderung bereits im Keim – falls noch irgendwer daran dachte, sich zu einer solchen Dreistigkeit hinreißen zu lassen.
    »So ist es besser«, grollte er in einem für ihn etwas normaleren Tonfall. In der momentanen Stille waren nun deutlich die fernen Explosionen zu hören. Fr’Col hatte den Eindruck, dass sie allmählich näher kamen. »Was ist passiert?«
    Natürlich setzte die Kakophonie sofort wieder ein, doch diesmal genügte ein finsterer Blick von Kebron, um erneut Ruhe einkehren zu lassen. Sofort nutzte Fr’Col die Gelegenheit, sich zu Wort zu melden. »Es sind irgendwelche fremden Wesen, soweit ich verstanden habe.« Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren, da seine Gedanken dazu neigten, abzuschweifen. Er wusste um dieses Problem, doch bis jetzt hatte es sich selten als nachteilig erwiesen, da er nie mit wirklich bedeutenden Ereignissen oder größeren Notfällen konfrontiert worden war. Solche Dinge gab es auf Montos einfach nicht, wo eine durch und durch höfliche Kultur herrschte, die Aggressivität als … unschön betrachtete. »Sie haben einen dicken Pelz«, fuhr er fort, »und fliegen mit schwer bewaffneten Schiffen. Sie feuern wahllos auf die Stadt. Ohne erkennbares System. Ohne … ohne Sinn und Verstand. Einige Schiffe sind gelandet, und nun rennen diese Wesen herum. Sie wüten, plündern und töten … einfach so …«
    »Die Hunde«, sagte Kebron sofort. »Die Hunde des Krieges.«
    Si Cwan blickte Kebron überrascht an. Er war beeindruckt, dass der Brikar in so kurzer Zeit auf die einzig naheliegende Schlussfolgerung gekommen war. »Ja, ich glaube, Sie haben recht.«
    »Wer?«, fragte Soleta verwirrt.
    »Die Ergebnisse eines außer Kontrolle geratenen genetischen Experiments«, klärte Si Cwan sie auf. »Eine Zeit lang trieben sie sich am Rand des Einflussbereichs der Föderation herum, dann konzentrierten sie ihre Aktionen auf die Grenzen des Thallonianischen Imperiums. Sie hielten sich weit genug von den Machtzentren entfernt, sodass sie für uns kein unmittelbares Problem darstellten. Irgendwann hätten wir uns um sie gekümmert, aber wir hatten wichtigere Angelegenheiten zu regeln, als eine Gruppe barbarischer Weltraumpiraten zu jagen. Bedauerlicherweise brach das Imperium zusammen, bevor wir dieses Problem lösen konnten.«
    »Sind sie gefährlich?«
    »Sie sind bösartig, Lieutenant«, sagte Kebron. Dass er Soleta mit ihrem Rang anredete, war ein Zeichen, wie ernst er die Situation nahm. »Sie begingen den Fehler, vor einigen Jahren eine Brikar-Kolonie anzugreifen. Das ist ihnen nicht gut bekommen … Sagen Sie es nicht!«, fügte er an Si Cwan gewandt hinzu, um einer offenkundigen Erwiderung zuvorzukommen.
    »Es würde mir nicht im Traum einfallen, etwas zu erwidern, da jetzt wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für gehässige Bemerkungen ist«, sagte Si Cwan. »Finden Sie nicht auch?«
    Kebron

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