ST - TOS 104: Der Friedensstifter
nicht so wichtig war.
Nur eins stand fest: Sie würden nicht das Geringste erreichen, wenn sie sich mit den Walküren stritten. Sie mussten irgendwie an einem höheren Punkt der Befehlshierarchie ansetzen – oder geschickt daran vorbeischlüpfen.
»Also gut«, sagte Kirk und hob die Hände, als würde er seinen Standpunkt aufgeben. »Dann machen wir es so, wie Sie meinen. Aber wir werden überhaupt nichts erreichen, wenn wir den ganzen Tag lang im warmen Wasser liegen. Also …
»Ach, das würde ich nicht sagen«, murmelte Chekov.
»Also folgen wir dem Protokoll«, sprach Kirk weiter, ohne darauf einzugehen. »Was kommt als Nächstes? Ein Einführungskurs? Eine Einsatzbesprechung? Oder geben Sie uns einfach nur neue Kleidung und einen Disruptor, um uns in den Kampf zurückzuschicken?«
Die Frauen waren überrascht, dass er darauf zu drängen schien, die Zeit im Badehaus abzukürzen, aber sie waren offenbar ausgebildet worden, auf die Wünsche der Neuankömmlinge einzugehen, sofern sie nicht zu abwegig waren. Und Kirk vermutete, dass sie froh wären, wenn sie diese Unruhestifter an jemand anderen loswerden konnten.
»Gut«, sagte die Frau, mit der er gesprochen hatte. »Der nächste Schritt ist die Einkleidung, dann kommt die Eignungsprüfung und die Zuweisung einer Arbeitsstelle. Es wird mindestens zehn Jahre dauern, bis man Sie wieder in den Krieg schickt, aber möglicherweise werden Sie schon früher in einen Kampf verwickelt. Wenn Sie bereit sind, werde ich Sie in die Ankleideräume bringen. Dann kann es losgehen.«
Kirk amüsierte sich über die Vorstellung, an einer Eignungsprüfung teilzunehmen, und fragte sich unwillkürlich, welches Aufgabengebiet man einem Raumschiffcaptain zuweisen würde.
Spock erkannte sofort Nordells Stimme, als der Lieutenant nach der Sicherheit rief. Er drückte auf die Interkomtaste in der Armlehne des Kommandosessels – er musste danach suchen, da er nicht über die instinktive Vertrautheit des Captains mit den Kontrollen verfügte – und sagte: »Spock an Maschinenraum. Was ist geschehen?«
»
Es ist die Androidin«
, antwortete Nordell.
»Sie ist plötzlich aufgestanden und gegangen. Ich konnte sie nicht aufhalten.«
»In welche Richtung ist sie gegangen?«
»Zu den Turboliften, aber das Letzte, was sie sagte, war: ‚Ich muss noch einmal nach Prastor.‘ Ich war gerade dabei, die Datenleitungen zu dämpfen, auf denen ihr Wissen über Harry Mudds Tod verarbeitet wurde, also vermute ich, dass sie glaubt, er sei noch am Leben und immer noch auf Prastor.«
»Sicherheit an alle Transporterräume«, sagte Spock. Dort müsste man sie wieder einfangen können. Sie würde es nicht schaffen, sich aus dieser Entfernung zum Planeten zurückzubeamen.
Ein Piepen von der wissenschaftlichen Station lenkte seine Aufmerksamkeit ab, obwohl er nicht mehr für diesen Posten verantwortlich war. Lieutenant Wolfe würde sich jetzt um das Problem kümmern, während er damit beschäftigt war, die Androidin festzusetzen. Doch kurze Zeit später hatte auch der neue Navigator Stanley etwas auf seiner Konsole.
»Meldung, Ensign«, sagte Spock.
»Soeben ist etwas von meinen Sensoren erfasst worden, Commander. Im extremen Nahbereich. Es … oh, es
entfernt
sich von uns. Es ist ein Shuttle!«
Also war offenbar die Meldung in der wissenschaftlichen Station eingegangen, dass sich die Türen des Shuttle-Hangars geöffnet hatten. Die Androidin wusste, dass sie außer Transporterreichweite waren, und hatte sich ohne Umwege ein anderes Beförderungsmittel gesucht. Spock hatte Stellas Einfallsreichtum unterschätzt.
»Erfassen Sie es mit dem Traktorstrahl«, befahl er. Die neue Brückenbesatzung machte sich sofort an die Ausführung, doch bevor der Strahl auf das abfliegende Shuttle konzentriert werden konnte, war es bereits außer Reichweite.
»Folgen Sie dem Shuttle!«, sagte Spock mit größerem Nachdruck. Menschen mussten häufig daran erinnert werden, wie dringend eine Situation war, um zu Bestleistungen angespornt zu werden.
Aber es war ohnehin zu spät. Auch Chekov und Sulu hätten das Shuttle nicht mehr einholen können, bevor es Prastor erreichte. Bei diesen kurzen Distanzen war die menschliche Reaktionszeit ein entscheidender Faktor. Die
Enterprise
lag nur wenige Sekunden hinter dem Shuttle, doch inzwischen hatte es längst die Atmosphäre erreicht und hinterließ eine glühende Ionenspur, als die Androidin es mit maximaler Geschwindigkeit zur Oberfläche steuerte. Sie hielt genau auf
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