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Staatsanwalt sucht  Polizist

Staatsanwalt sucht Polizist

Titel: Staatsanwalt sucht Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Schwalbe
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liebevoll, dass ich ihn nicht verprellen wollte. Außerdem war es unser erstes Mal. Irgendwie wurde mir dann doch noch recht schnell warm.
    Wir liebten uns mehr als eine Stunde lang und mein Tee war schon komplett kalt geworden. Erschrocken sah Steven auf die Wanduhr. „Ach herrje! Meine Mutter!“ Verlegen schaute er mich an.
    Ich zuckte mit den Schultern und erhob mich. Langsam zog ich mich wieder an und gab ihm einen Kuss auf den Mund.
    „Es war sehr schön!“, sagte ich.
    Steven lächelte verlegen. „Fand ich auch …“
    „So, ich werde dann mal nach Hause fahren.“ Wir verabschiedeten uns und eine halbe Stunde später betrat ich meine Altbauwohnung.
    Da ich schon wieder durchgefroren war, beschloss ich, ins Bad zu gehen und mir ein heißes Bad zu gönnen. Ich zog mich aus und schlüpfte in die Schaumwellen hinein. Ah, tat das gut! Plötzlich klingelte mein Telefon. Ich überlegte erst, ob ich hingehen sollte, doch dann entschied ich mich, einfach nur liegen zu bleiben. Wer sollte jetzt schon anrufen? Außerdem hatte ich einen Anrufbeantworter.
    Eine halbe Stunde später ging ich zum Telefon und bestellte mir eine große Pizza bei meinem Lieblingsitaliener Bella Italia. Wie gut, dass Luigi seit neuestem einen Lieferservice für seine Stammkunden eingerichtet hatte. Den nutzte ich auch fleißig. Irgendwie hatte ich nach einem Drehtag oftmals keine Lust mehr, noch auszugehen. Ich war mittlerweile dreißig und wurde tatsächlich immer fauler. Oder lag das an meinem gebrochenen Herzen, wie Klaus immer behauptete? Ich wusste es nicht.
    Es war bereits nach zwanzig Uhr, als ich im Bademantel vor meinem Fernseher saß, meine Pizza mit Champignons, frischen Tomaten und Extra-Käse genoss und die letzte Staffel Queer as folk schaute. Ich fühlte mich rundum geborgen. Steven war ein süßer, rücksichtsvoller Liebhaber, ich hatte ein heißes Bad hinter mir und für den leiblichen Genuss hatte ich auch gesorgt. Plötzlich fiel mir der Anruf von vorhin ein. Ich erhob mich schwerfällig und ging in den Flur, um meinen Anrufbeantworter abzuhören. Mein roter Knopf blinkte. Ich drückte darauf und wartete auf die Nachricht.
    „Hallo Marten …“ Pause.
    Guter Gott! Das war Nico. Mein Herz hatte einen Aussetzer. Mit schweißnassen Händen stützte ich mich am Flurschrank ab.
    „Hier ist Nico … Ich habe dich heute im Fernsehen gesehen … Ähm … du hast wirklich … echt … toll ausgesehen … in deiner schwarzen Robe … und so braungebrannt ….
    Ich ging tatsächlich nach meinem Krafttraining unter die Sonnenbank, seitdem ich auf Hawaii gewesen war.
    „Ich … ich wollte bloß mal hallo sagen … du … fehlst mir. Ich muss immer wieder an unsere Nacht denken ….
    Es klickte. Die Nachricht brach ab.
    Stocksteif stand ich im Flur und wusste nicht, was ich von Nicos Anruf halten sollte. Endlich hatte ich mich von seiner alles beendenden E-mail erholt, mein Leben komplett umgekrempelt und einen süßen Lover an meiner Seite und nun purzelte er einfach wieder in mein Leben.
       
    * * *
       
    „Frohe Weihnachten, Marten!“ Klaus und Jürgen prosteten mir zu.
    Ich erhob mein Glas. „Auf Euch, meine beiden besten Freunde, die endlich zueinander gefunden haben..
    Klaus und Jürgen versahen sich mit einem Seitenblick und grinsten.
    Steven stupste mir in die Seite. Fast hätte ich ihn vergessen. „Ähm … Steven. Entschuldige, Prost! Auf uns!.
    Unsicher lächelte ich ihn an. Es war das erste Mal, dass ich ihn zu Klaus und Jürgen mitgenommen hatte. Unser erstes Mal – und Nicos Bandansage – war nun vier Wochen her und wir hatten uns noch so manches Mal in seiner oder meiner Wohnung getroffen, um ruhigen, aber doch erfüllenden Sex zu haben. Ich genoss die Ruhe, die er ausstrahlte. Mein Leben am Set war aufregend genug und - dem Himmel sei Dank! – Nico hatte sich nicht mehr gemeldet. Natürlich war nur ein Teil von mir froh, dass er nicht wieder angerufen hatte, der andere Teil sehnte sich schmerzlich nach ihm.
    „Hier, das ist für euch!“, sagte ich und reichte Klaus und Jürgen mein Weihnachtsgeschenk.
    Beide setzten sich, aufgeregt wie kleine Kinder, auf die Couch und öffneten das Paket mit akribischer Geduld – die mir von Geburt an fehlte! Ich hasste es, wenn die Leute ihre Geschenke so auspackten, als wenn sie das Papier unbedingt noch einmal wiederverwenden wollten. Genervt wandte ich mich ab und schenkte mir noch ein Glas Wein ein. Steven hatte mir einen wunderschönen, olivgrünen

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