Staatsanwalt vermisst seinen Polizisten
ich genau wusste, dass ich keinen Anspruch mehr auf sie hatte und obwohl ich wusste, dass ich mit ihr nicht glücklich geworden wäre. Ich stehe nun mal nicht auf Frauen.“
„Das ist eine sehr traurige Geschichte, Klaus. Tut mir leid für dich“, sprach ich aus tiefstem Mitgefühl.
Klaus nickte tränenblind und tupfte sich - entgegen seiner sonstigen Art - tapfer die Augen mit einem Taschentuch trocken.
Jürgen legte einen Arm um seine Schulter und drückte ihn an sich. „Wenn du willst, prüfe ich mal, wo sie jetzt lebt.“
Klaus lächelte, sagte aber nichts dazu. „Wie sind wir eigentlich auf das Thema gekommen?“
„Wir haben von unserem Ausflug zum Wassertempel erzählt“, half Thorsten aus.
„Richtig, erzählt weiter ... nein, zeigt erst einmal die Skulptur“, forderte Jürgen uns auf.
Ich stand auf und öffnete das zweite Paket, das ich rübergeholt hatte. Stolz präsentierte ich sie, indem ich die zwei ineinander verschlungenen Männer auf den Glastisch platzierte.
„Wow“, Jürgen pfiff leise durch die Zähne - was noch mehr den Eindruck erweckte, wir saßen im Wohnzimmer von Paul Hogan. Auch wenn ich nicht auf ältere Männer stand, aber meine beiden Freunde Jürgen und Klaus konnten sich echt sehen lassen, Sean und Paul, eine attraktive Mischung!
„Gottchen, ist die toll! Welcher Künstler hat dieses Werk geschaffen?“ Begeistert klatschte Klaus in die Hände. „Darf ich?“
Ich nickte. Vorsichtig nahm Klaus die Skulptur in die Hände. „Sie ist einzigartig!“
„Ich weiß“, seufzte ich, „sie wird einen Ehrenplatz in unserem Haus erhalten. Ein junger Künstler aus Ubud, der, der auch die Ölbilder gemalt hat, hat sie gefertigt. Cool, was?“
„Genial. Das nenne ich mal ein gelungenes Kunstwerk. Ich bin ganz neidisch!“ Klaus verdrehte die Augen.
„Tja, Klaus ...dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als mit Jürgen nach Bali zu fliegen. Am besten in euren Flitterwochen“, lachte Thorsten.
„Ich weiß nicht ... da hängen so viele Erinnerungen und Schamgefühle dran“, erwiderte Klaus kleinlaut.
„Dann bemühe ich mich gleich nächste Woche und versuche herauszufinden, wo deine Sophia-Marie steckt. Dann triffst du dich mit ihr und schließt Frieden mit deiner Vergangenheit“, schlug Jürgen vor.
„Ich helfe dir“, sagte Thorsten.
„Gerne. Du sitzt ja auch an der Quelle.“
„Habt ihr sonst noch was angeguckt?“, wechselte Klaus das Thema.
„Ja, wir haben einsame Buchten ausprobiert - im Morgengrauen versteht sich, sonst hätten wir nicht am Strand vögeln können“, feixte ich.
Mit gespielter Empörung schnalzte Klaus mit der Zunge.
„Na, Küche oder Schlafzimmer?“, witzelte Thorsten. Abwehrend hoben unsere Gastgeber die Hände hoch. „Heute nicht mehr, Jungs. Unsere Batterie ist leer.“
„An einem Morgen waren wir auf dem Fischmarkt in Jimbaran ...“, erzählte ich schmunzelnd und hielt mir die Nase zu.
Thorsten knuffte mir auf den Oberarm. „Ach, du alte Landratte. Wohnst in Hamburg und isst keinen Fisch.“
„ Keinen stimmt nicht. Ich esse welchen, aber ausgewählt“, versuchte ich mich zu verteidigen.
Thorsten schaute zu Jürgen und Klaus und zeigte mit dem Daumen auf mich. „Fischstäbchen!“
Ich grinste und schwieg.
Thorsten klickte unterdessen auf weitere Urlaubsfotos. „Wir waren noch im Süden, in Tanjung Benoa. Dort haben wir geschnorchelt und die wunderschönen Korallenriffe bewundert.“ Thorsten zeigte auf ein paar Unterwasserfotos, die er mit seiner neuen Kamera geschossen hatte.
„Schatz, in Tanjung Benoa waren wir nicht schnorcheln...“, unterbrach ich ihn.
„Waren wir nicht?“ Stirnrunzelnd schaute er mich an.
„Nee. Wir waren in Sanur und sind von dort aus mit einem Boot auf die kleine Nachbarinsel Nusa Pendia gefahren. Dort haben wir geschnorchelt. In Tanjung Benoa haben wir die Wasserskier ausprobiert. Gott, war das peinlich!“
„Peinlich? Für wen?“, fragte Klaus neugierig und rutschte auf dem Sofa nach vorne.
„Für mich natürlich. Ich bin ja der unsportliche Bürohengst ...“, erwiderte ich.
„Na, so unsportlich bist du ja nun auch wieder nicht ... du übertreibst“, murrte Jürgen. „Wenn man deine Muskeln sieht, könnte man schon etwas neidisch werden. Die hast du ja sicherlich nicht nur von deinem Fitnesstrainer im Umkleideraum ...“
Upps, unsicher schielte ich zu Thorsten, der mit zusammengezogenen Augenbrauen neben mir saß und auf eine Erklärung wartete. Von Chris hatte ich ihm
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