Stacee's Soldat (German Edition)
schuldest du mir mit allen
Zinsen!“
„ Leck
mich doch!“
„ Sehe
ich so aus, als wäre ich bescheuert genug? Vergnüge dich
gefälligst mit deinen dämlichen Flittchen!“
Ich
zitterte vor Wut. Was erlaubte der sich eigentlich? Wie konnte ich
nur auf seinen Charme und sein Aussehen hereinfallen? Er wirkte wie
ein abgehalfterter Rockstar, aber leider ohne die Millionen auf dem
Konto.
Mein
Tag war gerade – wenn möglich – schlimmer geworden.
Warum
gibt es keine vernünftigen Männer mehr auf dieser Welt? Mom drückte mich an ihre Brust, bis ich aufhörte zu
schluchzen. Dann fasste ich einen Entschluss. Nie wieder
weine ich wegen einem Kerl. Egal ob es nun ein Dick oder ein Andrew
ist – sie sind es nicht wert.
Wie
man sich täuschen kann...
Kapitel 5:
Am
nächsten Tag hatte ich frei – Brees Verordnung. Statt im
Café schuftete ich also auf der Farm. Dad konnte zurzeit –
eigentlich immer – jede freie Hand gebrauchen.
Durch
die Aussicht auf mein baldiges Weggehen wurden meine Eltern
einfühlsamer denn je. Mom kochte nur noch meine
Lieblingsgerichte. Außerdem wusste ich, dass sie und Dad ein
Abschieds-Barbecue planten, für meine Freunde und mich. (Sie
gingen davon aus, dass ich viele Freunde hatte.)
Welcher
Gott auch immer da über uns wacht, er entschied sich, meinen
Liebeskummer mit zwei Sachen auszugleichen: einer Wohnung und einem
Brief von Andy.
Eigentlich
war es nur ein Zimmer in einer winzigen WG. Meine einzige
Mitbewohnerin schien so erleichtert zu sein, dass ich am liebsten
sofort aufbrechen wollte. (Von meinen Motiven kein Wort.)
Sie
hatte anscheinend schon gedacht, sie müsste die Wohnung
aufgeben. Ich fand sie sympathisch, als wir telefonierten – ihr
Name war Leah.
Der
Brief von Andy kam am Dienstag, an dem ich wieder arbeiten durfte.
(Brenda hatte mich für eine ganze Weile „krankgeschrieben“.)
Aber ich war erleichtert, als sie mich wieder arbeiten ließ.
Kaum saß Tante Lilian vor ihrem Mokka Latte (diesmal gepaart
mit einem Schokocroissant), kam der Postbote vorbei. Er stöberte
in seiner Tasche, händigte Brenda einen einzigen Brief aus und
verabschiedete sich anschließend wieder.
„ Mach
ihn auf!“, forderte sie aufgeregt. Claire bekam natürlich
sofort mit, dass wieder einer von Andrews Briefen angekommen war und
fragte neugierig: „Was schreibt er?“
„ Hey,
das ist mein Brief, klar? Also alles mit der Ruhe. Sonst lese ich ihn
Lilian vor.“, drohte ich. Die Drohung rief nur noch mehr
Protest hervor und endete beinahe in Tränen. Bree und Claire
sahen mich vollkommen ungläubig an. Langsam ging mir die
Selbstverständlichkeit mit der die beiden erwarteten, dass ich
ihnen Andrews Briefe vorlas, auf die Nerven.
Sie
beklagten sich lautstark bei mir: „Das kannst du doch nicht
machen!“
„ Doch
kann ich, wenn ihr beiden nicht aufhört, mich so zu bedrängen.
Nie war die Rede davon, dass ich euch die Briefe vorlesen
muss.“, protestierte ich.
Vorsichtig
öffnete ich den Umschlag.
Liebe
Stacee,
Herzlichen
Glückwunsch nachträglich zu deinem achtzehnten Geburtstag!
Ich hoffe, du konntest ihn genießen und hast mit deiner Familie
und deinen Freunden ausgiebig gefeiert. Für dein neues
Lebensjahr wünschen meine Familie und ich dir alles Gute und
viel Glück, damit all deine Wünsche in Erfüllung
gehen. (siehe Geburtstagskarte) Es tut mir leid, dass wir kein
Geschenk beigefügt haben, aber wir wussten nicht genau, was du
magst oder brauchst. (Meine Mom lässt ausrichten, dass sie dir
gern ein Care-Paket zuschickt, wenn du ihr die Adresse deiner
WG/Wohnung/Dorm verrätst, sobald du auf das College gehst.)
Nun
zu deinen Fragen von letztem Mal und meinen Antworten darauf, die,
wie ich fürchte, nicht besonders schön ausfallen werden.
Also, wenn du heute einen guten Tag hast, solltest du den Brief bis
morgen aufbewahren.
Nein,
es ist definitiv keine Sünde, ihm das Geld zu verweigern. Aber
nicht jeder Mensch männlichen Geschlechts ist so gepolt wie dein
(Ex-)Freund. Um ganz ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass er dich
wirklich liebt, sondern dich leider nur ausgenutzt hat. Es tut mir
sehr leid darum. Wie mir scheint, hast du ihn wirklich gemocht. Aber
es gibt auch andere Mütter mit hübschen Söhnen, die
sich wie Gentlemen benehmen können, glaub mir. (Die Jungs
stimmen mir da lautstark zu. – Sie haben ungewollt mitbekommen,
dass du ein Problem mit einem Kerl hast. Sorry.)
Josh
hat mir einen Haufen Tipps für dich gegeben, wo du dich in
Chicago
Weitere Kostenlose Bücher