Stacee's Soldat (German Edition)
Spargel.“
„ Ja,
danke, dir auch.“, meinte ich und lächelte.
Eine
Weile aßen wir still, ohne etwas zu sagen.
Ich
genoss das Schweigen. Er hatte schon mehr gefragt, als ich wollte und
ich hatte viel zu viel von mir selbst geredet. Es war mir ein wenig
unangenehm so in den Mittelpunkt gerückt zu werden.
„ Was
machst du gerne außer zu schreiben?“, fuhr der Inquisitor
auf der anderen Seite des Tisches fort.
„ Sozusagen
als Hobby? Reiten! Ich liebe es zu reiten, weshalb meine Eltern mir
zu meinem siebten Geburtstag ein eigenes Pferd geschenkt haben. Und
ich koche gern.“
„ Du
kannst reiten und kochen?“, wiederholte Brandon verwundert.
„ Ja.
Meine Mutter ist eine unglaublich gute Köchin. Sie hat mir fast
alles beigebracht, was man über italienisches Essen wissen muss.
Und reiten habe ich mir irgendwie selbst beigebracht.“,
rutschte es mir heraus.
Brandon
sah mich skeptisch an. Vielleicht zweifelte er doch an meiner
Zurechnungsfähigkeit? Ich würde es nie so genau erfahren.
„ Wirklich?
Wie kann man sich selbst reiten beibringen?“, fragte er
neugierig.
„ Eine
Freundin meiner Eltern hat eine Pferderanch, ganz in der Nähe.
Sie hat mich bei einem Besuch gefragt, ob ich es mal ausprobieren
möchte und das eine hat das andere ergeben. Andy und Joe haben
zugesehen. Sie waren immer dabei und haben aufgepasst, dass mir
nichts passiert.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
Unwillkürlich
stahl sich ein Lächeln bei der Erinnerung auf meine Lippen. Mein
Bruder und mein bester Freund waren so besorgt um mich gewesen, als
sei ich aus Porzellan.
„ Andy
und Joe? Dein Bruder und der Marine?“, Brandon schien mir immer
noch nicht ganz zu glauben.
„ Genau.
Ein paar Mal sind sie sogar nebenher gerannt.“, erinnerte ich
mich.
„ Und
eure Freundin?“, erkundigte sich Brandon.
„ Hat
von der Veranda aus zugesehen. Sie hat so laut gelacht, dass es am
anderen Ende der Ranch noch zu hören war.“
„ Sie
hat dich einfach so auf ein Pferd gesetzt und ist dann abgehauen?“
„ Nein,
nein. Natürlich nicht. Sie hat mir schon gezeigt, was ich machen
soll und mir alles erklärt. Aber als sie gesehen hat, dass ich
ganz gut allein zurecht komme, setzte sie sich wieder in ihren
Schaukelstuhl. Sie hat ihren Hund gestreichelt und darauf aufgepasst,
dass den Jungs oder mir nichts passiert. Sonst hätten Mom und
Dad niemals erlaubt, dass ich wieder dahinfahre.“
„ Oh,
na dann...“
„ Durftest
du nie ausprobieren, was dich fasziniert hat?“, entgegnete ich
verwundert.
„ Nicht
immer, ehrlich gesagt. Meine Mutter war immer sehr besorgt um meine
Sicherheit.“, gab er etwas niedergeschlagen zu. Es war ihm
offensichtlich peinlich.
„ Ist
doch nicht so schlimm. Irgendwo muss man auch eine Grenze ziehen,
findest du nicht?“
„ Na
ja, sicher. Aber trotzdem hätte ich gern so verrückte
Geschichten zu erzählen wie du.“
„ Oh,
das war keine von den verrückten, glaub mir. Aber ich bin mir
sicher, dass du auch verrückte Geschichten erzählen
kannst.“, versicherte ich ihm.
„ Wie
meinst du das?“, Brandon zog eine Augenbraue hoch.
„ Du
hast doch sicher auch außergewöhnliche Dinge erlebt,
zumindest Dinge, die ich nicht kenne oder von denen noch nie von
gehört habe. Dein bisheriges Leben ist anders, weil du in der
Stadt aufgewachsen bist und da gibt es nicht so viele Möglichkeiten,
die Erfahrungen zu machen, die ich gemacht habe. Aber dafür hast
du andere schöne Sachen erleben können, die mir für
immer verschlossen bleiben. Verstehst du, was ich sagen möchte?“
„ Ich
denke schon. Dennoch glaube ich, dass ich keine verrückten
Kindheitsgeschichten erzählen kann.“, beharrte Brandon.
„ Oh,
dann erzähl mir eine von einem Erlebnis, dass dich beeindruckt
hat. Irgendeine.“, forderte ich ihn auf.
„ Na
gut. Also, als ich etwa fünf war, bekam ich mein erstes Auto. Es
war ein großes Spielzeugauto, aber mit einem richtigen Motor.
Mein Dad hatte es mir mitgebracht, von irgendeiner Geschäftsreise.
Jedenfalls wollte ich es sofort ausprobieren.
Noch
nie zuvor war ich so ein Teil gefahren und als der Motor anging
erschrak ich so sehr, dass ich das Gaspedal durchtrat und direkt in
die Lieblingsvase meiner Mom raste. Dad versuchte mich zu stoppen,
aber ich fand es mittlerweile total super, also wich ich ihm aus, bis
er mich endlich mithilfe von meinem Onkel und ein paar anderen
einfing.“
„ Was
hat deine Mom dazu gesagt?“, fragte ich kichernd.
„ Sie
wollte, dass
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