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Stachel der Erinnerung

Stachel der Erinnerung

Titel: Stachel der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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passiert ist. Unterrichtet
diese sechs kleinen Kinder und hundert andere wie sie, dann werden früher oder
später die Köpfe rollen. So hattet Ihr das doch gemeint, nicht wahr, Mistress
Fox?«
    »Jawohl.«
    »Und Ihr
glaubt, daß ich auch so denke?«
    Sie wich
nicht zurück, als er noch einige Schritte näher kam, doch ihre Augen wanderten
mehrmals zur Tür. »Ich ... ich weiß nicht, was Ihr denkt.«
    »Was ich
denke, Mistress Fox, ist, wenn Ihr gewillt seid, diese Kinder zu unterrichten,
und wenn sie lernen wollen, dann sollten sie die Möglichkeit dazu haben. Ich
bin froh, daß mein Vater damit einverstanden war.« Er stand jetzt so dicht vor
ihr, daß er ihre kleinen schwarzen Pupillen sehen und den Geruch ihres Parfüms
schnuppern konnte, einen schwachen Duft nach Jasmin.
    »Das war
aber nicht Eure Meinung, als der Marquis mir geholfen hat«, begehrte
sie auf, und ein vorwurfsvoller Blick lag in ihren kornblumenblauen Augen.
    »Nein ...
das war es nicht.« Seine Mundwinkel zuckten etwas nach oben. »Vielleicht war
ich zu sehr damit beschäftigt, faulem Obst auszuweichen oder zu verhindern, daß
mir die Münzen aus meiner Tasche geklaut wurden.«
    »Oder
vielleicht wart Ihr ja auch zu beschäftigt mit den Mädchen in den Zimmern über
dem Gasthof.«
    Er zog eine
Augenbraue hoch. »Ich war nur ein paarmal dort. Ich bin überrascht, daß Ihr das
wißt. Ihr wart damals noch ein Kind.« Er sah, wie ihr Blick über sein Gesicht
schweifte, bis er an seinem Mund verweilte. »Auf der anderen Seite – vielleicht
wißt Ihr ja eine ganze Menge mehr über diese Dinge, als mein Vater sich
vorstellt.« Er legte eine Hand an ihre Wange und fuhr mit dem Daumen über ihr
Kinn.
    »Was ...
was meint Ihr damit?«
    »Ich bin
ganz einfach neugierig, Miss Fox. Ich frage mich ... seid Ihr wirklich so
unschuldig, wie mein Vater glaubt?« Oder war sie das hinterhältige kleine
Luder, das Matt vermutete, eine Frau, die sehr erfahren war in der Kunst, einem
Mann Freude zu schenken? Ihm schien es plötzlich, als sei dies die wichtigste
Frage auf der ganzen Welt.
    »Ich ...
ich muß ins Haus zurück«, flüsterte sie, als er einen Arm um ihre Taille legte
und sie an sich preßte.
    »Noch
nicht. Einen kleinen Moment bitte.«
    »Aber ich
...«
    »Wißt Ihr
eigentlich, wie bezaubernd Ihr seid?« Sie zitterte, als er ihr Gesicht zu sich
hob, um sie zu küssen. »Wer hätte erwartet ...« Sein Mund drückte sich auf
ihren, er erforschte die weichen, warmen Lippen. Er neckte sie, versuchte sie
dazu zu bringen, die Lippen zu öffnen. Ihre Handflächen legten sich gegen
seine Brust, zögernd, unsicher, ängstlich.
    Matt ignorierte
ihren Widerstand, sein Kuß wurde heftiger. Er ergriff Besitz von ihrem Mund und
schob seine Zunge tief in ihre samtene Mundhöhle. Jessie schwankte, sie griff
nach seinen Schultern, und ein leises Stöhnen entrang sich ihrer Brust. Die
Beine schienen ihr den Dienst zu versagen, und sie klammerte die Arme um
seinen Hals, um sich festzuhalten.
    Verdammte
Hölle – er konnte die Wahrheit nicht länger leugnen. Dieses Mädchen war keine
Dirne. Sie war unschuldig – ein unwissendes Kind, das wahrscheinlich noch nie
zuvor geküßt worden war.
    Er fluchte
verhalten, als er sie von sich schob. Er war erregt, in seinem Körper pulsierte
das Verlangen nach ihr.
    »M-Matthew?«
Ihre Stimme klang dünn und atemlos.
    »Gleich.
Nur einen kleinen Augenblick.« Er würde allerdings wesentlichlänger brauchen,
um sich wieder zu fangen. Vielleicht sollte er sofort in eiskaltes Wasser
tauchen – doch wenigstens kannte er jetzt die Wahrheit.
    Sie hob
zitternd die Hand an ihre Lippen. »Ihr ... Ihr habt mich geküßt.«
    Beinahe
hätte er gelacht. Sie konnte von Glück sagen, daß das alles war, was er getan
hatte. Er brauchte seine ganze Willenskraft, um sie nicht auf ihr Pult zu
werfen, ihr die Kleider vom Leib zu reißen und sie zu lieben, gleich hier in
diesem provisorischen Schulzimmer. »Ich biete Euch meine untertänigste
Entschuldigung an, Miss Fox. Ich hätte mir eine solche Freiheit nicht erlauben
dürfen.«
    Sie
versteifte sich, der benommene Ausdruck wich aus ihrem Gesicht. Vielleicht
hatte sie die Unehrlichkeit in seiner Stimme gehört. Was er getan hatte, tat
ihm absolut nicht leid.
    »Warum?«
wollte sie wissen, und ihre Augen glitzerten jetzt kühl und abweisend. »Warum
habt Ihr mich geküßt?«
    Er zog
einen Mundwinkel hoch. »Weil ich es wollte, Miss Fox. Gerade Ihr solltet das
doch verstehen. Wenn ich mich recht

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