Stachel der Erinnerung
und
schloß die Hände um ihre nackten Brüste.
Wilde
Erregung hatte von ihm Besitz ergriffen. Er fühlte ein starkes Ziehen in seinen
Lenden, und seine Männlichkeit drängte sich gegen sie. Er streichelte ihre
Brüste, nahm sie in seine Hände. Sie waren so wunderschön, wie er sie in Erinnerung
hatte. Das Flackern des Feuers warf einen rosigen Schimmer auf die cremig
zarte Haut.
»Jessie«,
hauchte er sehnsuchtsvoll. Er wollte sie unter sich spüren, sich in ihrer
samtenen Weichheit vergraben. Lustvoll nahm er eine der rosigen Knospen in
seinen Mund. Ihre Hände krallten sich in seine Schultern, sie hob ihm ihren
Körper entgegen. Mit der Zunge leckte er um eine ihrer Brustspitzen, zog sie
tief in seinen Mund und saugte daran, dann umfuhr er die harte Knospe erneut
mit der Zunge, bis sie aufstöhnte und guttural seinen Namen rief.
Verlangen
pulsierte in seinen Lenden und beherrschte sein ganzes Denken. Das Kleid war
ihr über die Knie hochgerutscht, er schob es noch höher, enthüllte die cremig
zarte Haut ihrer Schenkel. Er streichelte sie, und das Gefühl ihrer Haut unter
seinen Händen entzündete seine Leidenschaft noch mehr. Er brauchte sie.
Gütiger Gott, er brauchte sie so sehr.
Sein
Verstand war stillgelegt. Wenn sie nun gestorben wäre? Er durfte nicht
weiterdenken. Er konnte nur noch an die Hitze und den Rauch denken, an die
lodernden Flammen, die sich vermischten mit seinem brennenden Verlangen nach
dieser Frau.
Wieder
küßte er sie, tief und drängend, dabei streichelte er sie. Seine Hände waren
überall. Er war entschlossen, sie zu besitzen, zu fühlen, wie sie sich um sein
Glied schloß, ihr alles Glück zu schenken. Doch ganz langsam und qualvoll
begriff er, daß da Stimmen waren. Störende Geräusche aus weiter Ferne. Stimmen,
die das Inferno der knisternden Flammen übertönten. Er fühlte, wie Jessie in
seinen Armen erstarrte.
»Matthew?«
Benommen hob sie den Kopf, als wäre sie gerade aus einer Trance erwacht. Ihre
Stimme klang atemlos und heiser. »Oh, lieber Gott, was haben wir getan?«
Das Feuer
seiner Leidenschaft erlosch wie unter einem Strahl kalten Wassers. »Ganz ruhig,
Liebling«, flüsterte er und versuchte, seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu
bringen. Innerlich verfluchte er sich selbst. Er konnte nicht glauben, wozu er
sich hatte hinreißen lassen, wie vollständig ihm die Beherrschung entglitten
war. Mit zitternden Händen zog er ihr das Oberteil des Kleides hoch und
befestigte die Brosche über ihrer Schulter. Er zupfte ihr das Kleid über die
Beine und versuchte zu begreifen, was überhaupt geschehen war, warum er sich so
verantwortungslos benommen hatte. Doch die Gedanken wirbelten hilflos in
seinem Kopf, so dunkel und stickig wie der Rauch in den Fluren im Inneren des
Hauses.
Etwas war zwischen
ihnen geschehen. Etwas Wichtiges, das war ihm klar. Nichts würde mehr so sein
wie zuvor, doch er konnte einfach nicht begreifen, was geschehen war.
»Sie
kommen, Matthew. Dein Vater und Lady Bainbridge, der Herzog und Lord Pickering
... und Lady Caroline Winston.« Die letzten Worte hatte sie nur noch entsetzt
geflüstert.
Er wußte,
er sollte sie beruhigen, er sollte ihr versichern, daß das, was geschehen war,
nicht ihr Fehler war, daß alles wieder in Ordnung kommen würde. Doch es war
alles viel zu schnell gegangen. Er brauchte Zeit, um nachzudenken, um die Dinge
wieder ins richtige Licht zu rücken. In nur wenigen Minuten war sein ganzes
Leben auf den Kopf gestellt worden.
»Matthew!«
hörten sie die Stimme seines Vaters. »Gott sei Dank seid ihr beide in
Sicherheit.«
Matt schob
Jessie ein Stück von sich, betrachtete sie, um sich zu versichern, daß ihre
Kleidung in Ordnung war, und stand auf. »Beinahe hätten wir es nicht mehr
geschafft. Doch wir haben einen Weg über das Dach gefunden. Glücklicherweise
ist es nicht unter uns zusammengebrochen.«
Sein Vater
wandte sich mit schreckensbleichem Gesicht an Jessie, die noch unter dem Baum
saß. »Jessica, mein liebes Mädchen.«
Der Marquis ließ sich neben ihr nieder. »Bist du sicher, daß du auch ganz in
Ordnung bist?« Jessie blickte in seine besorgten Augen und brach dann in Tränen
aus.
Schuldbewußt
sah Matthew sie an. Wie hatte er die Situation nur so sehr ausnutzen können?
Sie war ganz benommen gewesen vor Schreck und Furcht – und sie war beinahe
umgekommen in den Flammen. Er räusperte sich, weil er nicht wollte, daß seine
Stimme ihn verriet.
»Sie hat
sich den Knöchel verstaucht, und sie hat
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