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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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jetzt gehst.«
    Ich hielt inne und sah ihn an.
    »Was dagegen, wenn ich mitkomme?«, fragte er.
    »Wieso das?«
    »Ich will diesen Dieb zur Strecke bringen.« Derek guckte grimmig. »Und der hat ein Faible für dich.«
    Ein Werwolf, der mit bloßen Händen Metallteile zu Rosen biegen konnte und der, falls Gefahr drohte, Julie schnappen und so schnell mit ihr abdüsen konnte, dass keine Monsterweiber mit Tiefseefischgebiss sie schnappen konnten? Mal überlege n …
    »Klar. Ich nehme dich gerne mit.«

Kapitel 12
    E rstaunlicherweise funktionierte in der Geschäftsstelle des Rudels das Telefon. So schnell ich auch von dort verschwinden wollte, wollte ich doch nicht riskieren, mich zu Fuß auf den Weg zu machen.
    Maxine ging beim ersten Klingeln ran. »Der Orden, Sektion Atlanta. Was kann ich für Sie tun?«
    »Maxine, ich bin’s. Könnte ich bitte mit Ted sprechen?«
    »Der ist nicht da.«
    »Nicht da? Ted ist doch immer da. Wo ist er denn?«
    »Er muss etwas erledigen.«
    Quatsch. »Und was ist mit Mauro?«
    »Der ist auch nicht da. Die meisten Ritter sind ausgeflogen.«
    Was war denn da los? »Und wer ist noch da?«
    »Andrea.«
    Oje. »Könnte ich bitte mit ihr sprechen?«
    Es klickte, und dann meldete sich Andrea. »Hallo, Kate.«
    Hallo, Andrea. Ich weiß, du wurdest mal von einem Loup angefallen, aber könntest du bitte einen Werwolf und mich bei den Gestaltwandlern abholen ? Ich atmete tief durch. Blieb zu hoffen, dass sie nicht an einem posttraumatischen Stresssyndrom litt.
    »Ich frage dich wirklich nur äußerst ungern, aber mir bleibt leider keine andere Wahl. Ich möchte ein kleines Mädchen zum Gebäude des Ordens begleiten, damit ich sie bei euch im Keller in Sicherheit bringen kann. Und ich brauche dafür drei Pferde.«
    »Kein Problem. Wo bist du?«
    »Ich bin in der Südostniederlassung des Rudels.« Ich zuckte ein wenig zusammen, als ich das sagte. »Als Treffpunkt schlage ich Griffin Street, Ecke Atlanta Avenue vor. Und ich habe übrigens einen Gestaltwandler dabei.«
    Sie ließ sich nichts anmerken. »Okay. Bin gleich da.«
    Ich holte Julie, die sich wieder mit meinem Messer bewaffnet hatte, und dann verließen wir mit Derek im Schlepptau das Gebäude.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Julie, als wir in Richtung Griffin Street aufbrachen.
    »Zum Orden.«
    Die Stadt rings um uns her war noch damit beschäftigt, sich von den Überresten der von der Magie erfüllten Nacht zu befreien. Die Technik war am frühen Morgen wiedergekehrt, doch die ganze Nacht hindurch waren die Wogen der Magie in einem fort über die Stadt hinweggebrandet.
    »Und was wollen wir beim Orden?«, fragte Julie.
    »Das Gebäude des Ordens ist sehr gut geschützt. Ich werde dich dort bei Andrea abgeben. Das ist eine sehr nette Dame.«
    »Nein! Ich bleibe bei dir!«
    Ich bedachte sie mit einem strengen Blick. »Julie, das hier ist keine Demokratie.«
    »Nein!«
    Ich ging weiter. »Ich muss losziehen und nach deiner Mom suchen. Du willst doch, dass ich deine Mom finde, oder etwa nicht?«
    »Ich will aber mit dir gehen.«
    An der Ecke Griffin Street, Atlanta Avenue blockierte eine Menschenmenge rings um einen Kran den Verkehr. Ein dünnes, dunkelhaariges Mädchen schlich biegsam wie eine Taschendiebin am Rande des Menschenpulks entlang. Als sie auf uns zukam, zog Julie ihren Dolch und warf ihr einen strengen Blick zu. Das Mädchen machte kehrt und verschwand.
    Der Kran ächzte. Sein Drahtseil war straff gespannt, und ein riesiger Fischschwanz ragte über der Menge empor, gefolgt von einem langen Leib mit türkisfarbenen Schuppen, die größer waren als mein Kopf. Die Schuppen glitzerten feucht. Der Fisch kam mir irgendwie bekannt vo r … bloß dass ich mich nicht erinnern konnte, wo ich schon einmal einen Fisch gesehen haben konnte, der sich emporgehoben über drei Etagen erstreckte. Das war nicht gerade ein Anblick, den man leicht vergaß.
    »Was ist das?«
    Ein Mann mittleren Alters mit schütterem Haar und einem Teamster-Abzeichen auf der Lederweste wandte sich zu mir um. »Das ist der Fisch vom Fish Market.«
    »Die Bronzeskulptur, die vor dem Fish Market steht?«
    »Ja, früher war er mal aus Bronze.«
    »Und wie ist er aus Buckhead hierhergekommen?«
    »Hier war ein Fluss«, sagte eine Frau links von mir. »Ich hab es von meinem Fenster aus gesehen.«
    »Der Boden ist trocken«, bemerkte der Mann.
    »Und ich sage Ihnen, ich habe hier einen Fluss gesehen. Und man konnte durch die Wellen hindurchschauen. Als wäre das ein

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