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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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kochte. Ich griff Slayers Klinge mit der Hand, das eisige Brennen missachtend, und rammte das Schwert in das tote Auge. Slayer zischte triumphierend. Der Vampir knallte auf den Boden, zappelte und starb. Ich kickte mich frei.
    Ein weiteres Monster stürzte auf mich zu. Ich wich ihm aus und traf ihn mit Slayers Spitze am Hals. Der Vampir wirbelte herum und grub seine Krallen in meinen Oberschenkel. Ich rammte ihm mein Schwert in die Kehle, durchtrennte dabei die Halsschlagader und das Genick. Der Vampir riss das Maul auf und spie einen Schwall Blut. Dann trat ich ihm gegen das Bein. Der Knochen brach. Der Vampir fiel zuckend auf den Bauch. Ich riss mein Schwert aus ihm heraus und ging Olathe suchen. Hinter mir löste sich der letzte Funken Magie des Vampirs in Luft auf.
    Ein dritter Blutsauger stürzte sich auf mich, das grauenhafte Maul klaffte. Meine Klinge traf ihn in die Brust, fuhr glatt zwischen den Rippen hindurch und schnitt sein Herz entzwei, ehe der zuckende Leib auch nur auf dem Boden landete. Ich ging weiter.
    Der Saal schwamm nun in Blut. Die Gestaltwandler kämpften paarweise, stimmten ihre Bewegungen mit militärischer Präzision aufeinander ab. In einer Ecke lagen zwei pelzige Leiber am Boden, und Curran stand über ihnen und wurde von drei Blutsaugern gleichzeitig attackiert.
    Ich erblickte Jennifer und jemanden, der wie ein Leopard gefleckt war. Sie kämpften Rücken an Rücken, von vier Vampiren bedrängt. Jennifer trat den ersten und riss ihm mit den Klauen die Seite auf, sodass ein blutiger Rippentrümmer hervorplatzte. Ihr Partner stürzte sich auf den Blutsauger und riss ihm den Hals auf. Weitere Vampire machten sich über sie her.
    Mich beachtete niemand mehr. In der Schlacht der Monster war ich weiter nichts als ein Mensch.
    Die Ostwand erbebte. Der Putz platzte ab, prasselte auf das Parkett herab, und etwas Großes stürzte sich durch die eben entstandene Lücke und brüllte wie ein Tornado. Es traf den Pulk der Vampire mit unfassbarer Gewalt. Ein Untoter flog durch die Luft und klatschte gegen die Wand. Der Vampir drehte sich auf seinen Reptilienfüßen um und kam wieder angesprungen. Eine Riesenpranke riss ihn mitten aus dem Flug und brach ihm das Genick, als wäre es ein trockener Zweig. Der Bär von Atlanta war eingetroffen.
    Olathes Blutwand loderte vor mir empor. Sie stand geschützt dahinter und sah dem Gemetzel zu. Das Blut aus der Wunde an ihrem Unterarm lief ihr über die Finger ins Kleid. Sie sah mich an und lächelte. Was, zum Teufel, gab’s da zu lächeln?
    Sie grinste weiter, ihr Gesicht strahlend vor krankhafter Freude.
    »Du magst Blut?«, knurrte ich. »Dann werd ich dir Blut geben.«
    Slayers Klinge schlitzte mir den Arm auf, und im ganzen Saal hielten die Blutsauger einen Herzschlag lang inne. Sie kannten dieses Blut, wussten, wessen Macht durch meine Adern strömte. Sie standen still, wie gebannt, huldigten so der Magie und stürzten sich dann weiter auf ihre Gegner.
    Ich schob meinen blutenden Arm in die Flammenwand. Sie fiel wie eine geplatzte Windschutzscheibe in sich zusammen. Das Lächeln wich aus Olathes Gesicht. Das lodernde Feuer zerstob. Abertausende winzige Flämmchen fielen mir vor die Füße. Ich sprang in den Kreis hinein und griff an.
    Olathe versuchte erst gar nicht, mein Schwert abzuwehren. Ich rammte es ihr in den Bauch. Dann riss ich es aufwärts und zerschnitt ihr die Eingeweide. Sie sank auf die Klinge herab, und in ihren Augen sah ich die Freude des Wiedererkennens. Auch sie kannte mein Blut.
    Ich riss die Klinge heraus, und Olathe sank auf den schmutzigen Boden und lag dann auf dem Rücken, in kurzen Stößen ein- und ausatmend. Auf ihrem Kleid bildete sich oberhalb des Nabels ein dunkler Fleck und breitete sich auf dem Gewebe aus. Sie besaß eine übernatürliche Vitalität, doch bald würde die Magie, die sie antrieb, sich in Luft auflösen. Sie schied sie mit jedem mühevollen Atemzug aus ihrem Körper aus.
    Ich sah zu, wie der Blutfleck wuchs. Mein Zorn verflüchtigte sich. Ich war müde. Mein Oberschenkel tat weh, und mein Bauch fühlte sich an, als hätte jemand mit einer glühend heißen Harke darauf eingeschlagen.
    Das Blutsfeuer war erneut entflammt, nachdem ich es durchbrochen hatte. Es würde brennen, bis der letzte Tropfen von Olathes Blut getrocknet war, und hinter der durchsichtigen Wand aus rubinroten Flammen leuchtete der ganze Bankettsaal rot.
    Ich drehte den Kopf, ließ meinen Nacken knacken, und da sah ich, weshalb Olathe gegrinst

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