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Stadt der Lüste

Stadt der Lüste

Titel: Stadt der Lüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariah Greene
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Zum Schluss hüllte sie seinen Körper in einen sanften Duft von Calvin Klein.
    Jetzt saß Matt in Jeans und einem grünen Jeanshemd auf dem Balkon, und die Farben seiner Kleidung betonten den Goldschimmer seiner Haut. Das Hemd stand so weit offen, dass ein Stück seiner glatten Brust zu erkennen war, was Emma mehr erregte als seine völlige Nacktheit in der Badewanne. Der Duft des Eau de Toilette wurde vom Wind zu ihr getragen, und Emma wusste, dass sie mit diesem Geruch von nun an immer Matt und Los Angeles verbinden würde.
    »Sind unsere Tickets am Flughafen hinterlegt?«, fragte sie.
    »Der Portier kümmert sich darum. Er war sehr hilfsbereit und wollte sie hierherschicken lassen, aber ich habe ihm gesagt, dass es einfacher für uns ist, wenn wir sie am Flughafen abholen.«
    »Ich muss bei Nic nur noch einige Notizen und Fotos machen. Es wird nicht länger als zwei Stunden dauern. Willst du wirklich mitkommen?«
    »Natürlich«, erwiderte er. »Ich kenne Nic seit meinem zehnten Lebensjahr. Er liebt mich.«
    »Und warum hast du kein Sterbenswörtchen davonerwähnt, als ich sagte, dass ich zu ihm fliegen würde? Es hätte vielleicht hilfreich sein können.«
    »Ich kannte dich einfach nicht gut genug – das tue ich eigentlich immer noch nicht –, und ich wollte auch nicht den Anschein erwecken, als würde ich angeben oder meine Beziehungen spielen lassen.«
    »Catherine Lomax ist ganz versessen darauf, Nic als Kunden zu gewinnen. Er könnte der Agentur eine ganz neue Klientel erschließen«, sagte sie.
    »Und welche? Abgestumpfte alte Rockstars und ihre Manager? Nic bewegt sich in ziemlich seltsamen Kreisen.«
    »Und wie kommt es dann, dass ein vornehmes Jüngelchen wie du Nic kennt?«
    »Das ist eine ziemlich verrückte Geschichte. Nic hat eine Band für meine Geburtstagsparty organisiert. Damals war er noch vollkommen unbekannt. Ich war gerade zehn geworden, und meine Eltern wollten mit mir angeben und mich jedermann vorführen.«
    »Und ihr seid die ganze Zeit über in Kontakt geblieben?«
    »Nic hat später auch meinen sechzehnten, achtzehnten und einundzwanzigsten Geburtstag organisiert. Die letzten beiden auf meine Veranlassung, nicht auf die meiner Eltern. Je erfolgreicher Nic ist, desto besser werden die Partys«, erklärte er.
    »Das klingt, als wäre er eine Art Patenonkel für dich.«
    »Ich sehe ihn nur ab und zu. Wenn man Nic gegenübersteht, ist man für ihn die wichtigste Person der Welt. Doch sobald man ihm den Rücken zuwendet – aus den Augen, aus dem Sinn.«
    »Nutzt er die Menschen aus?«
    »Auf eine sehr nette Art und Weise.«
    »Ich kann es kaum erwarten, das Liebesnest deiner Eltern in New Hampshire zu sehen«, sagte Emma und schenkte sich Kaffee nach. Hoher Koffeinkonsum war eine Angewohnheit aus ihrem Leben an der Wall Street, die sie noch nicht aufgegeben hatte.
    »Es wird dir gefallen, da bin ich mir ganz sicher.«
    Matt grinste sie an. Sein Lächeln wurde ihr von Mal zu Mal vertrauter. Seit ihrer Beichte im Eiscafé hatte er kaum ein Wort über ihren Job bei Lomax oder ihr großes Vermögen verloren. Offenbar grübelte er nicht dar über nach, und Emma hoffte, dass das auch so bleiben würde. Mit der gewohnten Lässigkeit, die sich so oft in seinem Lächeln spiegelte, schien er die Tatsache einfach geschluckt zu haben.
    Auf dem Beistelltisch neben ihr lag die sandfarbene Aktenmappe mit den Unterlagen über Lomax, die Catherine ihr hatte zukommen lassen. Als Emma einen Blick darauf warf, schweiften ihre Gedanken in eine ganz andere Richtung ab. Während des Fluges nach Los Angeles und auch im Hotel hatte sie sich mit den nicht sehr aussagekräftig zusammengestellten Zahlenkolonnen beschäftigt, sie nach ihrer eigenen Logik angeordnet und versucht, einen Hinweis darauf zu finden, wie der zwar geringe, aber kontinuierliche Rückgang der Einnahmen unabhängig von Marktfaktoren und quartalsbedingten Schwankungen zustande kam. Der Abwärtstrend war kaum festzustellen, und genau das bereitete ihr die größten Sorgen. Sie musste irgendetwas übersehen haben. Emma beschloss,die Akte für eine Weile beiseitezulegen und sie sich zu einem späteren Zeitpunkt mit frischem Blick noch einmal vorzunehmen.
     
    »Matty!«, rief Nic Lawson ihnen in der eindrucksvollen Eingangshalle fröhlich entgegen. »Wie geht’s dir?«
    Bevor Matt und Emma etwas erwidern konnten, war Nics Blick bereits wissend von einem zum anderen geschweift und hatte ihre Körpersprache gedeutet.
    »Komm her«, sagte Nic, zog

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