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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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Paolo ein.
    »Was habt ihr jetzt vor?«, fragte Teresa besorgt. Die kleineren Kinder waren alle im Bett und sie konnte sich an den Gesprächen über ihren Stiefsohn beteiligen.
    »Ich glaube nicht, dass sie ihm etwas tun werden, Teresa«, sagte Paolo. »Be
    stimmt halten sie ihn nur gefangen, bis das Rennen vorbei ist.«
    »Aber was unternehmt Ihr wegen dem Rennen?«, fragte Lucien.
    »Ich glaube, es gibt nur eine Lösung«, sagte Paolo. »Georgia muss für den Wid
    der reiten.«
    Ahnungslos von den Plänen, die in Remora für sie geschmiedet wurden, sah Georgia den Dokumentarfilm über den Palio. Sie und Falco saßen völlig gebannt mit einer großen Schüssel Popcorn auf dem Sofa. Ralph saß im Sessel bei ihnen, während Maura im Büro Berichte schrieb und Russell demonstrativ in sein Zimmer gegangen war, um ein Video über Kampfsport anzusehen.
    »Sieht ja ziemlich brutal aus«, sagte Ralph und runzelte die Stirn über den verrückten Galopp mit den peitschenschwingenden Jockeys um den muschelförmigen Campo in Siena. »Sie reiten ohne Sattel, Georgia«, flüsterte Falco, »genau wie unsere Reiter.«
    »Es sieht so viel schwieriger aus, als wenn ich ohne Sattel reite«, meinte Georgia. Ob die remanische Stellata wohl auch so schnell und wild war wie der Palio?
    Alle Jockeys waren viel älter als Cesare und sie waren offensichtlich Profis und kamen fast alle nicht aus Siena selbst. Als Ralph Falco nach Hause gebracht hatte, beschloss Georgia früh zu Bett zu gehen. Sie wollte rechtzeitig zum nächsten Probelauf in Remora sein; es war ihr völlig unklar, was Paolo nun vorhatte. Gerade, als sie sich eine heiße Schokolade machte, kam Russell herunter, um den Kühlschrank zu plündern.
    »Ich verstehe nicht, wie du es mit diesem Jungen aushalten kannst«, sagte er und schüttelte sich übertrieben. »Mit seinem verkrüppelten Bein. Das ist ja widerlich.« Maura, die gerade in die Küchentür trat, war entsetzt. »Das meinst du doch nicht ernst, Russell?«, sagte sie. »Nee, nur ein Scherz«, erwiderte er schnell. »Also, das war nun wirklich nicht witzig.« Maura war noch nie so aufgebracht über ihren Stiefsohn gewesen. Russell warf Georgia einen giftigen Blick zu und verschwand.

    »Komm, meine kleine Schönheit«, flüsterte Enrico Merla mitten in der Nacht zu.
    »Wir gehen zu einem ganz besonderen Ereignis.«
    Die schwarze Stute, die inzwischen ganz ausgewachsen war, flog mit kräftigem Flügelschlag nach Remora, angetrieben von dem Mann, an den sie sich mittler
    weile gewöhnt hatte. Sie flogen weiter, als sie es gewöhnlich taten, und es mach
    te ihr Spaß, die Flügel richtig zu gebrauchen.
    Während sie immer weiter durch die sternenklare Nacht gen Süden flogen und über die Mauern einer großen Stadt kamen, regte sich eine Erinnerung in Merla.
    Sie wollte nach Westen abdrehen, doch ihr Reiter hielt sie fest auf Kurs, ins Herz der Stadt. Dann zügelte er sie sanft, bis sie anhielt und in der Luft über einem weiten Kreis schwebte. Merla hatte keine Ahnung, was ihr Reiter wollte; doch sie spürte, dass Menschen, die sie mit Liebe behandelt hatten, irgendwo in der Nähe waren.
    Cesare hatte eine elende Nacht hinter sich. Er wusste, dass er immer noch hier in diesem Raum festsitzen würde, wenn das morgendliche Proberennen anfing. Er hatte geträumt, dass unmittelbar vor seinem Fenster ein Pferd gewiehert hatte.
    Das musste aber ein Traum gewesen sein, denn so hoch oben konnte sich ja kein Pferd aufhalten. Außer Merla, dachte er, und döste wieder ein, um zu träumen, dass Arcangelo das Rennen ohne ihn gewann. Es war nicht unmöglich, dass ein Pferd die Stellata scosso gewinnen konnte, ohne Reiter. Aber es durfte nicht oh
    ne Reiter starten.
    Cesare hörte, wie Riegel zurückgeschoben wurden, und rannte zur Tür, aber zwei bullige Männer, die er noch nie gesehen hatte, versperrten ihm den Weg hinaus.
    Einer stellte ihm einen Korb mit Brötchen und Obst und einen Becher Milch hin.
    Dann war Cesare auch schon wieder allein. Er konnte zwar seinen Hunger lin
    dern, aber nicht seine Seelenpein.
    »Ich möchte, dass du Arcangelo für den Widder reitest«, sagte Paolo, der mit Cesares Rennkleidern auf dem Heuboden auf Georgia gewartet hatte. »Das kannst du doch inzwischen, nicht? Ohne Sattel reiten, meine ich?«
    »Na ja«, sagte Georgia und schluckte.
    »Und du hast auch schon so ein großes Pferd geritten?«, fragte er beharrlich wei
    ter.
    Georgia musste an Conker denken. Sie nickte.
    »Dann lege bitte diese

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