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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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Paolo mit
    nehmen und Falco wollte die leere Sommerresidenz verlassen und seinem Bruder und den Fremden in die Stadt folgen.
    »Vielen Dank, aber wir schlafen nicht in Häusern«, sagte Aurelio. »Die Manusch schlafen unter freiem Himmel. Aber wenn ihr mitkommt, um unsere Lager zu ho
    len, dann reisen wir mit Euch in die Stadt. Sie ist ja auch unser Ziel. Und wir könnten in einem Euerer Höfe übernachten, beim Widder oder beim Papst. Das ist uns gut genug.«
    Georgia überlegte, ob Raffaela wohl auch so versessen war auf dieses »die Ma
    nusch tun dies nicht und jenes nicht«-Getue.
    Ihr fiel wieder ein, wie das Mädchen das ganze Geld von Aurelios Spiel einge
    sackt hatte, und sie kam zu dem Schluss, dass sie wohl die praktischere der bei
    den war. Lucien und Gaetano stritten sich inzwischen heftig, wer mit wem und auf welchem Weg wohin gehen sollte.
    Georgia gähnte. Es war kaum zu glauben, dass ihre andere Hälfte in der Welt, aus der sie kam, schlafend im Bett lag. Wie gut, dass sie ihre Tür immer ab
    schloss. Maura konnte es nicht ausstehen, aber Ralph hatte gesagt: »Sie ist doch ein Teenager. Kannst du dich nicht mehr daran erinnern, wie das ist?«
    Schließlich kamen alle überein, dass man sich in einer Stunde in Roderigos Stall treffen wolle. Gaetano wollte Falco in den Palast zurückbringen, um ein paar Kleidungsstücke zu holen und die Dienerschaft zu informieren, dass der Junge seinen Onkel im päpstlichen Palast besuchen würde. Dann würde Gaetano seinen Bruder zum Stall bringen, wo er in Luciens Kutsche mitreisen könnte, um etwas bequemer in die Stadt zu gelangen. Gaetano würde nach Remora vorausreiten, um seinen Onkel auf den Besuch vorzubereiten.
    Auch die Manusch würden mit Lucien fahren, was Georgia ziemlich überraschte.
    Sie hatte erwartet, dass alles, was mit Bequemlichkeit zusammenhing, zu den Dingen gehörte, die man »nicht tat«, doch Aurelio hatte das Angebot gerne an
    genommen. Wie es schien, war alles erlaubt, was der Reise diente, auch wenn sie normalerweise zu Fuß gingen.
    Je länger Arianna Duchessa war, desto mehr stieg ihre Mutter in ihrer Achtung.
    Es war Schwerstarbeit. Zunächst war da das lästige Zeremoniell, von Zofen an
    gezogen zu werden und mehrmals täglich die Garderobe zu wechseln. Als sie noch ein normales Mädchen gewesen war, das auf der Laguneninsel Torrone leb
    te, hatte sie die Kleider manchmal einen Monat lang nicht so häufig gewechselt wie jetzt am Tag.
    Nun musste sie komplizierte Untergewänder tragen, die mehr Ösen und Haken hatten, als sie je gesehen hatte. Dazu kam eine noch kompliziertere Frisur, zu der sie Haarnadeln und oft auch Blumen oder Schmuck brauchte. Je später der Tag, desto ausgetüftelter und luxuriöser wurden Kleider, Frisur und Masken. Vor allem die Masken waren Arianna ein Ärgernis. Aber da sie jetzt sechzehn war, hätte sie sie auch tragen müssen, wenn sie nicht die Duchessa der berühmten Stadt geworden wäre.
    Während sie sich daran gewöhnte, in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein, musste Arianna sich auch mehr, als sie jemals vorgehabt hatte, mit Diplo
    matie und Politik vertraut machen – sowohl innerhalb ihrer Stadt als auch nach außen hin. Rodolfo war ein anspruchsvoller Lehrer, auch wenn er ein liebender Vater war. Er war auch der Amtsverwalter von Bellezza und hatte feierlich gelobt, Arianna so gut wie möglich auf die Aufgabe vorzubereiten, der sie sich gestellt hatte.
    Inzwischen verstand Arianna ihre Mutter also viel besser. Sie konnte sich vorstel
    len, dass es ihr allmählich lästig geworden war, endlosen Rats- und Senatsrun
    den vorzusitzen und bei den monatlichen Volksanhörungen einzelnen Bittstellern zu lauschen. Dass sie sich gewünscht hatte, die öffentlichen Auftritte zu umge
    hen, indem sie eine Ersatzperson vorschickte. Auch wenn Arianna selbst das nie in Betracht ziehen würde.
    Vor zwei Monaten hatte sie die erste Vermählung mit dem Meer über sich erge
    hen lassen, bei der sie in das Wasser des Kanals getaucht wurde, bis es ihr um die Hüfte schwappte und die Menge ausrief: »Sie sind vermählt!« Die Zeremonie hatte die ganze Nacht gedauert. Bellezza hatte die Trauerzeit für die alte Du
    chessa endgültig hinter sich gelassen und war verzaubert von der neuen, die den Wohlstand der Stadt soeben für ein weiteres Jahr garantiert hatte. Und die ganze Zeit über hatte Arianna an die Vermählung denken müssen, die ein Jahr zurück
    lag und die sie vom Fischerboot ihres Bruders aus

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