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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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musste, wenn er schließlich in ihrer Welt war.
    »Falco wird mir in England wohl zur Lebensaufgabe«, sagte sie verzagt, als sie mit Lucien in die Kutsche stieg, um nach Remora zurückzufahren.
    »Da hast du allerdings Recht«, bestätigte Lucien. »Bist du sicher, dass du die Sache durchziehen willst? Er wird ziemlich von dir abhängig sein – vielleicht über Jahre.«
    »Es kommt doch auch darauf an, was das Sozialamt mit ihm macht, oder?«, sagte Georgia. »Erst mal müssen sie Pflegeeltern für ihn finden – wenn wir Glück haben, fällt er in den Bereich von meiner Mutter. Auf Dauer werden sie aber Adoptiveltern für ihn suchen. Er ist doch erst dreizehn. Trotzdem, du hast Recht –
    Falco wird mich wohl eine ganze Zeit lang benötigen.«

    Kapitel 16
    Die erste Reise
    Es war ein Glück, dass der Unterricht am letzten Schultag in der Barnsbury-Gesamtschule schon mittags endete. Die Schüler aalten sich alle in der Aussicht auf sieben Wochen Freiheit. Fast die Hälfte konnte sich auf Ferien in sonnigen Gefilden freuen; die anderen waren einfach nur glücklich faule Tage im englischen Sommer zu verbringen – selbst diejenigen, die lange Leselisten für die Prüfungen im nächsten Jahr zu bewältigen hatten.
    All das Gerede über Sommerpläne ließ Georgia an ihre eigenen denken. Sie hatte vierzehn Tage mit Alice in Devon vor sich und unmittelbar danach wollte sie Falco bei seiner Stravaganza helfen. In der zweiten Augusthälfte war vorgesehen, dass sie mit Ralph und Maura nach Frankreich fuhr – ohne Russell zum Glück. Das Positivste an dem Sommer war nämlich, dass Russell in den ersten fünf Wochen in einem Supermarkt arbeiten und dann mit seinen Freunden zwei Wochen nach Griechenland fahren würde. Jetzt zählte sie die Tage an ihren Fingern ab: Am fünfzehnten August fand die Stellata statt. So viel wusste sie bereits. »Sie ist immer an diesem Tag«, hatte Paolo ihr erzählt. »Der Tag der Jungfrau, auch wenn ihn die Manusch den Tag der Göttin nennen.« Das würde ein Freitag sein und Georgia wollte ihn unbedingt miterleben, auch wenn es Probleme geben könnte, weil das Rennen gegen sieben Uhr abends stattfand und es da schon dämmrig werden würde. Der Frankreichaufenthalt sollte am Wochenende nach der Stellata beginnen; Georgia hatte Glück mit Ralphs Arbeit. Er musste in einem alten Haus neue Leitungen installieren und konnte keinesfalls losfahren, bevor diese Arbeit abgeschlossen war. Die Einzelheiten der Ferienplanung hatten sich erst vor kurzem ergeben, denn Maura hatte so lange an Ralph herumgenörgelt, bis er einem Termin zugestimmt hatte. Dann hatte sie eine Reise gebucht, die jemand anders abgesagt hatte – eine Woche im Languedoc. Den Nachmittag verbrachte Georgia in ihrem Zimmer und bereitete die Probe-Stravaganza vor, die sie für diese Nacht geplant hatten. Sie zerbrach sich den Kopf, welche Kleidergröße Falco wohl hatte. Für einen Dreizehnjährigen war er schmächtig, aber sie beschloss, er könne wohl ein altes T-Shirt und eine Jogginghose von ihr anziehen. Und er hatte kleine Füße; er würde sicher in ihre Turnschuhe passen.
    Sehr schick würde er natürlich nicht aussehen, aber wenigstens würde er nicht besonders auffallen, abgesehen von seinem Gang natürlich.
    Georgia hatte zwei Spazierstöcke aus dem Schirmständer stibitzt und die vielen Schirme, Fahrradpumpen und sogar ein altes Plastikschwert von Russell so verteilt, dass ihr Fehlen nicht weiter auffiel. Die Stöcke sahen allerdings nicht wie Gehhilfen für einen Jungen aus. Krücken wären besser gewesen, aber Georgia hatte keine Ahnung, wie sie an welche kommen sollte. Die Stöcke versteckte sie hinten in ihrem Schrank.
    Blieb die schwierige Frage nach der Unterwäsche. Georgia hatte keine Ahnung, was Talianer unter ihren Kleidern trugen, und sie wollte eigentlich auch nicht gerne fragen. Sie selbst trug unter ihren remanischen Jungenkleidern immer gerade das, was sie nachts anhatte – sie hatte sich sogar angewöhnt ganz leichte Hemden und Hosen anzuziehen, damit ihr in der remanischen Sonne nicht zu heiß wurde. Aber sie konnte Falco kaum eine von ihren Unterhosen anbieten. Es ging nicht anders, sie musste ein Paar von Russells Boxershorts klauen. Das war ein heikles und schwieriges Unterfangen, weil Russell nämlich zu Hause war.
    Zweimal ging sie an den Schrank mit der frischen Wäsche, doch Russell hing bei seiner Zimmertür herum und sie musste so tun, als hole sie Handtücher oder

    Wäsche für sich selbst. Er

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