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Stadt der Sterne strava2

Stadt der Sterne strava2

Titel: Stadt der Sterne strava2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
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voller Aufmerksamkeit zu. »Warum um alles in der Welt hast du das nicht erzählt?«, fragte Maura.
    Georgia zuckte die Achseln. »War doch nichts Besonderes.«
    »Was? Du findest ja wohl alle Tage ein herumirrendes Kind, was?«, sagte Ralph.
    »Irgendwelche Krüppel liest sie ständig auf«, sagte Russell. »Georgia sammelt sie geradezu.«
    »Behinderte Menschen, Russell«, sagte Maura scharf. »Also, wenn du es mir nur gesagt hättest, Georgia! Ich muss mich jetzt wahrscheinlich für zuständig erklären.«

    »Wieso denn das? Ich kenne ihn doch gar nicht«, log Georgia. »Ich hab ihn doch nur aufgelesen und bei Mrs Mulholland abgegeben. Das ist doch kein Verbrechen, oder?«
    »Nein, aber der Fall liegt kompliziert«, sagte Maura. »Verstehst du, es ist kein Kind als vermisst gemeldet, dessen Beschreibung auf ihn zutrifft, daher mussten wir ihn vorübergehend in Pflege geben. Du weißt doch, wie knapp wir in Islington mit Pflegestellen sind, und unsere Heime platzen aus allen Nähten.«
    »Sag bloß nicht, dass wir ihn aufnehmen müssen«, protestierte Russell.
    »Nein, Russell«, sagte Maura. »Die Mulhollands haben sich angeboten und wir haben sie als vorübergehende Pflegeeltern akzeptiert. Er wohnt bei ihnen, bis wir seine Eltern gefunden haben.«
    »Was ist wohl mit ihnen los?«, fragte Ralph. »Aller Wahrscheinlichkeit nach sind es Leute, die Asylantrag gestellt haben und ihn absichtlich ausgesetzt haben, damit er aufgenommen wird und in den Genuss ärztlicher Behandlung kommen kann. Vielleicht ist er sogar ohne Begleitung ins Land gekommen. Das wäre nicht der erste Fall dieser Art«, sagte Maura.
    »Aber das ist doch völlig herzlos, das Kind einfach so zu verlassen«, sagte Ralph.
    »Vor allem wenn er sein Gedächtnis verloren hat.«
    »Wenn das überhaupt stimmt«, sagte Maura. »Es ist wohl eher so, dass sie ihm eingeredet haben so zu tun, als habe er es verloren – als Alibi. Ich glaube kaum, dass seine Familie herzlos ist.«
    Georgia wurde es allmählich unbehaglich; die Vermutungen ihrer Mutter lagen zu nahe bei der Wahrheit.
    »Willkommen zurück«, sagte Paolo. »Wir haben in letzter Zeit ja nicht viel von dir gesehen.«
    »Ich weiß«, sagte Georgia. »Das ändert sich jetzt wieder.«
    »Wirklich?«, fragte der Stravagante. »Du scheinst dir ja ziemlich sicher zu sein.
    Ich weiß nicht, was du und Luciano im Schilde führt. Ich habe zwar gesagt, dass es eine gute Idee ist, sich mit der jüngeren Generation der Chimici freundschaftlich zu stellen, aber ihr müsst auch vorsichtig sein. Der Herzog ist ein mächtiger Feind.«
    Glücklicherweise erübrigte sich eine Antwort, weil Lucien mit der Kutsche zurückkehrte. Er musste Paolo und Doktor Dethridge erzählen, was allem Anschein nach mit Falco geschehen war. Die vier Stravaganti schwiegen einen Augenblick und jeder dachte sich sein Teil über die Ereignisse.
    »Und ihr zwei wisst gar nichts über die Gründe des Kindes?«, fragte Dethridge.
    »Das ist eine gar schreckliche Tat, die er begangen hat.«
    »Ich glaube, er war es einfach leid, mit seiner körperlichen Behinderung zu leben«, sagte Lucien.
    »Aber er hat euch nicht erzählt, was er da vorhat?«, fragte Paolo eindringlich.
    Es war schwierig für Georgia und Lucien, den Fragen der beiden Männer standzuhalten und ihnen gerade in die Augen zu sehen. Schließlich ließ Paolo sie in Ruhe, aber er machte ein bedenkliches Gesicht. Erleichtert machten sich die beiden Jugendlichen in die Stadt auf.
    »So eine Nacht will ich nicht noch einmal durchmachen müssen«, sagte Lucien.
    »Wie ging es bei dir?«
    »Gut«, sagte Georgia. Doch sie sah ziemlich mitgenommen aus und fühlte sich auch so. Jetzt hatte sie schließlich auch noch ein Geheimnis vor Lucien und wuss

    te nicht, wie er die Wahrheit aufnehmen würde.
    Falco lag in Luciens altem Bett in London und konnte nicht schlafen. Er wusste einfach nicht, wie er die Anspannung loswerden sollte. So viel war ihm seit seiner zweiten Stravaganza widerfahren. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass Georgia geplant hatte ihn zu Luciens Eltern zu bringen, aber er mochte sie. David war kein bisschen wie Falcos richtiger Vater und machte ihm überhaupt keine Angst.
    Er hatte dem Vorschlag, den verirrten Jungen in Pflege zu nehmen, sofort zugestimmt, kaum dass seine Frau davon angefangen hatte. Und es war wunderbar, wieder eine Art von Mutter zu haben. Falco hatte das Gefühl beinahe ganz vergessen. Trotzdem hatte er Schuldgefühle, dass er hier war und nicht

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