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Stadt, Land, Kuss

Stadt, Land, Kuss

Titel: Stadt, Land, Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Woodman
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selbstsicheren, charismatischen, charmanten Männer? Eine leise Stimme in meinem Inneren behauptet, dass ich nicht glücklich sein könnte, wenn es anders wäre. Was die Stimme mir aber nicht erklären kann, ist, warum sie sich erst in mich verlieben und mich dann wieder verlassen. Ich bin bestimmt kein Opfertyp, doch ich frage mich, ob ich lange genug um sie kämpfe oder ob ich einfach zu schnell aufgebe.
    »Nach Ian hätte ich das Kapitel Männer ein für alle Mal abschließen sollen«, erzähle ich Izzy. »Für eine ganze Weile habe ich das auch … Na ja, ich hatte vor Mike ab und zu ein Date, aber es war nichts Ernstes dabei.«
    Izzy starrt mich an.
    »Sie waren also eher von der lockeren Sorte«, sagt sie.
    Ich bin nicht beleidigt. Allmählich gewöhne ich mich an Izzys unverblümte Art.
    »Und was ist mit Ihnen?«, frage ich. Von Emma weiß ich, dass Izzy allein lebt, allerdings noch immer hofft, eines Tages dem Richtigen zu begegnen.
    »Es gibt in Talyton nicht gerade viele Junggesellen, die in Frage kämen.« Ehe ich den Namen eines offensichtlich unverheirateten Kollegen ins Spiel bringen kann, kommt sie mir zuvor: »Nigel war eine Zeit lang an mir interessiert, doch ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass daraus nichts wird. Seine pingelige Art würde mich wahnsinnig machen.« Izzy stellt Miff einen Napf mit Futter auf den Boden. »Wenn Sie Ian nicht geheiratet haben, warum ist dann aus der gemeinsamen Praxis mit Emma nichts geworden?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Emma und Ben haben geheiratet und sind nach Southampton, wo Ben als Arzt im Krankenhaus gearbeitet hat. Und ich war in verschiedenen Praxen in London angestellt. Erst als ich zu Celias Begräbnis herkam …« Meine Stimme bricht, als ich an Emmas Mutter denke, die während des Studiums immer so nett zu mir war, die mich in den Ferien bei sich aufnahm und die mir geholfen hat, als ich kurz davor war, das Studium aufzugeben, weil ich mich in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hatte.
    Selbst mit zwei Nebenjobs und einer Ernährung, die sich auf Linsen und Billig-Cornflakes beschränkte, gelang es mir nicht mehr, meine Kreditkartenrechnungen zu bezahlen und die Kaution für ein Zimmer für das nächste Semester zusammenzukratzen. Es war meine eigene Schuld. Das Kleid, das ich für den Maiball gekauft hatte, zum Beispiel, war viel zu teuer gewesen, aber ich konnte Ian doch nicht enttäuschen, indem ich vor seinen Freunden in Jeans und Plastikschürze auftauchte.
    Allerdings habe ich Celia alles zurückgezahlt, bis auf den letzten Penny.
    »Sie sagten gerade …«, souffliert Izzy.
    »Nach der Beerdigung schlug Emma mir vor, als Partnerin ins Otter House einzusteigen.«
    »Und warum haben Sie es nicht getan? Ach, ich weiß schon«, gibt sie sich selbst die Antwort, »ein Mann. Der Grund ist immer ein Mann.«
    »Mike, mein Chef in der Crossways-Praxis. Wir waren damals erst seit Kurzem zusammen, aber ich hoffte damals schon, dass sich daraus etwas Ernsteres entwickeln würde, und das hat es ja dann auch …« Ich weiß nicht, wer lauter seufzt, ich oder Freddie. Jedes Mal, wenn ich an Mike denke, beginnt die Wunde, von der ich geglaubt hatte, sie sei endlich verheilt, aufs Neue zu nässen. Ich wechsle das Thema. »Gibt es hier in der Gegend denn kein Tierheim, das Freddie aufnehmen kann? Oder was ist mit dem Tierschutzverein?«
    »Auf gar keinen Fall«, widerspricht Izzy. »Nach allem, was er durchgemacht hat, würde ich die Vorstellung nicht ertragen, dass er von einer Pflegestelle zur nächsten weitergereicht wird. Geben Sie mir noch etwas Zeit – eine Woche, vielleicht auch zwei –, dann finde ich schon ein schönes Zuhause für ihn.«
    Frances ruft an. »Maz, Sie haben einen Patienten.«
    Sprechzimmer, ich komme …
    Pippin. Shih Tzu. Grau-weiß. 4 Jahre alt. Kastrierter Rüde. Problem: chronischer Durchfall.
    »Alex hat mir geraten, zu Ihnen zu kommen«, sagt Mr Brown, Pippins Besitzer.
    »Ich dachte, Sie hätten von sich aus die Praxis wechseln wollen«, entgegne ich verwirrt. Alex hat doch gesagt, dass es Mr Browns Idee gewesen sei, von Talyton Manor zum Otter House zu wechseln. Und er wirkte dabei so aufrichtig.
    »Oh nein, ganz und gar nicht. Ehrlich gesagt kann man oben beim Herrenhaus viel besser parken als hier.« Mr Brown zappelt nervös auf der anderen Seite des Tischs herum. Sein Hemd ist statisch aufgeladen und knistert bei jeder Bewegung, seine Hose raschelt, und seine Schuhe quietschen. »Ach, ich rede wieder viel zu viel.

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