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Stadtfeind Nr.1

Stadtfeind Nr.1

Titel: Stadtfeind Nr.1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Tropper
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Mouse nimmt Jared und mich wegen ungebührlichen Benehmens und Behinderung der Ordnungskräfte fest, da wir uns offenbar in eine Rettungsaktion der Polizei eingemischt haben.

32
    Carly ist im Krankenwagen mitgefahren, um sicherzustellen, dass mit Wayne alles okay ist, sodass mir im Grunde keine andere Wahl bleibt, als mit Jared in der Arrestzelle des Polizeireviers herumzuhängen, bis Cindy auftaucht, um ihn nach Hause zu bringen. Sie steht in Jeans und einem marineblauen Polohemd, das einer Fünfjährigen wie angegossen passen würde, vor der Zelle und funkelt mich böse an, während Mouse die Tür aufschließt. »Tut mir Leid, Cindy«, sagt er, als er die Zellentür aufschiebt. »Sie haben sich vor einer versammelten Schülermenge in eine Polizeiaktion eingemischt; ich konnte sie nicht einfach laufen lassen.« Er sieht sie unterwürfig an. »Hätte den ganzen Kids eine schlechte Botschaft vermittelt, verstehst du.« Mouse' Nervosität ist spürbar, und mir wird bewusst, dass er, wie viele Männer seines Alters in Falls, Cindy in seiner Jugend angebetet hat und es offenbar immer noch tut. Selbst jetzt kann er nicht verhindern, dass sein Blick immer wieder von ihrem Gesicht nach unten wandert, wo sich ihre Brüste unter dem winzigen T-Shirt prächtig abzeichnen.
    »Ich verstehe«, sagt Cindy, die mich immer noch kalt anstarrt. »Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Ich folge Jared zur Tür, aber Mouse stellt sich in dem Augenblick dazwischen, in dem Jared an ihm vorbei ist. »Was glaubst du, wohin du gehst?«, sagt er zu mir.
    »Nach Hause?«
    »Das glaube ich nicht. Du bist noch nicht abgefertigt.«
    »Du willst mich wohl verarschen.«
    Mouse sieht mich mit einem Gesichtsausdruck an, der zweifellos ein überlegenes, hämisches Grinsen sein soll. »Wir lassen den Jungen laufen«, sagt er, während er die Zellentür wieder verschließt. »Was ich mit dir mache, habe ich noch nicht entschieden.« »Das ist doch Blödsinn«, sagt Jared. »Halt den Mund, Jared!«, fährt ihn Cindy an, mit leiser, bebender Stimme.
    »Wir haben dem Typen hinuntergeholfen, Mom. Wir haben nichts Unrechtes getan.«
    »Ihr habt euch in eine Rettungsaktion der Polizei eingemischt«, sagt Mouse.
    Jared sieht cool zu Mouse hinunter und sagt: »Mit dir redet niemand, Arschgesicht.«
    »Jared!«, kreischt Cindy und packt ihn am Arm. »Kein Wort mehr.«
    »Vielleicht möchtest du doch lieber wieder in die Zelle«, sagt Mouse, dessen Gesicht auf einmal purpurrot anläuft.
    »Nein!«, beeilt sich Cindy zu sagen. »Wir gehen jetzt.« Sie zerrt Jared den Korridor hinunter, auf die Büros am Eingang zu, und Mouse folgt ihr, den Blick gebannt auf Cindys Arsch geheftet. Einen Augenblick später kommt sie allein zurück und sieht mich durch die Gitterstäbe an. »Warum bist du immer noch hier?«, will sie wissen. »Mouse hat mich noch nicht genug verarscht.« Sie runzelt die Stirn über diese ausweichende Antwort. »Warum bist du noch nicht zurück nach New York gefahren?«
    »Weißt du«, sage ich und trete bis an die Gitterstäbe vor, »diese Frage haben mir in den letzten paar Tagen so ziemlich alle gestellt, die ich hier kenne. Ein etwas weniger selbstbewusster Mensch würde vielleicht anfangen, sich unerwünscht zu fühlen.«
    Cindy grinst humorlos, ein hässlicher Ausdruck, der die makellose Schönheit ihres Gesichts gründlich entstellt. Eine der Anfälligkeiten solch vollkommener Schönheit ist die Leichtigkeit, mit der sich bereits die kleinste Würdelosigkeit auf ihr zeigt, wie schmutzige Stiefelabdrücke auf einem weißen Teppich. »Du bist unerwünscht«, sagt sie. »Du hast noch nie irgendwelches Interesse an dieser Familie gezeigt, und jetzt ist das Beste, was du zu Stande bringst, dich wie ein jugendlicher Straftäter zu benehmen. Jared handelt sich allein schon genug Ärger ein. Er braucht keinen großkotzigen, nichtsnutzigen Onkel, der ihn dabei noch anstachelt.«
    »Wayne war oben auf dem Dach, und ich bin hochgegangen, um ihm zu helfen«, sage ich erhitzt. »Jared ist von allein dort oben aufgekreuzt, und ich habe ihm gesagt, er soll verschwinden.«
    Sie tut meine Worte mit einer angewiderten Handbewegung ab. »Du bist siebzehn Jahre weggeblieben«, sagt sie mit einer Spur von Stahl in der Stimme. »Tu uns allen einen Gefallen und nimm deine Drogen und deine herablassende Art und fahr endlich wieder nach Hause. Du gehörst nicht hierher.«
    Wir wollen fürs Protokoll festhalten, dass ich ihr nicht auf den Arsch glotze, als sie sich abrupt

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