Stählerne Schatten
und ihre Marschflugkörper der neuesten Generation sind real, Minister«, sagte Buschasi. »Ich habe immer versucht, unser Land vor genau solchen Angriffen zu schützen! Aber… «
»Das können Sie vor dem Kriegsgericht näher erläutern, General«, unterbrach Nateq-Nouri ihn.
»Drohen Sie mir nicht, Exzellenz!« rief Buschasi warnend.
»Wenn Sie mich meines Postens entheben wollen – falls Sie den Nerv haben, das zu versuchen –, können Sie das jederzeit tun. Aber Sie dürfen mir keine Strafe androhen, nur weil ich versucht habe, meine Pflicht zu tun!«
»Leider hat die Art Ihrer ›Pflichterfüllung‹ unserem Land Milliardenverluste beschert und es an den Rand eines Krieges mit den Amerikanern gebracht«, sagte Nateq-Nouri zornig. »So kann es nicht weitergehen. Dr. Welajati?«
Außenminister Ali Akbar Welajati hielt ein Kommunique in einer blauen Ledermappe hoch. »Eine Mitteilung meines amerikanischen Kollegen Hartman«, erklärte er Buschasi und den übrigen Anwesenden, »die gestern am späten Abend eingegangen ist. Die Vereinigten Staaten stimmen im Prinzip dem Vorschlag der Islamischen Republik zu, alle für Angriffe auf Landziele geeigneten Kriegsschiffe – auch alle Flugzeugträger – aus dem Persischen Golf abzuziehen und der Islamischen Republik zu gestatten, dort ebenso viele Kriegsschiffe wie die GKR-Staaten stationiert zu halten.«
»Wie können sie es wagen, uns mit diesem Vorschlag zu kommen, nachdem sie letzte Nacht willkürlich unsere Luftabwehr angegriffen haben?« warf Buschasi aufgebracht ein.
»Halten Sie den Mund, General Buschasi«, befahl der Präsident. »Bitte fahren Sie fort, Dr. Welajati.«
»Die Vereinigten Staaten schlagen für September die Einberufung einer Konferenz aller interessierten Staaten zur Unterzeichnung des entsprechenden Abkommens vor«, fuhr der Außenminister fort. »Außenminister Hartman empfiehlt, das betreffende Gebiet auf den Golf von Aden und den Golf von Oman westlich des sechzigsten Längengrads auszuweiten… «
»Was?« fragte Buschasi empört. »Bis zum sechzigsten Längengrad? Der verläuft doch… knapp westlich von Chah Bahar… Minister, ist Ihnen klar, daß darunter fast die gesamte iranische Küste fiele?«
»Aber auch die gesamte Golfküste der GKR-Staaten«, stellte Nateq-Nouri fest. »Entlang der Ölrouten herrscht dann in bezug auf Kriegsschiffe Waffengleichheit, aber niemand kann uns daran hindern, weitere Schiffe in Chah Bahar zu stationieren.
Allerdings dürften sie weder den Golf von Oman, den Golf von Aden, die Straße von Ormus noch den Persischen Golf befahren, wenn dadurch die Zahl der Schiffe der GKR-Staaten übertroffen würde.«
»Das wäre heller Wahnsinn!« brüllte der General. »Darauf dürfen wir uns niemals einlassen!«
»Wenn die Verhandlungen bis September erfolgreich abgeschlossen werden, Parlament und Wächterrat den Entwurf billigen und der Faqih zustimmt, unterzeichnen wir diesen Vertrag«, sagte Nateq-Nouri. »Danach streben wir einen ähnlichen Vertrag zur Beschränkung der Zahl der am Persischen Golf stationierten Militärflugzeuge an.« Buschasi war wie vor den Kopf geschlagen – das bedeutete eine völlige Abkehr von seinen Vorhaben, die iranischen Streitkräfte großzügig auszubauen!
»Als Zeichen unseres Friedenswillens«, fuhr der Präsident fort, »ordne ich hiermit die sofortige Rückgabe des Flugzeugträgers Khomeini und des Zerstörers Shanjiang an die Volksrepublik China an. Ihr weiterer Verbleib würde die Spannungen in der Golfregion nur verstärken. Im Gegenzug verpflichten die Vereinigten Staaten sich, weder Flugzeugträger noch Landungsschiffe in den Persischen Golf zu entsenden. Wir begrüßen diese Entwicklung, die wir für sehr geeignet halten, den Frieden in der Golfregion zu sichern.«
»Frieden! Welchen Frieden?« explodierte Buschasi. »Haben Sie vorhin nicht zugehört, Exzellenz? Meiner festen Überzeugung nach haben die Vereinigten Staaten unseren Luftraum verletzt, unser Land überflogen und unsere Städte und die Khomeini mit Stealthflugzeugen und Marschflugkörpern angegriffen. Und als Gegenleistung entwaffnen wir uns selbst? Exzellenz, die Amerikaner haben unseren Flugzeugträger angegriffen, weil sie genau wissen, welche Gefahr er für ihre eigene Sicherheit und die ihres Golfkooperationsrats und ihrer zionistischen Lakaien darstellt. Wir müssen ihren Drohungen und Erpressungsversuchen standhalten!«
»Es ist bereits geschehen, General – ich habe es angeordnet«,
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