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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Sicherheitsberater ernst an. »Es kommt mir darauf an, jetzt zurückschlagen zu können, ohne im Nahen Osten einen Flächenbrand zu legen. Unsere Verbündeten und die Ölgesellschaften sind schon nervös genug – der Ölpreis ist ungeahnt hoch. Ich weiß, daß die Intelligence Support Agency mit ihren ›Kreischern‹ erfolgreich gewesen ist, aber jetzt will ich Vergeltungsschläge, die nicht nur Störangriffe sind, sondern die Fähigkeit des Irans, einen Krieg zu führen, ernstlich beeinträchtigen. Welche Waffen haben wir dafür?«
    »Future Flight erhält bereits die gesamte Produktpalette von Disruptor-Waffen«, sagte Freeman. »Brad Elliotts Disruptoren können nicht nur Radar und Sensoren lahmlegen, sondern auch große Schäden anrichten.«
    »Ich hätte nie gedacht, daß ich so was Abgedroschenes mal sagen würde, Philip«, fuhr der Präsident fort, »aber es ist die Wahrheit: Alles soll wie ein Unfall aussehen. Findet Masters die Backfire-Bomber, will ich, daß sie zerstört werden – aber es soll wie ein Unfall aussehen. Kommt der iranische Flugzeugträger auch nur in die Nähe der Lincoln oder irgendeines unserer Kriegsschiffe, will ich, daß er versenkt wird – aber es soll wie ein Unfall aussehen. Denken die Iraner auch nur daran, die Türkei oder Saudi-Arabien mit ihren Scud-Raketen zu beschießen, will ich, daß eine Kommandozentrale in Teheran in Schutt und Asche gelegt wird – aber es soll wie ein Unfall aussehen. Können Sie das?«
    »Ich verstehe, Sir«, bestätigte Freeman. »Und ich glaube, das können wir.«
    »Gut. Benachrichtigen Sie mich zu jeder Tages- oder Nachtzeit, wenn ein neues Unternehmen anläuft, aber ansonsten haben Sie grünes Licht«, sagte der Präsident und rückte seine Krawatte zurecht, um auf den Empfang im Rosengarten zurückzugehen. »Arbeiten Sie einen Plan aus und informieren Sie mich so bald wie möglich; ich will jeden Einsatz genehmigen, bevor die B-2A in den feindlichen Luftraum eindringt.
    Dieses Unternehmen muß geheim, bestreitbar und hundertprozentig sauber sein, General. Aber es kommt mir vor allem darauf an, den Iranern, diesen Hundesöhnen, den Abschuß
    unseres Flugzeugs heimzuzahlen. Eine unbewaffnete Unterstützungsmaschine anzugreifen, ist das Gemeinste, was man als Soldat tun kann – und das soll Buschasi bis in seine verdammten Knochen spüren. Also los, Philip!«
    General Philip Freeman war seine eigene Begeisterung fest peinlich, als er in den Lageraum des Weißen Hauses ging, um der Intelligence Support Agency seine neuen Befehle zu erteilen. Keine »Disruptoren«, keine »Kreischer« mehr – der Präsident wollte, daß der iranische Militärapparat Stück für Stück zerschossen wurde, und genau das würde geschehen.
ANDERSEN AIR FORCE BASE, GUAM
26. APRIL 1997, 16.25 UHR ORTSZEIT
    Jon Masters klopfte nicht an – er klopfte nie an. Er stürmte zu jeder Tages- und Nachtzeit überall hinein und begann zu reden, als setze er ein Gespräch fort, das schon vor einigen Minuten begonnen hatte. Diesmal platzte er in eine Besprechung hinein, in der Oberst Dominguez über den Wartungsstatus des Stealthbombers B-2A Spirit referierte.
    »Okay, wir haben sie also. Das ist nicht mal schwierig gewesen, General«, sagte Masters atemlos. »Wir haben einfach zwei NIRTSat-Booster je vier Aufklärungssatelliten Pacer Sky über dem Iran aussetzen lassen. Damit haben wir alle iranischen Zivil- und Militärflugplätze ab fünfzehnhundert Meter Startbahnlänge und fünfzig Meter Startbahnbreite überwacht, die für Bomber Tu-22M Backfire geeignet wären. Diese Plätze haben wir alle sechzig bis neunzig Minuten photographiert – und jetzt sind wir fündig geworden.«
    Griffith und Dominguez sprangen auf und folgten Masters einen Flur im dritten Stock des Stabsgebäudes der Thirteenth Air Force entlang, in dem jetzt Dienststellen der Air Intelligence Agency und der Stab von Future Flight für die B-2A-Flüge in den Iran untergebracht waren. Als die beiden Offiziere Platz genommen und Masters die Tür seines Büros abgesperrt hatte, drückte er auf einen Knopf seines Display Controllers. Auf einem Großbildmonitor erschien eine Satellitenaufnahme eines ausgedehnten Flughafens. »Sie können zwar abhauen, aber sich nicht verstecken«, sagte Masters stolz. »Sky Masters hat’s wieder mal geschafft.«
    Seine NIRTSats waren kleine Satelliten, kleiner als eine Waschmaschine, die aber trotzdem imstande waren, einen Hund aus 300 Kilometer Höhe so scharf zu photographieren,

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