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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Bomber Tu-22M und die andere auf ein Sekundärziel im Flughafenbereich: die Radarkuppel, den Antennenwald auf dem Kontrollturm, eine weitere Transformatorenstation und vor allem das ausgedehnte Tanklager.
    »Nicht gerade aufregend«, murmelte Jamieson, als McLanahan die letzte JSOW programmierte. Er steuerte ihren Bomber B-2A entlang der Grenzen nach Afghanistan und Pakistan und wieder auf den Golf von Oman hinaus.
    Das Flughafenrundsichtradar wurde das erste Opfer dieses Angriffs. Die beiden klebrigen Klumpen trafen seine Glasfaserkuppel, fraßen sich sofort durch das dünne Material und tropften auf die rotierende Antenne hinunter. Schon nach wenigen Minuten verbog die Radarantenne sich durch die Wirkung der Zentrifugalkraft, neigte sich rasch zur Seite und klappte zusammen.
    Die jedes Metall zerfressenden Säureklumpen, die den ersten Bomber Tu-22M trafen, klatschten auf die Rumpfoberseite und den starren Ansatz des linken Schwenkflügels; der zweite Bomber wurde unmittelbar hinter den Cockpitfenstern, am oberen Rand des rechten Lufteinlasses und am Bug der Abwurflenkwaffe AS-4 Kitchen unter seiner rechten Tragfläche getroffen. Als die beiden ersten Bomber beim Start beschleunigten, breitete die Masse sich über den Rumpf aus, drang durch alle Öffnungen ein und griff den Schwenkmechanismus, die Rumpftanks, die Triebwerkseinlässe, das Seiten- und Höhenleitwerk und die Seitenruder an.
    Als die Säure sich durch die dünne Aluminiumhaut der Backfire fraß, war der erste Bomber schon tausend Meter hoch und fast fünfhundert Stundenkilometer schnell. Der Pilot wollte die beim Start weit gespreizten Tragflächen eben auf dreißig Grad Peilung zurücknehmen, als der Schwenkmechanismus versagte, so daß die linke Tragfläche fast ganz ausgeklappt wurde. Der Bomber drehte sofort eine Rolle nach links und verlor rasch an Höhe.
    Mit vollem Seitenruderausschlag rechts und Unterstützung durch den Kopiloten gelang es dem Piloten, den Bomber in nur hundertfünfzig Meter Höhe abzufangen – bis der Säureklumpen sich auch durch die titanverstärkte Vorderkante des Seitenleitwerks fraß. Die Tu-22M begann eine steuerlose Linksrolle, verlor sofort allen Auftrieb und stürzte unmittelbar südlich der Stadt Kerman ab.
    Das Schicksal des zweiten Bombers entschied sich viel rascher. Das Hauptfahrwerk der Tu-22M hatte eben die Startbahn verlassen, als die obere Rumpfbeplankung hinter dem Cockpit sich auf zehn Meter Länge wie eine Bananenschale aufrollte.
    Gleichzeitig begann der Steuerteil der rechten AS-4 Kitchen Funken zu sprühen, entzündete die Säure und ließ den tausend Kilogramm schweren Gefechtskopf des Marschflugkörpers hochgehen. Seine Detonation zerlegte den Hundertzwanzigtonnenbomber in einen Feuerball, der den gesamten Flughafen erhellte.
    Die Besatzungen der beiden nächsten Bomber hatten Glück, weil sie noch nicht gestartet waren – und die Schäden an ihren Flugzeugen waren begrenzter und weniger dramatisch. Säureklumpen fraßen sich in die Rümpfe ihrer Maschinen und lösten Elektronik- und Triebwerksbrände aus. Die jeweils vier Besatzungsmitglieder konnten rechtzeitig aussteigen und mußten hilflos zusehen, wie ihre zweihundert Millionen Dollar teuren Bomber verbrannten. Bald erhellte nur mehr ihr Feuerschein den Flughafen, weil wegen der JSOW-Sekundärangriffe die Stromversorgung ausfiel… bis es dann wieder sehr hell wurde, als aus dem explodierenden Tanklager über hundert Meter hohe Flammenzungen in den Nachthimmel stiegen.
    In wenigen Minuten waren zwei Drittel einer Staffel iranischer Überschallbomber vernichtet und ihr Stützpunkt schwer beschädigt und unbenutzbar gemacht worden.
    Während sie auf den Golf von Oman zuflogen, zeigte der Bildschirm ihres Radarwarners ein halbes Dutzend iranischer Maschinen – hauptsächlich Jäger MiG-29 und F-14 –, was McLanahan so beunruhigte, daß er seine Darstellung vergrößerte, bis sie den Großbildschirm fast ganz ausfüllte. Gezeigt wurden die Positionen aller Jäger und die vermutliche Reichweite ihres Zielsuchradars; grüne, gelbe oder rote Radarkegel zeigten an, ob das Radar suchte, sein Ziel erfaßt hatte oder eine Lenkwaffe steuerte. Der Stealthbomber geriet mehrmals in den Erfassungsbereich iranischer Jäger, aber die Farbe ihrer Radarkegel änderte sich nie. Außer den Jägern waren in dieser Nacht auch zwei iranische Radarflugzeuge A-10 Mainstay im Einsatz; dazu kamen wie üblich Bodenstationen und die Radargeräte von

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