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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Fla-Stellungen.
    »Jesus, allein in diesem Gebiet sind über ein halbes Dutzend Jäger in der Luft«, stellte McLanahan fest. »Wahrscheinlich sind sie wegen der Sache von neulich nacht über Chah Bahar noch immer stinksauer.«
    »Hey, den Tritt in den Hintern hatten sie verdient«, sagte Jamieson. »Und ich bin froh, daß sie ihn von uns gekriegt haben.
    Wie lange fliegen wir noch bis zur Küste?«
    »Fünfzehn Minuten«, antwortete McLanahan unbehaglich.
    Er verfiel wieder in Schweigen, aber Jamieson merkte, daß ihm irgend etwas Sorgen machte. »Problem, MC?«
    »Nö… mir fällt nur auf, wie diese iranischen Flugzeuge angeordnet sind… die Anordnung hat sich seit unserem Einflug geändert.« McLanahan deutete auf seinen Bildschirm und veränderte den Maßstab, bis das gesamte Gebiet zwischen Bandar Abbas und dem Ostrand des Golfs von Oman abgebildet war.
    Die Radarstellung in Chah Bahar, das Radar der Khomeini und die Geräte der beiden iranischen Radarflugzeuge A-10 bildeten im Süden und Südwesten einen Korb, in den sie genau hineinflogen. »Zwei AWACS-Maschinen praktisch nebeneinander über dem Golf von Oman – das ist verrückt. Und alle bleiben dicht beieinander. Kein sehr wirkungsvoller Jägereinsatz.«
    »Wer sagt denn, daß die Iraner was von Taktik verstehen?«
    fragte Jamieson. »Wir brauchen bloß auf Gelb oder Rot zu achten – solange alles im grünen Bereich bleibt, kann uns nichts passieren, stimmt’s?«
    Trotzdem machte McLanahan sich weiter Sorgen. Diese enge Staffelung war zu auffällig. Noch bei ihrem Einflug vor vier Stunden waren die iranischen Jäger sehr wirkungsvoller gestaffelt gewesen. Jetzt drängten sich alle zusammen, während weitere Jäger scheinbar ziellos herumflogen. Waren das Nachwirkungen ihres Überfalls auf den Flughafen Beghin?
    Waren die Iraner etwas desorganisiert, weil sie versuchten, einen Schatten mit Händen zu greifen, und setzten ihre Jäger deshalb taktisch unklug ein? Vielleicht…
    »Und sehen Sie sich das an, AC«, fuhr er fort. »Sehen Sie die Gefahrensymbole aufleuchten? Nicht nacheinander, sondern gleichzeitig. Jetzt wieder… peng! sind sie alle da.«
    »Und?«
    »So was habe ich noch nie erlebt«, stellte McLanahan fest.
    »Normalerweise sieht man eines, dann noch eines, dann wieder eines, weil ihre Radargeräte zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedlichen Frequenzen arbeiten. Aber jetzt senden anscheinend alle zur gleichen Zeit auf der gleichen Frequenz.«
    »Unmöglich!« widersprach Jamieson. »Bodenstationen und Radargeräte in Flugzeugen lassen sich nicht so synchronisieren. Das muß daran liegen, wie der Prozessor die Signale verarbeitet, um sie auf Ihren Bildschirm zu bringen. Kein Grund zur Beunruhigung.«
    Yeah, kein Grund zur Beunruhigung. Es war unmöglich oder zumindest äußerst unwahrscheinlich, daß alle iranischen Radargeräte in dieser Nacht synchronisiert waren…
    … oder vielleicht auch nicht. »Machen wir einen Umweg«, schlug McLanahan vor. »Ich bin dafür, über Pakistan zurückzufliegen. «
    »Wie bitte?«
    »Ich weiß, daß wir den Auftrag haben, noch Kontrollaufnahmen von Chah Bahar und der Khomeini zu machen, aber ich habe kein gutes Gefühl dabei. Das da vorn sieht aus, als warteten die iranischen Jäger nur darauf, daß wir versuchen, ihre Formation zu durchbrechen. Und dabei senden ihre Radargeräte alle auf einer Frequenz. Ich frage mich, was sie vorhaben. «
    »Nun jedenfalls müssen wir es taub, blind und stumm versuchen«, meinte Jamieson zufrieden grinsend. »Sie können uns hier oben nicht sehen, MC – das haben wir zweifelsfrei nachgewiesen. Außerdem haben wir keine Überfluggenehmigung für Pakistan, und wenn Mr. Murphy zuschlägt und wir irgendwo in Pakistan notlanden müssen, sitzen wir richtig in der Scheiße. Ich schlage vor, der blauen Linie zu folgen und abzuwarten, was passiert.«
    McLanahan überzeugte sich nochmals davon, daß sie sich im COMBAT-Modus befanden und die Abwehrsysteme einwandfrei funktionierten. Vielleicht war er zu vorsichtig, irgendwie zu defensiv, fast überängstlich. Lag das daran, daß Wendy auf Guam auf ihn wartete? Vielleicht… »Okay, wir fliegen weiter«, stimmte er zu. Aber während sie nach Süden in die massierte iranische Luftabwehr hineinflogen, ließ er die Abwehrsysteme der B-2A schnell einen Selbsttest ausführen – keine Probleme, alles funktionierte bestens. Trotzdem fing McLanahan an, sich für alle Fälle einen Fluchtplan zu überlegen.
    Ihre Lage

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