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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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hinausgehen würde, flogen sie noch eine Stunde weiter, bis der chinesische Luftverteidigungsbezirk Tschengdu hinter ihnen lag. Nun konnten sie ungefährdet die »Tarnkappe« AN/VUQ-13 BEADS ausschalten, eine GPS-Positionsbestimmung vornehmen und ihr codierendes Satellitenfunkgerät einschalten. McLanahan wollte eben seine Nachricht absetzen, als eine Blitzmeldung einging.
    «Scheiße«, sagte McLanahan. »Der Iran greift die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman an!«
    »Bombenangriffe auf drei Stützpunkte in den VAE und zwei in Oman«, berichtete McLanahan. »Der Iran zerstört alle GKR-Stützpunkte, die den Träger Khomeini gefährden könnten, solange er im Golf von Oman stationiert ist. In der gesamten Region sind iranische Jäger unterwegs, auch in der Nähe der Trägerkampfgruppe Abraham Lincoln… Weder unsere noch GKR-Jägerkräfte haben eingreifen können, weil der Angriff überfallartig stattgefunden hat.«
    »Verdammt!« sagte Jamieson. »Wenn die Iraner nachfassen, werden womöglich alle Luftwaffen- und Marinestützpunkte östlich des Roten Meers unbrauchbar. Dann wären wir… « Er wußte… sie wußten beide, was das bedeutete: Sie konnten das Unternehmen jetzt nicht abbrechen. Ihr Stealthbomber B-2A war das einzige alliierte Luftfahrzeug in der Golfregion, das zum Gegenangriff bereit war, um die iranische Sturzflut zum Stehen zu bringen. »Wann könnten wir im Einsatzgebiet sein, MC?«
    »In ungefähr drei Stunden«, antwortete McLanahan.
    »Gegen die erste Angriffswelle können wir nichts mehr ausrichten, aber bei den nächsten sieht die Sache schon anders aus«, stellte Jamieson fest. »Ich schlage vor, die Tarnkappe zu aktivieren und der blauen Linie zu folgen – schließlich haben wir einen Flugzeugträger außer Gefecht zu setzen.«
    Jenseits von Tschengdu war die chinesische Luftabwehr auffällig weniger aktiv. Sie schalteten das BEADS wieder aus, um über Satellit weitere Informationen und Zieldaten zu empfangen, und aktivierten es wieder beim Anflug auf Lhasa in Tibet und Kathmandu in Nepal.
    Als sie sich Indien näherten, studierten sie ihre auf den neuesten Stand gebrachten Gefahrenkarten aufmerksam. »Das ist zu riskant, glaube ich«, sagte McLanahan zuletzt. »Okay, unsere ursprünglich geplante Route über Nordindien und Pakistan wäre die kürzeste, aber die Radardichte ist dort einfach zu hoch. Wegen der Grenzstreitigkeiten zwischen Indien und Pakistan im Pandschab und in Kaschmir ist das ganze Gebiet stark befestigt. Am besten weichen wir nach Norden aus, überfliegen Afghanistan nördlich von Kabul und fliegen nach Süden in Richtung Chah Bahar weiter.«
    »Was bedeutet das für unseren Treibstoffvorrat?« erkundigte Jamieson sich.
    »Die Flugzeit verlängert sich um eine Stunde«, antwortete McLanahan. »Setzen wir voraus, daß unsere Ausweichflugplätze auf der arabischen Halbinsel und in der Türkei wegen iranischer Luftangriffe unbrauchbar sind, müssen wir auf dem Rückflug sofort über dem Arabischen Meer betankt werden oder notwassern – Diego Garcia würden wir auf keinen Fall mehr erreichen können.«
    »Wann müssen wir uns entscheiden?«
    »Am besten sofort«, sagte McLanahan. »Wenn wir uns jetzt zum Abbruch entschließen, gehen wir auf Gegenkurs, überfliegen Birma, fliegen nach Osten weiter und treffen knapp östlich von Manila mit einem Tanker zusammen. Wir können auch später abbrechen und Indien überfliegen – aber dann mü ßten wir einen Tanker aus Diego Garcia anfordern, der sich über dem Arabischen Meer oder dem Golf von Bengalen mit uns trifft. Wofür wir uns auch entscheiden, AC, mit Spritmangel müssen wir auf jeden Fall rechnen. Genügend Treibstoff haben wir eigentlich nur jetzt an Bord.«
    »Scheiße«, murmelte Jamieson halblaut. »Weißt du, das ist genau die Situation, vor der ich General Samson gewarnt habe.
    Laß dich nicht in die Enge treiben. Versuch keine dämlichen Stunts. Aber manche Leute lernen eben nie dazu… « Er machte eine Pause, dann sah er zu McLanahan hinüber. »Die Entscheidung liegt bei dir, Mission Commander. Ich fahre diesen Bus, wohin du willst.«
    McLanahan zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Das hat zum erstenmal nicht sarkastisch geklungen, Tiger.«
    »Yeah, vielleicht sollte ich mal überprüfen, ob ich genug Sauerstoff bekomme.« Er zuckte mit den Schultern. »Eigentlich bist du doch ein ganz guter Pilot, Mack. Sonst wären wir bestimmt nicht hier. Was soll’s also sein?«
    McLanahan machte eine nachdenkliche

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