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Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars!

Titel: Stahlfront 6: Aldebaran... und Mars! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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wird uns aus unserer Heimat vertreiben !« brüllten ihm die Demonstranten entgegen.
    »Aber Herrschaften! Was sind das denn für national-rassistische Töne? So etwas ist man von euch Bundesdeutschen doch gar nicht gewohnt !« Dank des Megaphons hatte Braithwaite keine Mühe, die Menge zu übertönen. »Sie alle wissen, daß wir niemanden vertreiben wollen, sondern uns nur vor den willfährigen Lakaien der Außerirdischen schützen müssen. Wenn ich Sie so ansehe, erblicke ich viele Gesichter in Ihrer Mitte, die den Ariertest mit höchster Wahrscheinlichkeit bestehen werden. Statt zu protestieren, sollten Sie sich lieber untersuchen lassen und hierbleiben !«
    »Rassisten raus! Rassisten raus !« war die im Chor gegrölte Antwort der Menge. Braithwaite, der von den Geheimen Feldjägern schon vorab beunruhigende Informationen über diesen Aufmarsch bekommen hatte, versuchte vergeblich, einen ganz bestimmten Mann unter all den Fanatikern zu entdecken. Er suchte nicht nach den Aufwieglern, sondern nach jemandem mit besonderem Auftrag.
    Er sah ihn erst, als es zu spät war: Ein kleiner, unscheinbarer Kerl gab aus einer Pistole mehrere Schüsse auf die Soldaten am Rand des Platzes ab. Zwei Männer fielen, umgeworfen von der Wucht der Treffer. Zu Braithwaites großer Erleichterung rappelten sich beide wieder auf - kugelsichere Westen gehörten zur Grundausstattung der Thule-Truppen.
    Die rückten nun in geschlossener Formation gegen die Demonstration vor und würden bei Widerstand konsequent die Gewehrkolben einsetzen. Das waren die Bilder, die die internationalen Medien haben wollten: Blonde Männer in schwarzen Uniformen knüppelten hemmungslos auf ebenso wehr- wie harmlose Demonstranten ein.
    Doch diese Bilder sollten sie nicht bekommen. Die Soldaten marschierten schnurstracks auf den Schützen zu, der sich inmitten der Demonstranten verbarg - und vergebens versuchte, die noch rauchende Pistole loszuwerden. Denn die direkt neben ihm stehenden Demonstranten verdrehten ihm die Arme so, daß er nicht einmal in der Lage war, die Waffe fallenzulassen, und brüllten dabei immer wieder: »Keine Gewalt! Keine Gewalt!«
    Nur Eichfeld und der Oberst wußten, daß es sich bei diesen »Demonstranten« in Wirklichkeit um Geheime Feldjäger handelte.
    Die internationalen Reporter konnten gar nicht anders als zu dokumentieren, daß die Thule-Truppen keineswegs auf harmlose Demonstranten einprügelten, sondern nur auf solche, die den verhinderten Mörder zu decken versuchten.
    Schon klickten die Handschellen, und der Mann wurde aus der Menge gezogen. Die war auf einmal erstaunlich ruhig.
    Wieland Eichfeld stieg vom Wagen und ging auf die Reportermeute zu. Er stellte sich kurz vor und erklärte dann: »Warum kommen Sie nicht in etwa 15 Minuten zum Rathauseingang? Dann wird Ihnen der Herr Oberst detailliert erläutern, was sich hier gerade abgespielt hat .«
    14 Minuten später traten Braithwaite und Eichfeld vor die Rathaustür, flankiert von bewaffneten Soldaten, von denen einer den nach wie vor mit Handschellen gefesselten Provokateur vor sich herschob.
    »Meine Damen und Herren von der Presse«, ergriff der Oberst das Wort, »aus gegebenem Anlaß darf ich sie darüber informieren, daß sich auf der Ladepritsche eines der Lkw, die auf der Rückseite des Rathauses auf dem Hof stehen, ein transportabler Tomograph befindet. In diesem haben wir soeben unseren Gefangenen, der keinerlei Papiere bei sich hat und uns selbst die Nennung seines Namens verweigert, einer kurzen Untersuchung des Kopfes unterzogen. Das außerirdische Implantat auf seiner Hirnrinde ist deutlich zu erkennen. Bitte überzeugen Sie sich selbst .« Erreichte den Reportern farbige Ausdrucke des Tomographenbildes, die seine Worte unterstützten.
    Doch die wenigsten zeigten sich überzeugt. Eine verlebte rothaarige Frau vom WDR, die für ein politisches Fernsehmagazin der ARD arbeitete, behauptete mit lauter, schriller Stimme, die Fotos seien gefälscht.
    »Aber daß der Mann auf meine Soldaten geschossen hat, geben Sie doch zu, oder ?« fragte der Oberst.
    »Hat er das wirklich? Oder hat er nur versucht, sich gegen den Angriff Ihrer uniformierten Schlägertruppe zu wehren ?« tönte die Rothaarige schrill.
    Als sich bei ihren Kollegen, vor allem bei den ausländischen, unwilliges Gemurmel erhob - schließlich hatte jeder hier gesehen, was sich tatsächlich abgespielt hatte - ruderte die Frau zurück. »Auf jeden Fall hat er sich nur verteidigt. Sie und ihre

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