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Stahlhart

Titel: Stahlhart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volkmar Joswig , Henning von Melle
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bist, was du machst und dass ich mit dir glücklich bin. Dass ich allein war und so weiter. Er wünscht vor allem mir, aber auch uns von ganzem Herzen Glück. Du wirst ihn sicher bald kennenlernen.«
    Britta blieb zwei Tage. Dann hatte Rainer seine Arbeiten abgeschlossen und seine Artikel durchgegeben. Mit dem Flugzeug ging es zurück nach Bremen.
     
     

5
    Ulf war ein sympathischer, gut aussehender junger Mann. Er hatte ein offenes Gesicht mit einer ebensolchen Lebenshaltung und Sprache. Rainer bekam sofort einen Draht zu ihm. Umgekehrt war es genauso. Ulf akzeptierte, dass das der Mann war, der seiner Schwester so viele glückliche Stunden schenkte.
     
    Alle saßen in Brittas Wohnung. Sie hatte sofort nach ihrer Rückkehr aus Berlin ihren Bruder angerufen und ihn eingeladen. Einerseits wollte sie ihm Rainer vorstellen, andererseits auch die allerletzten Reste eines Zweifels bei Rainer beseitigen. Natürlich war sie froh, dass die beiden Männer sich so gut verstanden.
    Als Rainer am nächsten Morgen zurück in die Redaktion kam, setzte sofort ein lautes Klatschen ein. Alle Kollegen beteiligten sich. Kurt Koschnick kam zu Rainers Schreibtisch und beglückwünschte ihn.
    »Tolle Arbeit, Rainer. Es hat sich ausgezahlt, dass ich zu dir gehalten habe. Deine Story war ein voller Erfolg. Gut recherchiert, gut geschrieben, rundum gute Arbeit, Junge. Andere Zeitungen haben deine Story übernommen. Du machst dir einen Namen. Weiter so.«
    »Danke, Chef«, meinte Rainer etwas verlegen.
    »Alles klar.« Dr. Koschnick drehte sich ab.
    »Und, Chef…«
    »Ja, ist noch was?« Dr. Koschnick blieb auf der Türschwelle stehen.
    »Danke für die zweite Chance.«
    »Ist schon gut. Hat ja geklappt.«
    Auch Jens, sein Nachfolger als lokaler Gerichtsreporter, kam direkt zu ihm, um Rainer persönlich zu gratulieren.
    »Danke, Jens«, freute der sich aufrichtig. »Wie läuft es bei dir? Und wie geht es mit Roland Ernst?«
    »Ich kann eigentlich nicht klagen. Ich werde mit Arbeit zwar nicht gerade überhäuft, aber zu berichten gibt es immer was, und deine Einführung bei Roland hat mir sehr geholfen. Wir kommen gut miteinander aus. Bald bin ich so weit, deinen jetzigen Posten zu übernehmen.«
    Trotz der Glückwünsche hatte Rainer den Eindruck, die Worte von Jens klängen etwas defensiv.
    »Na prima.« Auf den als Scherz gedachten letzten Teil ging er nicht näher ein.
     
    Rainer traf sich, wie verabredet, mit Roland Ernst. Er erzählte von dem Verlauf der Geschehnisse um Britta. Statt erwarteter Glückwünsche konterte Roland nur kurz: »Tja, alte Berufsweisheit. Manchmal sieht alles anders aus, als es ist. Ist wohl noch mal gut gegangen.«
    Damit schien das Thema für ihn erledigt zu sein, und er berichtete übergangslos, dass im Fall des Bankraubes in Worpswede keinerlei Erfolg zu verbuchen sei. Der Täter musste ein Profi sein, so wie der die Spuren verwischt hatte.
    Rainer war verwirrt: »Ich dachte, du freust dich für mich und Britta«, sagte er etwas enttäuscht.
    Roland sah ihn an: »Und ich dachte, du interessierst dich für den Bankraub. War doch dein Metier. Sicher freue ich mich für dich.«
     
    Am gleichen Abend saß Christian Wollund, der Filialleiter der Bremer Bank im Ortsteil Walle, zu Hause vor dem Fernseher, als es klingelte. Draußen wurde es bereits dunkel. In der Erwartung, seine Frau sei von der Geburtstagsfeier einer Freundin zurückgekehrt, schlurfte er zur Tür und riss sie auf: »Warum klingelst du, du hast doch einen…« Er erstarrte mitten im Satz, denn vor ihm stand nicht seine Frau, sondern eine ganz in Schwarz gekleidete Person mit Motorradhelm, dessen Visier ebenfalls abgedunkelt war.
    »Ja, Sie wünschen?«, begann der Filialleiter, doch der Besucher gab keinen Ton von sich, sondern schob den Hausherrn mit beiden Händen vor sich her in den Flur des Altbremer Hauses.
    »Was soll das? Verschwinden Sie!«, begehrte der Banker mit zittriger Stimme auf.
    Statt einer Antwort zückte der Schwarzgekleidete einen Revolver und drückte die Mündung an die Schläfe des Filialleiters. Eine tiefe Stimme fragte: »Sind noch mehr Personen im Haus?«
    »N-n-nein«, antwortete der Hausherr wimmernd.
    »Wehe, wenn du mich angelogen hast. Los, führ mich durchs Haus!«
    Mit diesen Worten schubste der Schwarze seine Geisel an. Raum für Raum wurde inspiziert.
    »Gut, du hast nicht gelogen. Los, hol die Schlüssel der Bank, wir machen eine Spazierfahrt.«
    Der Gedanke an einen Raubüberfall auf seine Bank ließ den

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