Stahlhart
sei, bald zusammenzuziehen. Dieser neue Aspekt schien eine Art Turbowirkung auf das Paar zu haben, denn die Liebesbezeugungen wurden noch intensiver. Doch dann waren die unbeschwerten Tage vorbei, der Urlaub neigte sich dem Ende entgegen. Von Athen aus ging es mit dem Flieger wieder in die Heimat.
7
Auf dem Bremer Airport wollte Britta sich noch schnell eine Tageszeitung besorgen, um auf dem neuesten Stand der Dinge zu sein, während Rainer sich um das Gepäck kümmern sollte. Er lief direkt Roland Ernst in die Arme.
»Was machst du denn hier?«, war dessen erste Frage.
»Ich komme gerade aus dem Urlaub zurück. War einige Tage in Griechenland, Inselhopping.«
»Oh, schön, ist bei dir der Reichtum ausgebrochen? Ich denke, dir geht es finanziell nicht so gut?« Der Kommissar zeigte sich überrascht. »Bist du allein gereist?«
»So etwas macht man nicht allein. Ich war mit meiner Freundin unterwegs. Ach, du kennst sie ja noch gar nicht.«
Rainer spähte über Rolands Schulter und winkte Britta aufgeregt zu sich.
»Da hinten ist sie. Komm, ich möchte euch einander vorstellen. Hast du Zeit für einen Kaffee?«
Roland Ernst blickte in die angezeigte Richtung.
»Das wäre nett, aber ich bin in Eile, war beruflich unterwegs. Lass uns das ein anderes Mal machen, wenn es besser passt.«
Sie verabredeten sich für drei Tage später im Café ›emma am see‹ im Bürgerpark, bevor Roland Ernst zügig auf den Ausgang zusteuerte.
Kurz darauf hatte Britta Rainer erreicht.
»Wer war der Mann?«, wollte sie wissen.
»Ach, ein guter Bekannter, mit dem ich ab und an beruflich zu tun habe oder hatte.« Rainer nahm das Gepäck auf, legte die andere Hand um Brittas Hüfte und führte sie aus dem Flughafengebäude heraus.
In Erinnerungen an die letzten Tage schwelgend, fuhren sie nach Hause, das heißt in Brittas Wohnung. Für beide war der Urlaub noch nicht ganz zu Ende. Sie hatten zwei weitere freie Tage. Rainer und Britta hatten dies absichtlich so geplant, um die nötigen Nacharbeiten wie Wäsche waschen et cetera in Ruhe erledigen zu können. Außerdem mussten sie sich erst wieder ein wenig eingewöhnen und in ihren Alltag zurückfinden, womit sie sich gern etwas Zeit ließen.
Der nächste Tag warf die Planungen allerdings durcheinander. Um 6 Uhr morgens klingelte das Telefon. Brittas Vater war in der Leitung. Ihre Mutter war in der Nacht ins Krankenhaus eingeliefert worden. Britta machte sich sofort auf den Weg zu ihr, und Rainer blieb allein zurück. Zuerst versuchte er, Roland Ernst zu erreichen, um das Treffen vorzuziehen, aber der lehnte aufgrund von dringenden Arbeiten ab. Rainer entschloss sich, in der Redaktion vorbeizuschauen, um sich auf die laufenden Projekte vorzubereiten. Er erfuhr, dass der Chef ihn sofort nach Urlaubsende sehen wolle, aber leider traf Rainer ihn nicht an. So trieb er sich noch ein wenig in der Redaktion herum, um sich mit dem ein oder anderen Kollegen bei einer Tasse Kaffee auszutauschen.
In der Zwischenzeit saß Britta auf der Inneren Station des Krankenhauses Bremen-Mitte, in der St.-Jürgen-Straße, am Bett ihrer Mutter.
Abends erzählten sich Britta und Rainer, wie ihr Tag verlaufen war. Für morgen war geplant, dass Britta wieder ins Krankenhaus fuhr, während Rainer Einkäufe tätigte.
Beim Frühstück erfuhr Britta aus der Zeitung, dass es erneut einen Banküberfall in Bremen-Hemelingen gegeben hatte, wieder eine Filiale der Bremer Bank. Die Sache war sehr schnell gegangen. Eine Rein-Raus-Aktion eines einzelnen Täters, der gleich morgens beim Öffnen der Bank als erster und einziger ›Kunde‹ in die Schalterhalle gestürmt war, die Angestellten mit seiner Waffe bedroht hatte und mit einer Beute von mehreren Tausend Euro entkommen war. Das Überwachungsvideo zeigte angeblich einen dunkel gekleideten, vermummten Mann, mit schwarzem Motorradhelm. Zwar war die Vorgehensweise nicht mit den anderen Taten identisch, trotzdem ordneten die Ermittler den Fall den vorangegangenen Taten zu. Allerdings könne ein Trittbrettfahrer nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Möglich wäre auch, dass der Täter seine Arbeitsweise umgestellt hatte. Ausschlaggebend für die Vermutung der Polizei, es mit einem Täter zu tun zu haben, war die Beschreibung des Täters, die sich in allen Fällen kaum voneinander unterschied.
Während Britta Kern sich um ihre kranke Mutter bemühte, kümmerte sich Rainer um eine Möglichkeit, etwas für ihre Gesundheit, Fitness und ihre Körper zu tun
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