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Stahlhart

Titel: Stahlhart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volkmar Joswig , Henning von Melle
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einem Geschäft zum nächsten über die Promenade, Mittelstraße und die Große Straße. Einen kleinen Stopp legten sie im Kultursalon ›Alte Druckerei. die weinstube‹ ein. Zum Abschluss ihres Rundganges gönnten sie sich dort süße Leckereien und genossen die ihnen angebotenen Kaffeespezialitäten.
    »Was hältst du davon, wenn wir heute Abend schön Fisch essen und uns danach in das Nachtleben der Insulaner stürzen?«, fragte Rainer recht harmlos und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er noch eine Überraschung für Britta in petto hatte.
    »Tolle Idee! Auf einer Nordseeinsel zu sein und keinen Fisch zu essen, wäre doch Sünde. Also machen wir das«, antwortete sie begeistert. »Danach noch ein bisschen das Essen abtanzen würde mir auch gefallen.« So gingen sie mit ihren Einkäufen, die sich doch in Grenzen gehalten hatten, zurück ins Hotel. Sie duschten, warfen sich in Schale und machten sich wenige Zeit später auf den Weg zum Restaurant ›Austernfischer‹ in der Großen Straße. Der erstklassige Gastronomiebetrieb war zwar für Rainers derzeitige finanzielle Verhältnisse im obersten Preissegment angesiedelt, jedoch der passende Ort, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, wie er sich selbst eingestand. Nachdem sie sich beide für das Drei-Gänge-Menü entschieden hatten, offerierte Rainer sein Begehren Britta gegenüber.
    »Wir sind schon jetzt ein großes Stück Weg zusammen gegangen. Ich bin mir sicher, dass ich dich liebe und, wenn irgendwie möglich, mit dir bis zu meinem Lebensende zusammen bleiben will. Darum möchte ich mich mit dir hier, auf dieser Insel, verloben. Das wird eine bleibende Erinnerung sein. Sagst du Ja?« Dabei rutschte Rainer ein wenig nervös auf dem Stuhl herum, fingerte aus seiner Jackentasche ein kleines Kästchen zutage, entnahm einen der beiden Ringe und berührte damit sanft Brittas linke Hand.
    »Ja… mein süßer Kuscheltiger. Ich bin hin und weg«, erwiderte Britta gerührt mit leichtem Glanz in den Augen. Der Ring passte, und beide küssten sich über den Tisch hinweg. Der Kellner kam rechtzeitig mit dem bestellten Wein, um darauf anzustoßen.
    »Da hast du mich aber toll übergerascht«, scherzte Britta in Verona-Manier, die sie gern parodierte. »Aber sag mal, woher kanntest du meine Ringgröße?«
    »Bin eben clever«, konterte Rainer und zog das Unterlid seines rechten Auges mit dem rechten Mittelfinger etwas herunter. Die Geste der Pfiffigen.« Spaß beiseite«, erklärte er dann, »du hattest mal deinen Schmuck im Badezimmer abgelegt, und so war es für mich ein Leichtes, einen deiner Ringe zu messen. Der Rest erklärt sich von selbst.«
    Beide genossen das leckere Essen, tauschten verbale Zärtlichkeiten aus und machten sich auf zum Tanzen. »Bevor wir herfuhren, habe ich gegoogelt, wo man am Wochenende am besten abzappeln kann«, erzählte der frisch Verlobte. »Da gibt es das ›Olympic‹, das aber eher etwas für jüngere Leute ist, und die ›Flaschenpost‹. Der Laden soll richtig angesagt sein, mit Cocktails und mit meinem Spezialdrink, den es ja nun auch nicht in jeder Bar gibt.«
    »Super, gehen wir einfach hin und schauen mal, was auf uns zukommt«, stimmte Britta zu.
    Vom Restaurant auf den Sandwall zur Königstraße waren es nur wenige Minuten Fußmarsch, um die ›Flaschenpost‹ zu erreichen. Sie wurden von Musik der 80er-, 90er-Jahre und aktuellen Hits empfangen. Das nette Interieur lud zum Verweilen ein, und der sehr aufmerksame Geschäftsführer, der sich als Olly vorstellte, suchte ein lauschiges Plätzchen für das verliebte Paar. Rainer bestellte für sich die Föhrer Spezialität ›Manhattan‹ und für Britta einen Gin Tonic. Nach kurzem Nippen an den Getränken und einem beiderseitigen Ausruf Richtung Olly »Super Mischungen hier« fanden sie schnell den Weg auf die Tanzfläche. Am Ende einer amüsanten, wild durchtanzten Nacht erreichte das Paar erst am frühen Morgen ihr ›Kurhaus Hotel‹ und fiel todmüde ins Bett.
     
    Der nächste Morgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück auf der Hotelterrasse mit Meerblick.
    »Heute möchte ich ein paar Sehenswürdigkeiten betrachten und mich irgendwo an den Strand legen, faul sein und sonnen«, schlug Britta den Plan für den anstehenden Tag vor.
    »Sehe ich genauso«, bekräftigte Rainer und studierte mit ihr den Inselfaltplan mit markanten Ausflugsempfehlungen von der Touristeninformation im Kurgartensaal.
    Auf ausgeliehenen Rädern und mit einigen Sonnenutensilien in

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