Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
außer Se'hraqua. Deanna spürte, dass von ihm Ablehnung und Neid
auf den neuen Ältesten ausging, als würde er statt seiner Abordnung zur
Öffentlichkeitsarbeit lieber selbst das Kommando annehmen. »Seht Ihr?«, sagte
er zu Deanna. »Wenn die Jagd nicht dem Gleichgewicht dienen würde, wäre sie
fehlgeschlagen. Ihre Körper sterben, aber ihre Seelen leben in uns weiter. Die
Umwandlung ist schmerzhaft, das stimmt, aber Geburten sind immer so. Eine
erfolgreiche Reanimation zeigt, dass eine Heilung stattgefunden hat und das
göttliche Gleichgewicht erhalten bleibt.«
»An ihrer Aufrichtigkeit
besteht kein Zweifel«, berichtete Deanna Troi ihren Mannschaftskameraden, die
in der Beobachtungslounge versammelt waren. Christine Vale, die auf der anderen
Seite des Tisches saß, konnte erkennen, dass die Erlebnisse auf der toten
Sternqualle Troi zugesetzt hatten. Trotz ihres ausgewogenen und professionellen
Tonfalls sah Vale an ihren Augen, dass sie verstört war. »Die Pa'haquel und
ihre Alliierten glauben ganz klar, dass ihre Handlungen nötig und gerechtfertigt
sind, nicht nur um sich selbst zu erhalten, sondern um einem göttlichen
Gleichgewicht zu dienen. Sie glauben, dass ohne dieses Gleichgewicht das
Universum im Chaos zusammenbrechen würde. Sie zeigen Ehrfurcht vor ihrer Beute,
wie es in vielen Jagdkulturen eine gängige Tradition ist.«
Vale
blickte nach unten und nahm ihre Worte auf … aber sie wurde von ihrem eigenen
Spiegelbild auf der Tischplatte abgelenkt. Sie war immer noch nicht daran
gewöhnt, sich selbst mit schwarzen Haaren zu sehen. Sie veränderte ihr Aussehen
gern von Zeit zu Zeit und hatte über die Jahre viele verschiedene Längen und
Schattierungen ausprobiert. Der kurze, rotblonde Bob, den sie zuletzt trug,
hatte ihr gut genug gefallen, um sich eine Zeit zu halten. Aber jetzt, da ihre
Mission ernsthaft wurde, hatte sie plötzlich das Bedürfnis gehabt, sich die
Haare rabenschwarz, schwärzer als je zuvor zu färben. Die erste Färbung war
misslungen. Obwohl es im menschlich sichtbaren Licht für alle schwarz aussah,
erschien ihr Haar den Besatzungsmitgliedern, die Ultraviolett sehen konnten, in
einem absolut scheußlichen Ton. Der Schiffsfrisör rührte dann eine Farbe
zusammen, die garantiert jede Lichtwellenlänge absorbierte, die von den
Mannschaftsmitgliedern der Titan wahrgenommen wurde, von Tetrahertz-Mikrowellen
bis in den hohen UV-Bereich. Es war einfach angenehmer, wenn ihre
caitianischen, syrathischen und zaranianischen Kollegen nicht jedesmal in
Lachen ausbrachen, wenn sie an ihnen vorbei ging. Allerdings kam es ihr so vor
– obwohl es höchstwahrscheinlich nur ihre Einbildungskraft war – als ob durch
die ganze EM-Energie, die ihr Haar jetzt absorbierte, ihr Kopf ungewöhnlich
warm war.
»Das kann
ja sein«, antwortete Riker und brachte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die
Besprechung zurück. »Aber nachdem, was Sie und Tuvok mir berichten, sieht ihre
Beute das ganz und gar nicht so.«
»Nein. Die
Sternquallen haben furchtbare Angst und sind verwirrt. Nach dem, was wir
gesehen haben, sind sie anscheinend nicht einmal fähig, Wesen ihrer eigenen Art
anzugreifen.«
»Ihre
Unfähigkeit zu feuern ist nicht entscheidend«, sagte Tuvok. Jetzt, wo sich
keine lebenden Sternquallen der Nähe befanden, hatte Riker ihn für wieder
diensttauglich erklärt. »Vielleicht ist es so, wie Mr. Jaza vermutet und die
Sternenhohlwesen können nur feuern, wenn sie sich im gepanzerten Modus
befinden. Es scheint, sie benötigen eine nicht unerhebliche Zeitspanne und
Energiemenge, um die Transformation zu vollenden – Zeit und Energie, die sie
lieber darauf verwenden, ein Warpfeld zur Flucht aufzubauen.«
Vale
amüsierte sich über seine Weigerung, die Wesen mit einem so einfachen Namen wie
Sternquallen zu bezeichnen. Manchmal war sie versucht, Vulkanier zu fragen, ob
es logisch war, so viel Atem auf so viele unnötige Silben zu verschwenden.
»Tuvok«,
sagte Troi, »Sie haben gefühlt, was ich gefühlt habe. Schien es Ihnen, als
würden die Wesen überhaupt darüber nachdenken, das Feuer zu erwidern?«
»Das
einzige, was ich sagen kann, ist, dass ihre Gefühle eher Trauer und Panik
entsprachen als Aggressivität. Trotzdem bin ich bei der Interpretation von
Gefühlen nicht so gewandt wie Sie, Counselor.« Obwohl seine Worte ein Defizit
zugaben, klang seine Stimme stolz.
»Was auch
immer ihre Motive sind«, sagte Riker, »Ich bin nicht bereit, einfach zuzusehen,
wie sie ermordet werden. Ich
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