Star Trek- tne next generation: Im Staubnebel verschwunden
geboren worden. Ihre Vorfahren, ihre Eltern und Großeltern, wären schon lange tot. Nichts hätte das ändern können. Aber wenigstens hätten einige zehntausend Bewohner zusätzlich, vielleicht sogar eine Million, nicht unbedingt gerettet, doch zumindest auf den Weg geschickt werden können, eine neue Heimat für ihre noch weit entfernten Urgroßenkel zu finden.
Doch nur wenige brachten die Selbstlosigkeit auf, die für ein solches Unterfangen erforderlich war. Nur wenige waren bereit, jahre-, wenn nicht sogar jahrzehntelang unter härtesten Bedingungen zu arbeiten, nicht um sich selbst, sondern bestenfalls die fernen Nachkommen von einem von hundert ihrer Kollegen zu retten, besonders wenn es einige gab, die trotz all jener beunruhigenden Anzeichen, die sogar schon damals auftauchten, darauf beharrten, die Versiegelung der Städte sei die bessere und sicherere Möglichkeit. Das Abschotten der Städte würde nicht eine armselige Million, sondern praktisch alle retten.
Kuppeln, hatten sie zuerst gesagt, doch zu diesem Zeitpunkt hatten sie noch geglaubt, ihnen blieben etwa fünfzig Jahre, bevor die Seuche sie aus dem Freien vertrieb. Als die Seuche immer schneller immer stärker geworden war, ihnen zuerst noch zwanzig, dann nur noch zehn Jahre Zeit ließ, hatten die Planer und Techniker hilflos die Hände gehoben. Sie hatten die Kuppeln aufgegeben, sie hatten die Ausschachtung der gerade in Angriff genommenen unterirdischen Komplexe aufgegeben, die die hydroponischen Anlagen aufnehmen sollten, die gesamte Nahrungsproduktion, die Recyclinggeräte – kurz gesagt alles, was man benötigte, um die Stadt am Leben zu halten. Statt dessen hatten sie improvisiert, um die Beschleunigung der Seuche aufzuhalten, mit den Materialien, die ihnen zur Verfügung standen, getan, was sie konnten. Große Bereiche ›verschwenderischer‹ Einzelhäuser waren ausgemerzt worden, ersetzt durch einen Quadratkilometer nach dem anderen mit hydroponischen Behältern und allem anderen, das sie eigentlich wohlgeordnet unterirdisch hatten anlegen wollen. Andere Trakte waren durch hastig entworfene ›Bienenstöcke‹ ersetzt worden, in denen jeweils mehrere zehntausend Bewohner untergebracht werden konnten. Statt einer komplizierten Reihe gewaltiger Kuppeln hatten sie lediglich einfache Mauern und Dächer und tragende Säulen zustande gebracht. Selbst die ›Leuchtpaneele‹, mit denen die Innenseiten der Kuppeln bedeckt werden sollten, konnten nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt werden und waren durch ringförmige Beleuchtungskörper ersetzt worden, die die oberen Bereiche der tragenden Säulen umgaben und ein wesentlich härteres Licht ausstrahlten. Es war überall das gleiche gewesen, in jeder einzelnen Stadt. Die Zusammenarbeit hatte ein Ende gefunden, als jede Stadt versuchte, ihre eigene Versiegelung abzuschließen, in welcher Form und Größe auch immer man es gerade eben schaffte.
Und achtzig Jahre lang hatten sie weiterhin ums Überleben gekämpft, noch während sie weiterhin starben. Die meisten Einfriedungen waren nie vollendet worden. Der Mangel an Rohmaterial, an Energie, an Zeit, an Willenskraft, der Mangel an eben jener Selbstlosigkeit, die nötig gewesen wäre, um hundert weitere Deserteurschiffe zu vollenden – all das trug zu ihrem Scheitern und den Kriegen und dem Tod bei.
Und alles war umsonst gewesen. Jalkor war die größte Stadt gewesen, und nur sie war jetzt noch übrig. Ursprünglich hatten auf ihren fünftausend Quadratkilometern über einhundert Millionen Einwohner gelebt, doch diese Zahl war während vier Generationen der Verzweiflung auf weniger als fünf Millionen reduziert worden. Und weniger als ein Prozent dieser fünf Millionen verbrachte mehr als eine oder zwei Stunden täglich in der wirklichen Welt. Und die Hälfte von denen, dachte sie, während die Wut erneut in ihr aufflackerte, versuchte nicht, sich selbst oder die Stadt zu retten, sondern sie auf die eine oder andere Weise noch schneller zu zerstören, als es selbst der Seuche möglich war. Wenn nicht ein Wunder geschah, würde Jalkor bald so tot wie all die anderen Städte sein, so tot wie das unfruchtbare Land außerhalb der…
Ein schnarrendes Summen füllte die winzige Fahrerkabine aus.
»Zalkan?« sagte sie, mußte fast schreien, um das Poltern des Motors zu übertönen, während sie abbremste, damit das Geräusch nicht ganz so ohrenbetäubend war. »Es ist noch schlimmer, als Sie dachten. Wenn wir keine Möglichkeit finden, ein hartes
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