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Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
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schien wirklich auf Piraten hinzudeuten, dachte Pennington. Die
Rocinante
war mit einem Traktorstrahl in einen Frachtraum gezogen worden, der noch unordentlicher war, als der, in den er, Quinn und der Zakdorn anschließend gebracht worden waren. Quinn hatte keinen Widerstand geleistet. Das wäre sinnlos gewesen und hätte nur sein Schiff in Gefahr gebracht. Stattdessen hatte er sich ergeben und seine Angreifer an Bord gelassen.
    Die Crew des fremden Schiffs bestand aus heruntergekommen wirkenden Gestalten in verdreckter Kleidung. Alle trugen Disruptorpistolen und einer Reihe von Klingenwaffen. Sie hatten sofort damit begonnen, Quinns Schiff zu plündern. Sie nahmen Armnojs Aktenkoffer an sich, was den Zakdorn sichtlich erschütterte, und kurz darauf auch den Datenspeicher, den Quinn aus der Sonde entfernt hatte. Es folgten einige Ersatzteile und andere Dinge, deren Abtransport sie hilflos mitansehen mussten. Als die drei Gefangenen in den verdreckten Raum gebracht wurden, in dem sie sich jetzt befanden, war die Plünderung noch längst nicht beendet gewesen.
    „Ich verstehe das nicht“, sagte Quinn nach einem Moment. „Wieso haben sie uns nicht umgebracht?“
    „Vielleicht haben sie es ja vergessen“, antwortete Pennington sarkastisch, „aber du kannst sie ja daran erinnern, wenn du dich übergangen fühlst.“
    Quinn winkte ab. „Ich meine, dass hier etwas nicht stimmt. Jeder Pirat, den ich kenne, würde die Crew eines Schiffs, das er gekapert hat, umbringen und nicht gefangen nehmen. Macht nur Arbeit, wenn man sie einsperren und auf sie aufpassen muss.“
    „Auch Piraten brauchen Regeln oder ethische Grundlagen“, entgegnete Armnoj. „Vielleicht hat diese Gruppe beschlossen, nur im Notfall zu töten.“
    „Hier draußen im richtigen Universum“, sagte Quinn und sprang von der Frachtkiste, auf der er gesessen hatte, zu Boden, „sind die Regeln, die man aufstellt, sehr flexibel. Wir leben noch, weil wir zumindest momentan einen gewissen Wert besitzen.“ Er runzelte die Stirn. „Wenn ich nur wüsste, was sie von uns wollen.“ Er zeigte auf Armnoj. „Abgesehen von Ihnen natürlich.“
    „Von mir?“, fragte der Zakdorn. „Die einzigen Werte, die ich besitze, sind Mr. Ganz’ Buchhaltungsunterlagen.“
    Das ergab Sinn, dachte Pennington. „Genau. Sie wissen soviel über Ganz’ Finanzen, dass Sie zu einem attraktiven Ziel für seine Feinde geworden sind.“ Er sah Quinn an. „Ich schlage vor, dass wir ihn für unsere Freilassung eintauschen.“
    „Bitte?“ Armnojs Augen weiteten sich. „Das würden Sie nicht wagen.“
    „Und ob“, antwortete Quinn. „Leider würden mich Ganz’ Leute dann auf unangenehmste Weise ins Jenseits befördern. Ich kann Sie wirklich nicht leiden, Armnoj, aber den Tod kann ich noch weniger leiden.“
    Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen, als sich die Tür zu ihrem Gefängnis öffnete. Zwei Männer traten ein. Sie trugen Disruptorgewehre, die sie auf die Gefangenen richteten.
    „Das war’s dann wohl“, flüsterte Pennington. Sein Magen krampfte sich zusammen. Er war sich sicher, dass er im nächsten Moment sterben würde. Er hatte Angst vor dem Tod, aber der Gedanke, in einem verdreckten Frachtraum umgeben von zwielichtigen Gestalten wie Cervantes Quinn und dem nervtötenden Sarkud Armnoj umgebracht zu werden, war beinahe noch schlimmer.
    Das Schicksal kann wirklich grausam sein
.
    Die beiden Männer nahmen rechts und links der Tür Aufstellung. Sie ließen ihre Waffen nicht sinken. Einen Moment später betrat ein dritter Mann den Raum. Er war kräftig gebaut und wirkte ungepflegt. Sein ungewaschenes strähnig braunes Haar hing bis über die Schultern, und sein rundes, dickliches Gesicht war von Bartstoppeln bedeckt. Er trug einen langen dunklen Mantel. An seiner Hüfte hing eine Pistole in einem Holster. Nur die Augenklappe fehlte, sonst wäre das Bild des Klischee-Piraten vollständig gewesen.
    „Unser Glück scheint zurückzukommen“, sagte Quinn.
    Pennington sah ihn hoffnungsvoll an. „Wirklich?“
    „Nein.“
    Der Mann, der anscheinend der Anführer der Piraten war, ging in den Raum hinein und lächelte so breit, dass Pennington seine schrägen gelben Zähne sehen konnte. „Quinn“, sagte der Mann dann. Seine Stimme war laut und rau, so als wäre seine Kehle voller Kieselsteine.
    „Broon“, antwortete Quinn zur Begrüßung. „Ich fasse es nicht.“
    Broon grinste noch breiter. „Überrascht?“
    „Und wie. Wie schafft es jemand, der seinen eigenen

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