Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
zu
entspannen und meine Pflichten zu vergessen.« Sie griff nach Paris’ Hand. »Kommen Sie, Tom, wir tanzen. Das
macht sicher eine Menge Spaß!«
Paris und Kim wechselten einen erschrockenen Blick.
Was nun? dachte der Navigator. Laazia war bereits halb aufgestanden, und Paris spürte, wie sich ihm ihre
spitzen Fingernägel in die Haut bohrten.
»Warten Sie!« brachte er hervor.
Die Tochter des Ältesten blickte auf ihn herab, und ihre Lippen deuteten ein unmißverständliches Schmollen an.
Die Pupillen weiteten sich, bis nur noch ein dünner
grüner Rand die Schwärze umgab. »Was ist los? Wollen Sie nicht mit mir tanzen?«
»Das würde ich sehr gern«, erwiderte Paris. »Aber was ist mit dem armen Harry? Ich kann ihn doch nicht sich selbst überlassen. Was für ein Freund wäre ich, wenn ich ihn einfach so am Tisch zurückließe? Soll er ganz allein sein, ohne jemanden, mit dem er sprechen kann, noch dazu auf einem fremden Planeten?«
Laazia hielt auch weiterhin Toms Hand fest. Kim rollte mit den Augen. »Lieber Himmel«, murmelte er.
»Bestimmt kommt er gut zurecht«, beharrte die Ryol
und zog. Es blieb Paris gar nichts anderes übrig, als ebenfalls aufzustehen. Meine Güte , dachte er. Sie ist viel kräftiger, als es den Anschein hat.
»Sie kennen Harry nicht«, sagte er und senkte die
Stimme zu einem vertraulichen Flüstern. »Ich sollte es Ihnen eigentlich nicht verraten, aber… Nun, er hat
gewisse Probleme dabei, Kontakte zu knüpfen, wenn
Sie verstehen, was ich meine.«
Kim stöhnte und schlug die Hände vors Gesicht.
Dafür wird er mich umbringen , dachte Paris. Leider war ihm auf die Schnelle nichts Besseres eingefallen.
Laazia blieb unbeeindruckt. »Keine Sorge, für dieses Problem gibt es eine Lösung.« Sie hob die Stimme und wandte sich der Tanzfläche zu. »Romeela! Sitruua!
Kommt hierher!«
Zwei hinreißend schöne Frauen erschienen wie die
Geister aus einer Zauberlampe – oder wie
Wunschvorstellungen, die auf einem Holodeck Gestalt
angenommen hatten. Es erstaunte Paris, wie schnell sie auf Laazias Ruf reagierten. Waren die beiden Frauen
Freundinnen oder Untergebene? Wieviel Autorität hatte die Tochter des Ältesten?
Beide Frauen zeichneten sich durch eine nach
menschlichen Maßstäben geradezu verblüffende
Attraktivität aus. Sie mochten nicht ganz so
atemberaubend sein wie Laazia, aber ihre Schönheit
genügte, um ein Dabo-Mädchen vor Neid grün werden
zu lassen. Selbst orionische Bauchtänzerinnen wären
noch grüner geworden. Die beiden Ryol hatten getanzt, und ein dünner Schweißfilm zeigte sich auf ihrer
geröteten Haut. Die seidigen Gewänder klebten ihnen
am Leib.
Kim hob den Kopf, und ihm fielen fast die Augen aus
den Höhlen. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab.
»Dies ist der außerordentlich faszinierende Fähnrich Harry Kim von der U.S.S. Voyager «, sagte Laazia. »Er ist praktisch überall im Universum gewesen und wird
euch davon erzählen, wenn ihr nett zu ihm seid.«
Die beiden Frauen lächelten und lachten, wandten sich sofort Kim zu. Paris wußte nicht, wer von ihnen
Romeela war und wer Sitruua – zu beiden Seiten des
Fähnrichs nahmen sie Platz, hakten sich bei ihm ein und schwatzten fröhlich.
Laazia zog erneut an Paris’ Arm, doch er zögerte,
richtete einen letzten Blick auf Kim und fragte sich, wer mehr Hilfe benötigte. »Harry…?«
Kim sah nach rechts und links, hob dann wieder den
Kopf und zeigte dem Navigator der Voyager ein Lächeln, das soviel bedeutete wie: Gegen diese Attacke können wir nichts unternehmen. Paris nickte und mußte eingestehen, daß man ihn geschickt ausmanövriert
hatte – er war jetzt auf sich allein gestellt. »Wir sehen uns später, Harry«, sagte er, als Laazia ihn zur
Tanzfläche zog. »Hoffe ich jedenfalls.«
»Endlich habe ich Sie für mich allein«, hauchte ihm die Tochter des Ältesten ins Ohr.
Die Schilde werden instabil, Captain , dachte er. Wir können den gegnerischen Salven nicht mehr lange
standhalten.
»Die Hand«, wiederholte Torres. »Weg damit.« Es war
keine freundliche Aufforderung, sondern ein drohendes Fauchen. Nimdir gab vor, sie nicht zu verstehen. »Wie bitte?« Er wölbte die Hand am Ohr. »Die Musik ist
ziemlich laut, nicht wahr?«
Torres ballte die Fäuste. Damals, als sie noch Mitglied des Maquis gewesen war, hätte sie diesem
eingebildeten Narren seine eigene Mähne ins Maul
gestopft, Locke für Locke. Doch als Chefingenieurin der Voyager mußte sie sich
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