Star Trek Voyager02 - Die Flucht
Männern: »Ich danke Ihnen dafür, daß Sie mir das Leben gerettet haben.«
»Gern geschehen«, erwiderte Paris.
Tuvok deutete eine Verbeugung an.
»Wir möchten Ihnen einige Fragen stellen«, sagte die Kommandantin und kam näher. Ihr Stimme klang fest; offenbar war sie daran gewöhnt, Anweisungen zu erteilen. Sie stand mit auf den Rücken gelegten Händen, hielt sich gerade, ohne dabei steif zu sein. Ihre Bewegungen deuteten auch auf physische Kraft hin.
»Ich höre«, sagte Drickel. Wenn es hier ähnlich zuging wie bei der Zeitkontrolle, so hielt er es für besser, möglichst viele Informationen zu gewinnen. Vielleicht gab es bei den Planetenspringern ebenso strenge Regeln wie auf Alcawell –
Vorschriften, die es zu beachten galt. »Wenn ich mich zuerst aufsetzen darfc «
Janeway sah zum Arzt.
»Warum sind meine Patienten immer bestrebt, sich selbst Schaden zuzufügen?« brummte der Kahlköpfige.
»Doktor?« fragte die Kommandantin.
»Bestimmt gibt es überhaupt nichts dagegen einzuwenden. Und wahrscheinlich verstehen Sie es viel besser, den Zustand von Patienten zu diagnostizieren.« Er bedachte Paris und Tuvok mit einem finsteren Blick. »Wenigstens sind Sie beide jetzt sauber.«
Drickel unterdrückte ein Lächeln und schwang die Beine über den Rand der Liege. Er klopfte an die Taille – es fühlte sich sonderbar an, nicht mehr das Gewicht des Instrumentengürtels zu spüren. »Weiß jemand, was aus meinem Gürtel geworden ist?«
Tuvok nickte. »Wir mußte ihn abnehmen, damit Sie sichtbar werden. Vermutlich enthält er nicht nur Kontrollen für die Tarnvorrichtung, sondern auch noch andere Komponenten, die gefährlich werden könnten. Aus diesem Grund haben wir ihn in einem Stasisfeld untergebracht, in der Frachtkammer eins.«
»Der Generator funktionierte noch, als Sie mich fanden?«
entfuhr es Drickel verblüfft. Wenn der Tarnschild nach wie vor existierte, hätten ihn die Planetenspringer eigentlich nicht finden dürfen. Sie waren noch viel erstaunlicher, als er bisher angenommen hatte. »Aber wiec?«
»Dafür haben wir später noch Zeit genug«, sagte die Kommandantin namens Janeway. »Zuerst brauche ich Auskünfte in Hinsicht auf die verschwundene Einsatzgruppe. Wo hält man sie fest? Und wie können wir sie zurückholen?«
Drickel vernahm die Worte, ohne ihre Bedeutung zu verstehen.
»Einsatzgruppe?«
»Drei Besatzungsmitglieder dieses Schiffes wurden gegen ihren Willen von einem Shuttle in die Vergangenheit transportiert«, erläuterte Janeway. »Wenige Sekunden später kehrte die Zeitfähre mit Mr. Kjanders an Bord zurück. Er meinte, die Gruppe werde von der sogenannten Zeitkontrolle festgehalten.
Angeblich droht ihr die Hinrichtung. Ich nehme an, daß Sie für die Kontrolle arbeiten. Immerhin haben Sie versucht, uns zu verscheuchen.«
Drickel neigte den Kopf ein wenig zur Seite. Dabei ging es also um den von Rot erwähnten Zeitalarm. Bisher hatte er zwischen diesen beiden Elementen keine Verbindung hergestellt. Woraus folgte: Drickels Mission hatte zu spät begonnen; sein Bemühen, das funktionsfähige Shuttle zu schützen, war vollkommen umsonst gewesen. Das Gewicht des Versagens senkte sich schwer auf Drickel herab.
Die Kommandantin beobachtete ihn aufmerksam, und in ihren Zügen sah er eine Besorgnis, die den verschwundenen Besatzungsmitgliedern galt.
Drickel beschloß, ganz offen zu sein, »Ich weiß nichts von der Einsatzgruppe«, sagte er. »Das ist die Wahrheit.«
»Warum haben Sie dann versucht, uns zu verjagen?«
»Weil das meine Pflicht als Wächter ist. Festgelegt und beschrieben wird sie in der Wachverordnung, Abschnitte 00000
bis 49000, alle Paragraphen. Wir Zeitwächter verhindern, daß irgendwelche Planetenspringer in vergangene oder zukünftige Epochen Alcawells vorstoßen.«
»Ich verabscheue diese Bezeichnung«, murmelte Paris.
»Ich arbeite tatsächlich für die Zeitkontrolle«, fuhr Drickel fort.
»Und zwar für eine besondere Abteilung, die wir ›Hinterzimmer‹
nennen. Unsere Aufgabe besteht darin, Fremde von den aufgegebenen Zeitshuttle-Stationen fernzuhalten. Ich bin für fünfzig Ären zuständig.«
»Ihr Volk hat also nicht nur einfach diese Epoche verlassen«, sagte Tuvok. »Es starb irgendwann aus.«
Drickel lachte. »Nein. Wir zogen nur weiterc «
»Meine Herrenc « , ließ sich Janeway vernehmen. »Das ist alles schön und gut, aber es muß warten, bis wir die Einsatzgruppe zurückgeholt haben.«
»Ehre Leute sind in großen
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