Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
begann erst nach der Rückkehr in den Normalraum.«
»War Ihr Schiff mit irgendwelchen Waffen ausgerüstet, Viha Nata?« erkundigte sich Janeway und sah zum Bildschirm in der Tischmitte.
»Ja«, antwortete die Verunierin. »Unsere Waffen können sich bestimmt nicht mit Ihren messen, aber auch wir verstehen es, die Kraft der roten Blitze zu nutzen.«
»Sie verfügen über eine Technik, mit der sich Energie fokussieren läßt?« platzte es aus Paris heraus, bevor er die Worte zurückhalten konnte.
»Ja, Lieutenant Paris.« Der automatische Translator gab der Viha eine neue, artifizielle Stimme, aber im Hintergrund hörte Paris, wie Nata bei der Aussprache seines Namens kurz zögerte. »Das Wissen darum gehört zum Erbe der Ahnen. Wir haben viel von dem vergessen, was sie uns einst hinterließen. Weil wir es nicht brauchten. Bis die Akerianer kamen und der Sonnenfresser wuchs«, fügte die Verunierin traurig hinzu.
»Die Akerianer haben mit ihren Gravitationswellen eine sehr wirkungsvolle Waffe«, stellte Tuvok fest. »
Und auch das kleine Scoutschiff war nicht völlig wehrlos. Trotzdem hüteten sich beide Seiten davor, ihre Waffensysteme im Sonnenfresser einzusetzen. Das könnte darauf hindeuten, daß im Innern der Anomalie energetische Manipulationen gefährlich sind. Vermutlich gilt das nicht nur für Waffen, sondern auch für Transporter.«
Janeway nickte. »Mr. Kims Ausführungen scheinen Ihre Theorie zu erhärten, Mr. Tuvok.«
»Wir wissen auch noch etwas anderes«, sagte Chakotay. »Sowohl die beiden akerianischen Kreuzer als auch das kleine verunische Scoutschiff verfügten über ausreichend stabile Schilde, um der starken Gravitation im Innern des Sonnenfressers standzuhalten.« Er wandte sich dem Bildschirm zu. »Viha Nata, Sie haben eben betont, daß es Ihnen auch darum geht, die Verschleppten zu befreien.«
»Ja, Commander. Die Rettung unserer Artgenossen ist sehr wichtig.« Bei diesen Worten erklang energische Schärfe in Natas Worten, und sie kniff die Augen zusammen - ein Zeichen von Entschlossenheit.
»Darf ich etwas vorschlagen, Captain?« fragte der Erste Offizier. Und als Janeway nickte: »Viha, im Innern des Sonnenfressers hätten Ihre Leute keinen Angriff zu befürchten, oder?«
»Nein«, erwiderte Nata unsicher. Wie alle anderen fragte sie sich, auf was Chakotay hinauswollte.
»Gefahr droht erst, wenn Sie den Sonnenfresser verlassen, wenn die akerianischen Kreuzer dadurch Gelegenheit erhalten, das Feuer auf ihre Schiffe zu eröffnen.«
»Ich verstehe«, sagte Janeway. »Ihre Idee besteht darin, den verunischen Raumern Schutz zu gewähren, wenn sie in den Sonnenfresser hineinfliegen, um die Verschleppten zu befreien.«
»Ja«, entgegnete Chakotay. »Einer von uns sollte die Verunier begleiten, um herauszufinden, ob die Verteron-Emissionen tatsächlich von einem Wurmloch stammen.«
Paris spürte, wie sich Hoffnung in ihm regte. Und nicht nur in ihm. Er sah sie auch in den Mienen der anderen Offiziere am Tisch. Die Körpersprache wies ebenfalls darauf hin: ihre Schultern strafften sich, und sie hoben den Kopf. Er fragte sich plötzlich, ob er wirklich heimkehren wollte. Woraus bestand sein Zuhause? Aus einem Gefängnis in Neuseeland?
Die Viha schüttelte den Kopf. »Ein guter Plan. Aber leider hatten wir nur ein Schiff mit ausreichend starken Schilden, um nicht im Rachen des Sonnenfressers zermalmt zu werden: den Scout.«
»Sie haben keine anderen Raumschiffe mit Deflektoren?« Kim war so enttäuscht, daß die Frage fast wie ein Vorwurf klang.
»Wir beherrschen die Schildtechnik erst seit kurzer Zeit«, erklärte Nata. »Seit wir Gelegenheit erhielten, ein akerianisches Wrack zu untersuchen. Die Zeit genügte nicht, um auch andere Schiffe damit auszurüsten. Wir wußten nicht einmal, ob die Schilde beim Scout funktionieren würden.«
»Ich fürchte, damit müssen wir diese Idee zu den Akten legen«, kommentierte Paris niedergeschlagen.
»Nicht unbedingt«, sagte Janeway nachdenklich. »Wir könnten in den Sonnenfresser hineinfliegen und uns dort umsehen.«
»Das halte ich nicht für besonders klug«, wandte Tuvok ein. »In dem Stützpunkt gibt es sicher weitere akerianische Schiffe, und wir müssen davon ausgehen, daß sie unsere Präsenz als Bedrohung interpretieren.«
»Da bin ich ganz Ihrer Meinung!« pflichtete Neelix dem Vulkanier bei. »Wir sollten die Voyager keinen Risiken aussetzen. Und in der Konkavität geriete sie bestimmt in Gefahr.«
»Sie sind immer so sicher«,
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