Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
Vorsprünge und scharfe Kanten auf, aber Chakotay war ganz sicher, daß Natas >Statuszeichen< genau hineinpaßte.
»Sehen Sie sich das an«, sagte er.
Die Viha hörte Aufregung in der Stimme des Menschen und reagierte sofort. Eine Sekunde später stand sie an Chakotays Seite.
»>Sie tragen das Zeichen Ihres Status<«, zitierte er das Hologramm. »Ihr Amulett. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber… Vielleicht gelingt es uns damit, die Energieversorgung zu aktivieren.«
Die Konsole, vor der sie standen, wies eine fünfeckige Struktur auf. Jede Seite war drei Mieter lang, reichte Nata bis zur Hüfte und Chakotay bis zur Brust. In der Mitte gab es einen flachen Bereich, dessen Zweck der Mensch nicht zu ergründen vermochte. Die vielversprechende Mulde befand sich genau im Zentrum davon.
Mit zitternden Hände streifte sich Nata das Amulett über den Kopf und zerriß den Lederriemen. Sie warf ihrem Begleiter einen hoffnungsvollen Blick zu, legte den Anhänger dann in die Mulde.
Nichts geschah.
Chakotay schmeckte die Enttäuschung wie Galle im Mund. Es erschien alles so… sinnvoll. Es mußte funktionieren. Es stand im Einklang mit allem, was er über die K’shikkaa und ihre Nachkommen wußte.
»Nata, Sie sind nicht die einzige Viha, oder?«
»Nein. Es gibt insgesamt fünf von uns…« Ihre Stimme verklang, und Chakotay wußte, was sie dachte: Fünf Vihas. Fünf Konsolenseiten. Fünf Amulette.
Ein Hinweis erübrigte sich. Sie eilten zur nächsten Konsole, fanden dort die Mulde und schoben den Anhänger hinein. Wieder geschah nichts. Sie probierten es bei der dritten Konsole, dann bei der vierten…
Diesmal stieß der Anhänger nicht an ein in der Vertiefung verborgenes Hindernis und glitt ganz hinein, woraufhin es- leise klickte. Sie warteten zwei Sekunden lang, was ihnen wie eine Ewigkeit erschien.
Und dann summte die Konsole, als Geräte und Instrumente aus einem langen Schlaf erwachten. Farben huschten über Displays, und Kontrollflächen glühten hell.
Chakotay und Nata grinsten wie Idioten und umarmten sich.
»Ich grüße Sie, Viha«, ertönte eine Stimme. »Wie kann ich zu Diensten sein?«
Mensch und Verunierin drehten sich überrascht um.
Die Stimme kam von einer freien Stelle mitten in der Konsolengruppe. Dort stand der gleiche
>Wächter<, den sie zuvor im Korridor gesehen hatten, und in diesem Fall funktionierte der holographische Projektor einwandfrei. Die Gestalt wirkte sehr echt, schien tatsächlich Substanz und Leben zu haben.
»Wer bist du?« fragte Chakotay.
Das Hologramm drehte den Kopf und sah ihn an. »Ich beantworte nur die Fragen der Viha. Allein Vihas sind befugt, dem Computer Anweisungen zu erteilen.«
»Es ist eine Manifestation des Computers«, sagte Chakotay. »Fragen Sie etwas.«
»Computer…« Nata zögerte und fuhr dann mit wachsender Entschlossenheit fort: »Es ist lange her, seit jemand von uns mit dir gesprochen hat.«
»Viertausenddreihundertsiebenundzwanzig Jahre, acht Monate, zwei Wochen und vier Tage«, bestätigte das Hologramm.
»Wir haben die Geschichten bewahrt«, sagte Nata. »Aber es geriet auch viel in Vergessenheit. Wie…
wie kamen wir hierher? Und warum?«
Der holographische K’shikkaa wirkte verwirrt. »Eine vollständige verbale Präsentation der betreffenden Informationen nimmt etwa zwei Jahre, drei Monate, drei Wochen, sechs Tage und neun Stunden in Anspruch. Wenn Sie nicht die kompletten Daten wünschen, sollten Sie den Suchbegriff für die auszuwählenden Informationen eingrenzen.«
Nata überlegte kurz. »Ich wünsche eine zusammenfassende Antwort auf die Frage, warum die K’shikkaa nach Veruna Vier kamen.«
»Die Sonne im System des K’shikkaa starb. Eine Supernova stand unmittelbar bevor. Man stellte fest, daß es in mehreren anderen Sonnensystemen für das Leben der K’shikkaa günstige Bedingungen gab.
Veruna Vier war die erste geplante Kolonie. Man schickte ein Kolonieschiff dorthin: die Seele. Da Sie die allgemeine Energieversorgung reaktiviert haben, ist zu vermuten, daß die Kolonisierung erfolgreich verlief.«
»Und die anderen Kolonien?« erkundigte sich Nata.
»Zu diesem Thema liegen keine Informationen vor. Die übrigen Schiffe sollten nach der Seele aufbrechen.«
»Eine sterbende Sonne«, wiederholte Chakotay leise. »Offenbar hat sich für Ihr Volk der Kreis geschlossen, Nata.«
»Was sollte ich sonst fragen?«
»Nun, es wäre sicher nützlich zu wissen, wie man diese Kontrollen bedient.«
Die Viha stellte eine
Weitere Kostenlose Bücher