Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
uns nur ein wenig Zeit, die Verunier in den Normalraum zu begleiten und zu gewährleisten, daß sie sicher nach Veruna Vier heimkehren können. Anschließend fliegen wir erneut in den Sonnenfresser, um uns durchs - bisher noch immer hypothetische Wurmloch - zu transferieren.
Janeway war nach wie vor bereit, an dieser Entscheidung festzuhalten. Aber sie wußte auch, daß sie ein erhebliches Risiko einging - und daß die Crew der Voyager den größten Teil dieses Risikos trug. Nun, inzwischen kannten sie die Waffen der Akerianer und wußten auch, wie man mit ihnen fertig werden konnte. Trotzdem: Die Sache blieb gefährlich.
Die Tür öffnete sich mit einem leisen Zischen. Janeway setzte sofort die >Pokermiene des Captains< auf, wie sie es nannte, und wandte sich ihren Offizieren zu.
Paris hatte offenbar gerade einen Streit hinter sich; seine Wangen glühten noch immer. Chakotays Lächeln, B’Elannas finstere Miene und die Verwirrung in Neelix’ Zügen deuteten darauf hin, daß die anderen Bescheid wußten. Kes lächelte so ruhig wie immer. Tuvok und Kim bildeten den Abschluß.
Janeway blieb stehen und musterte die Offiziere nacheinander, als sie Platz nahmen. Gute Leute, sie alle.
Man konnte stolz auf sie sein. Ich darf sie nicht enttäuschen.
»Bevor wir mit dem Informationsaustausch beginnen, möchte ich einen kurzen Statusbericht hören«, sagte Janeway und nickte dem rechts von ihr sitzenden Tuvok zu.
»Die taktische Station ist auf alle Eventualitäten vorbereitet. Wir haben die von Mr. Kim transferierten Daten in unsere Systeme integriert. Alle zur taktischen Abteilung gehörenden Besatzungsmitglieder sind mit den Konfigurationen und Waffen der akerianischen
Schiffe vertraut. Die Phaser können auf Ihre Anweisung hin mit Energie geladen werden, Captain.«
Tüchtigkeit und Effizienz. Janeway hatte von dem Vulkanier nichts anderes erwartet. Sie sah zu Kim, der daraufhin seinen Datenblock aktivierte. »Ich habe mit den einzelnen Sektionsleitern gesprochen und mir bestätigen lassen, daß die Vorbereitungen abgeschlossen sind und alles bestens funktioniert. Sie warten nur noch auf Ihren Befehl. Und sie möchten natürlich wissen, was die Einsatzgruppe herausgefunden hat«, fügte er mit einem kurzen Blick auf Chakotay hinzu.
»Wie ist die Lage im Maschinenraum, Lieutenant Torres?«
»Carey hat während meiner Abwesenheit ausgezeichnete Arbeit geleistet, Captain«, sagte Torres überraschend freundlich. »Alle Schäden sind repariert, und die Systeme haben volle Kapazität.«
»Gut. Dann sollten wir uns jetzt anhören, was sich auf Veruna Vier zugetragen hat.« Janeway setzte sich und überließ das Wort Chakotay. Er stand nicht auf, beugte sich nur vor.
»Wenn dies eine gewöhnliche Forschungsmission wäre, so könnten wir den Veruniern während der nächsten Monate dabei helfen, ihre vergessene Technik wiederzuentdecken«, begann der Erste Offizier.
»Doch dazu fehlt uns die Zeit. Glücklicherweise kommen sie auch ohne uns ganz gut zurecht.«
Er legte eine Pause ein und sammelte die Gedanken.
»Die Verunier stammen von einem Volk ab, das sich K’shikkaa nannte und mindestens ein Kolonieschiff ins All schickte, die Seele.« Chakotay berührte eine Schaltfläche, woraufhin das Schiff auf dem Bildschirm erschien.
Kim runzelte die Stirn. »Aber das…«
Janeway brachte ihn zum Schweigen, indem sie kurz den Kopf schüttelte. Chakotay musterte ihn neugierig, sah dann die Kommandantin an und fuhr fort:
»Begleitet von den sechs Wächterschiffen landete es auf Veruna Vier. Es enthielt alles, um den K’shikkaa-Kolonisten einen guten Anfang zu ermöglichen. Nun, der Planet wies so günstige Lebensbedingungen auf, daß die Siedler ihr Kolonieschiff im Lauf der Zeit vergaßen. Sie brachten die Wächterschiffe und Computer-Ausrüstungen in Höhlen unter, kehrten dann zu einem Leben in der freien Natur zurück. Die einzige Verbindung zur Vergangenheit schufen seltsame Geschichten. Einige von ihnen haben Nata und ich entschlüsselt; sie halfen uns dabei, mehr über das große Schiff herauszufinden.«
Chakotay lehnte sich wieder zurück, und eine neuerliche Berührung der Schaltfläche ließ das Bild vom Schirm verschwinden. Mit einem knappen Nicken forderte er Torres auf, weitere Einzelheiten zu nennen.
»Die K’shikkaa waren ein sehr hoch entwickeltes Volk, Captain«, sagte die Klingonin. »Ich verstand, wie die meisten Dinge an Bord ihrer Schiffe funktionieren, aber das eine oder andere blieb mir
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