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Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kemp Paul S
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hinauf und bedeckten ihr Gesicht. Ihr Lachen erstarb. »Mutter!«, rief sie. »Mutter!«
    Innerhalb von Sekunden war Seherin von den Fasern umschlossen wie von einem Kokon. Ihre Gestalt wand sich verzweifelt in ihrem Griff. Die Fäden wechselten von rot zu grün zu gelb, das Licht pulsierte. Seherins Körper zuckte krampfhaft, und Soldat wurde klar, dass die Fäden irgendetwas in sie hineinpumpten. Ihr Körper wogte und schwoll an, bis er kaum noch als menschlich zu erkennen war. Auf ihrer Haut bildeten sich Pusteln, die aufplatzten und Funken sprühten.
    Â»Was ist da los?«, rief Anmut.
    Soldat hatte keine Ahnung, aber es war eindeutig nicht das, was Seherin erwartet hatte. Er aktivierte sein Lichtschwert und eilte auf sie zu. Die Wände und der Boden loderten in wütendem Rot auf. Energieladungen schossen aus allen Richtungen heran, und eine Energiewoge riss Soldat von den Füßen und schleuderte ihn aus der Kammer. Er krachte draußen im Korridor gegen die Wand. Schlagartig wurde ihm alle Luft aus der Lunge getrieben. Anmut lief zu ihm, ihre Augen voller Furcht.
    Â»Soldat!«, schrie Seherin, während sie nach den Fasern grapschte, die ihren Mund bedeckten … die in ihren Mund eindrangen und ihre Kehle hinunterglitten. »Soldat!«
    Noch mehr Fasern stiegen wimmelnd aus dem Boden empor und umfingen sie, umschlangen sie zur Gänze. Nur ein Auge und ihr offener, schreiender Mund blieben frei. Sie glühten rot, grün, gelb, und der Lichtstrom pulsierte, während mehr und immer mehr Energie in ihre Gestalt floss. Die Fäden zogen sie in das Loch im Boden hinunter, und Anmut schrie.
    Schon halb im Boden versunken, streckte Seherin eine Hand in Soldats Richtung. In ihrem sichtbaren Auge spiegelte sich Entsetzen. Ihre von Energie angeschwollenen Lippen hatten Mühe, die Worte hervorzubringen, aber Soldat verstand sie dennoch.
    Â»Hilf mir! Hilfe!«
    Er nutzte die Macht, um den Griff seines Lichtschwerts in seine Hand fliegen zu lassen, und aktivierte es. Die Angst um Seherin, der Zorn über Mutters Verrat – beides gab ihm Kraft. Die Dunkle Seite brandete in ihm auf.
    Während er dastand, schloss sich die Tür zu Mutters Kammer wie ein Vorhang, ohne dass auch nur eine Fuge zu sehen gewesen wäre. Von drinnen konnte er Seherins gedämpfte, panische Schreie vernehmen. Er konnte sich den Weg hinein freischneiden. Er nahm sein Schwert in den Zweihandgriff.
    Â»Soldat«, sagte Anmut in überraschend ruhigem Ton.
    Ihre Stimme schnitt durch seine Wut, durch seine Furcht, schnitt durch das ganze Durcheinander in seinem Kopf. Er sah sie an, sein Atem ging schwer. Stellenweise sackte ihr Fleisch ein, an anderen wölbte es sich. Er erkannte sie kaum wieder. Bloß ihre Augen waren nicht betroffen, und sie flehten ihn um Hilfe an.
    Â»Ich will nach Hause«, sagte sie.
    Â»Wir haben kein Zuhause«, spie er hervor und hasste sich selbst für die Verzweiflung, die er in seiner Stimme hörte. Er hatte sich selbst, all seine Hoffnungen, Seherins Traum geopfert. Und Seherin hatte sich geirrt, ihr Glaube war eine Lüge gewesen, sein Vertrauen in sie vergebens.
    Â»Bitte, Soldat«, sagte Anmut.
    Bevor er ihr antworten konnte, erscholl in den Untiefen der Station ein Getöse, ein durch Mark und Bein gehender Schrei, der Schockwellen durch den Boden, die Wände und die Decke sandte. Die Fasern leuchteten so hell auf, dass er die Augen bedecken musste. Siedend heiße Energie sickerte aus den Wänden, um geschwärzte, klaffende Scharten zu hinterlassen. Kontrolltafeln explodierten aus der Wand und hingen lose an matt glühenden Fäden, die wie Eingeweide aussahen. Rauch schwängerte die Luft. Ein Alarm schrillte los, und alles wurde dunkel.
    Â»Soldat, ich habe Angst«, sagte Anmut.
    Soldat aktivierte das Lichtschwert und nutzte den roten Lichtschein der Klinge, um sie zu finden. Sie drängte sich gegen eine der Wände, ihre Augen waren groß und furchtsam. Er kniete nieder, umarmte sie und gelangte zu dem Schluss, dass er trotz allem zumindest noch einen Lebenszweck hatte. Er stellte sie auf die Füße. »Bleib dicht bei mir«, sagte er. »Ich bringe dich nach Hause.«
    Vor Khedryn teilte sich eine Tür wie ein Vorhang aus Fleisch, um dahinter eine große, kreisrunde Kammer zu enthüllen. Der Boden war mit Löchern übersät. Kontrolltafeln von einer Art, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte,

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